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Landkreis Kitzingen
Digitalisierung: Welche Schule des Landkreises Kitzingen ganz vorne liegt
Mehr als eine halbe Million Euro stellt der Landkreis dieses Jahr für die Digitalisierung seiner Schulen bereit. Nach Ostern soll die erste über digitale Vollausstattung verfügen.
Kinderleicht: Die Bedienung des digitalen Check-in-Bereichs meistern die Kinder des BRK-Kinderhauses in den Marshall Heights locker (Archivbild). Noch haben nicht alle Kindergärten und Schulen im Landkreis Kitzingen den Weg ins digitale Zeitalter beschritten.
Foto: Julia Volkamer | Kinderleicht: Die Bedienung des digitalen Check-in-Bereichs meistern die Kinder des BRK-Kinderhauses in den Marshall Heights locker (Archivbild).
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:59 Uhr

Das Armin-Knab-Gymnasium hat sich an die Spitze eines sehr langsam fahrenden Zuges gesetzt: Unter den sieben vom Landkreis getragenen Schulen ist man in Kitzingen bei der Digitalisierung am schnellsten vorwärtsgekommen. IT-Netzwerk und Leitungen stehen, Lehrer und Schüler sind mit modernen Endgeräten ausgestattet – alles wartet auf den Startschuss, der demnächst erfolgen soll.

Die Direktorin Monika Rahner ist an einem sonnigen Märztag als Gast in den Bildungs- und Sozialausschuss des Kreistags gekommen, um selbst über die Fortschritte zu berichten. Sie sagt, dass die Digitalisierung an ihrer Schule sich nun schon „über mehrere Jahre“ hinziehe und alle „ein bisschen ungeduldig“ geworden seien. Doch nach Ostern werde man so weit sein, „die ganzen Neuerungen im Unterricht umsetzen zu können.“

Was für das AKG ein Erfolg ist, wird für den Landkreis nur ein Teilerfolg sein. Denn er hat noch sechs weitere Schulen zu betreuen, in denen die Digitalisierung ein Thema ist. Dort ist man von digitaler Vollausstattung zum Teil noch ein gutes Stück entfernt. Am Gymnasium Marktbreit und an der Realschule Dettelbach fehlen wesentliche IT-Bauteile, die Kitzinger Berufsschule wird generalsaniert, dort braucht es pragmatische Zwischenlösungen, und an der Erich-Kästner-Förderschule musste man sich erst einmal grundsätzlich dem Thema Digitalisierung nähern. An allen Schulen soll möglichst noch in diesem Jahr die Digitalisierung so weit umgesetzt sein, dass alle Seiten etwas davon haben.

Fast 600 000 Euro für die Digitalisierung der Schulen

Ob dieser Prozess denn irgendwann abgeschlossen sei? Bei dieser Frage aus dem Ausschuss kam Heiterkeit auf. Renate Moller, Leiterin des Sachgebiets Schulen und Sport am Landratsamt, sagte, man müsse die Digitalisierung als Prozess sehen, der nie zu Ende sei. Deshalb werden die Gelder dafür „fester Bestandsteil“ des Kreishaushalts bleiben. 592 000 Euro sind in diesem Jahr dafür eingeplant, die größten Summen gehen ans Armin-Knab-Gymnasium, die Realschule Kitzingen und das Gymnasium Marktbreit. In Marktbreit wird derzeit am Aufbau des IT-Netzwerkes gearbeitet. Um die Investitionen auch bei sinkenden Einnahmen dauerhaft zu sichern, rief FW-Fraktionschef Josef Mend dazu auf, an anderer Stelle „Zurückhaltung zu üben“, etwa bei der Forderung nach neuen Planstellen oder Konzepten.

Für Kreisrat Mathias Krönert (FDP) ist das Geld in der Bildung gut angelegt. Er sprach von einer „Investition in den Wirtschaftsstandort Kitzingen“. Von Schülerinnen und Schülern werde heute erwartet, dass sie über Medien- und IT-Kompetenzen verfügten, wenn sie die Schule verlassen. Lange Zeit allerdings wurden diese Kompetenzen stark vernachlässigt. Erst als vor zwei Jahren die Schulen hierzulande wegen der Corona-Pandemie von einem Tag auf den anderen schließen mussten, bekamen Millionen von Schülern und ihre Eltern hautnah zu spüren, was vorher eher ein Thema für Experten war: dass Deutschland die Digitalisierung der Schulen verschlafen hatte. Es fehlte an gutem Internet, an Tablets und Computern und an Lehrkräften, die sich mit der Technik auskennen – demnach an allem.

Auch das Medienzentrum soll besser ausgestattet werden

Als „sinnvolle Ergänzung der digitalen Ausstattung“ sieht Sachgebietsleiterin Moller das Medienzentrum des Landkreises. Mithilfe eines staatlichen Förderprogramms soll hierfür Hardware wie VR-Brillen, Spezialkameras, digitale Modelle, Drohnen oder 3D-Drucker sowie Software zum vernetzten Einsatz beschafft werden. Das Medienzentrum würde die Geräte verwalten und auf Anforderung an die Schulen verleihen. Allerdings rechnet das Kitzinger Landratsamt, dass das Förderprogramm vielfach überzeichnet sein wird. Schnelligkeit wird also gefragt sein, um an die Spitze des Zuges zu gelangen.

Was ist der Digitalpakt Schule?

Das Förderprogramm wurde im Frühjahr 2019, also ein Jahr vor Beginn der Pandemie, aufgelegt und umfasst mittlerweile 6,5 Milliarden Euro. Geld, das der Bund den Ländern für den Kauf von Geräten und den Aufbau von digitaler Infrastruktur zur Verfügung stellt.
Das Problem: In den ersten Jahren wurden die Fördermittel nur schleppend abgerufen. Bis Ende 2021 waren Projekte im Umfang von 2,4 Milliarden Euro bewilligt. Aber nur die Hälfte davon ist bislang ausgezahlt worden.
Quelle: elz
 
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