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Kitzingen
Frage an alle: Soll der Gelbe Sack im Landkreis durch die Gelbe Tonne ersetzt werden?
Bis Ende des Jahres muss sich der Landkreis entscheiden: Soll es bei den Gelben Säcken bleiben? Oder sollen ab 2023 die Gelben Tonnen kommen? Die Diskussion ist eröffnet.
Schlägt für die Gelben Säcke im Landkreis Kitzingen das letzte Stündlein? Derzeit wird diskutiert, ob die Gelbe Tonne kommen soll.
Foto: Patrick Pleul, dpa | Schlägt für die Gelben Säcke im Landkreis Kitzingen das letzte Stündlein? Derzeit wird diskutiert, ob die Gelbe Tonne kommen soll.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Die Nachbarlandkreise Neustadt/Aisch und Würzburg haben sie schon, im Kitzinger Land könnte sie bald auch stehen: die Gelbe Tonne. Anfang kommenden Jahres werden die Karten neu gemischt, und wenn es der Landkreis wünscht, könnte zum 1. Januar 2023 der bisherige Gelbe Sack abgelöst werden und buchstäblich in die Tonne kommen.

Die Möglichkeit für einen Wechsel sprach Landrätin Tamara Bischof im Umweltausschuss des Landkreises an und gab den Fraktionen eine entsprechende Hausaufgabe mit auf den Weg: Es sollten doch alle mal scharf nachdenken, ob ein solcher Wechsel gewünscht werde. Ist eine Mehrheit dafür, muss der Landkreis dies bis Ende des Jahres offiziell kundtun, damit dann im ersten Quartal des kommenden Jahres entsprechende Ausschreibungen stattfinden können. Macht der Landkreis nichts, bleibt es wie gehabt beim Gelben Sack.

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Wobei die Sache insgesamt gesehen doch ziemlich komplex ist. Es gibt inzwischen zehn verschiedene Duale Systeme in Deutschland, die sich um den Plastikabfall kümmern. Ein Losverfahren bestimmt, welcher Landkreis welches dieser zehn Systeme zugewiesen bekommt. Bei diesem Partner kann der Kreis dann anmelden, ob es Säcke oder Tonnen sein sollen.

Entscheidung bleibt ohne Einfluss auf Müllgebühren

Danach erfolgt eine entsprechende Ausschreibung, wer am Ende für die Abfuhr zuständig ist. Im Kitzinger Landkreis ist das im Moment die Firma Knettenbrech und Gurdulic. Ansonsten hat der Landkreis mit den Gelben Säcken bzw. Tonnen – entgegen landläufiger Meinung – nichts zu tun. Das ist und bleibt Angelegenheit des Dualen Systems. Und, auch nicht ganz unwichtig: Die Abfuhr des Plastikmülls wirkt sich genau deshalb nicht auf die Abfuhrgebühren des Landkreises aus. Die Abholung ist kostenlos, weil die Gebühr bereits im Vorfeld beim Kauf der Produkte abgezweigt wird.

Die Gelbe Tonne könnte es ab Januar 2023 im Landkreis Kitzingen geben.
Foto: Gerhard Krämer | Die Gelbe Tonne könnte es ab Januar 2023 im Landkreis Kitzingen geben.

Was also tun? Wie bisher der Sack oder doch lieber die Tonne? Dass es keine einfache Entscheidung werden dürfte, zeigte sich schon bei der Vorab-Diskussion im Umweltausschuss des Kreistags am Mittwochnachmittag: jede Menge Wortmeldungen. Der Gelbe Sacke bewegte die Gemüter der Kreisräte. Die Meinungen: vielfältig.

Einerseits hat der Gelbe Sack nicht nur Freunde, weil es oftmals „Gelump“ sei, wie es der ehemalige Volkacher Bürgermeister Peter Kornell (Freie Wähler) deutlich ausdrückte. Der Sack, diese Erfahrung dürfte fast jeder schon einmal gemacht haben, geht oft schon beim bloßen Hinschauen kaputt. Und: Mitunter kommt man nicht so einfach an Nachschub heran. Christa Büttner (Grüne) sprach ein weiteres Problem an: Bei schlechtem Wetter und kaputten Säcken fliege der Plastikmüll durch die Gegend.

Die Tonnen würden nur alle vier Wochen geleert

Bei einer Tonne kann das alles nicht passieren – es gibt aber andere Nachteile. So wird die Tonne nur alle vier Wochen geleert, während der Sack alle zwei Wochen geholt wird. Wie das von der Menge her gehen soll, fragte sich Timo Markert (CSU): Während man eine unbegrenzte Zahl an Säcken vor die Tür stellen könne, passen in eine Tonne im Normalfall 240 Liter, es gibt also eine natürliche Grenze. Ein weiteres Problem sprach Kreisrätin und Kleinlangheims Bürgermeisterin Gerlinde Stier an: Wo sollen die Gelbe Tonnen hingestellt werden? Ist überhaupt noch Platz neben der grauen, der blauen und der braunen Tonne?

Die Diskussion – sie ist eröffnet. Dass es bei der Einführung schon immer „viel Für und Wider“ gegeben habe, betonte Landrätin Tamara Bischof. Sowohl an der Bio-Tonne als auch der Papier-Tonne schieden sich bei der Anschaffung so manche Geister. Die braune Bio-Tonne wurde 1992 eingeführt, die andere 2003. Den Gelben Sack gibt es im Landkreis übrigens auch schon seit nunmehr 1992.

Eventuell, so Kitzingens Abfall-Chef Andreas Matingen, mache auch eine repräsentative Umfrage zum Sack-Tonne-Thema im Landkreis Sinn, auch wenn es womöglich am Ende unentschieden stehen sollte. So eine Befragung würde zudem Zeit kosten, bis Ende des Jahres könnte es knapp werden. Klappt das nicht, wäre die Möglichkeit, auf eine Tonne umzustellen, prinzipiell nicht vertan: Ein Wechsel ist prinzipiell alle drei Jahre möglich, weil in diesem Turnus die Leistungen neu ausgeschrieben werden.

Säcke oder Tonnen? Diskutieren Sie mit und schicken Sie Ihre Meinung per Mail an redaktion.kitzingen@mainpost.de oder an redaktion.kitzingen@infranken.de.

 
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  • MiGeb275
    Es ist hier wohl, wie bei vielen anderen Dingen, die geändert werden soll(t)en. Das ist einfach nichts für uns Deutsche. Bloß keine Veränderung! Da müssen wir erst mal jammern. Aber siehe da, am Ende ist es doch ganz dolle und wir wollen nix mehr anderes... so simmer halt :D
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  • clubfan2@gmx.de
    Wir haben im Landkreis WÜ jetzt diese Tonne..

    aber wenn ich sehe
    wie viele Säcke dann
    bei der Abfuhr immer noch daneben stehn..

    dann kann ich auch gleich beim gelben Sack bleiben..

    oder die Tonne wird alle 14 Tage geleert!
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  • schneidg
    Im LK SW gibt es schon ewig die Tonne. Wenn sie nicht reicht, kann man jederzeit Säcke mit dazu stellen. Kein Problem. Die Platzfrage für die Tonne ist für den ein oder anderen eher schwierig. Geht aber irgendwie. Und die Geruchsbelästigung gerade im Sommer ist auch besser als beim Sack. LK HAS hat auch umgestellt und keiner ist darüber traurig.
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