
Eines ist eindeutig: Unterstützung hat Volkachs Bürgermeisterkandidat Heiko Bäuerlein reichlich. Nicht nur seitens seiner CSU, die bei der Nominierungsversammlung am Freitagabend im katholischen Pfarrheim in Volkach unter anderem mit der Landtagsabgeordneten Barbara Becker und Landratskandidat Timo Markert prominent vertreten war, sondern auch von seiner Familie. Seine 19-jährige Tochter Johanna steht sogar auf der Stadtratsliste bei der Kommunalwahl 2020. Sie auf Platz 20, ihr Vater ist die Nummer 1. Dass es daran keinen Zweifel gibt, zeigte das einstimmige Ergebnis der Kandidatenwahl.

Es waren viele, die an dem regnerisch-kalten Abend den Weg ins Pfarrheim gefunden hatten. Unter den gut 100 Zuhörern waren 43 CSU-Mitglieder. Deren Ehrenvorsitzender Herbert Meyer hatte für die Versammlung gar an seinem Geburtstag "zuhause alles liegen und stehen lassen", verriet er dem Moderator und CSU-Ortsvorsitzenden Simon Rinke. Sie alle waren vor allem gespannt auf das Stadtratsmitglied, das nach 18 Jahren im Ehrenamt nun ganz an die Spitze möchte. Und Bäuerlein überzeugte mit einer souveränen Rede, bei der er nicht nur sich und seine persönliche Motivation für die Kandidatur vorstellte, sondern auch Ziele benannte: Freibad erhalten, möglichst als interkommunale Lösung; bezahlbaren Wohnraum; besseren ÖPNV; endlich einen Feuerwehr-Bedarfsplan erstellen; die Wirtschaft fördern.
Mehr Klarheit, mehr Kommunikation
Noch entscheidender als das Was sei aber das Wie, betonte der "Volkacher Ureinwohner". Er zeigte sich überzeugt, dass die Volkacher von ihrem neuen Bürgermeister "mehr Infos, mehr Klarheit, mehr Kommunikation" erwarten. Und genau die wolle er liefern. Der Vater von drei erwachsenen Kindern möchte vermitteln statt zu polarisieren. Zudem kenne er sich als Diplom-Verwaltungswirt, der im Polizeipräsidium Unterfranken für das Liegenschaftsmanagement zuständig ist, gut aus: "Ich kann Verwaltung, bin aber kein Bürokrat."
Sein Beruf in Verbindung mit seiner Erfahrung als Stadtrat sei ein Vorteil für den Neustart 2020. Den wird es auf jeden Fall geben, da Peter Kornell (Freie Wähler) nach 18 Jahren im Amt nicht mehr als Bürgermeister antritt. Und dann, so Bäuerlein, sei es gut, wenn "jemand im Rathaus ist, der Vorwissen hat und nicht bei Null anfängt. Oder minus Drei." Das war aber der einzige Seitenhieb auf seine drei kommunalpolitisch unerfahrenen Konkurrenten Mathias Krönert (FDP), Andrea Rauch (Grüne) und Jürgen Wagenhäuser (SPD). Der weitere Bewerber Udo Gebert (FWG) sitzt mit Bäuerlein seit zwei Perioden im Stadtrat.
Heiko Bäuerlein warb vor den vielen Parteianhängern ausdrücklich für eine starke CSU-Fraktion. 129 Tage lang könne man sich nun um das Vertrauen aller Volkacher bemühen. "Trauen Sie sich ruhig, CSU zu wählen", sagte er als Anspielung auf die Tatsache, dass die Freien Wähler alle Bürgermeister Volkachs seit dem Krieg stellten.

Das soll sich nun ändern, betonte Ortsvorsitzender Rinke, der sich auf Listenplatz 2 um einen Sitz im Stadtrat bewirbt und eine in seinen Augen "ausgewogene Liste" präsentierte. Für Erheiterung sorgte Wirtin Andrea Haupt (Listenplatz 15), als sie bekannte: "Ich hab' mich verliebt, in die CSU und in dich, Heiko!" Der so Angesprochene lächelte ob dieser offenherzigen Begeisterung. Bezogen war sie vermutlich vor allem auf Bäuerleins Engagement für den Förderverein Volkacher Bäder, für den sich auch Haupt einsetzt. Die große Liebe hat der Bürgermeisterkandidat in seinem "Lieblingsmenschen" Inka, mit der er seit 23 Jahren verheiratet ist, längst gefunden. Sie habe ihn letztlich auch von der Kandidatur überzeugt: "Wenn du das machst, stehe ich hinter dir." Damit dürfte sie wohl die wichtigste Unterstützerin von allen sein.
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