Auch zu Beginn der neuen Woche lotet die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Kitzingen neue Höchststände aus. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) lag der Wert am Montag bei 2899,8 und damit so hoch wie beim bisherigen Rekordstand am 20. März. 153 Neuinfektionen wurden dem RKI binnen 24 Stunden gemeldet. Die Fallzahl der vergangenen sieben Tage liegt damit bei 2659. Dabei handelt es sich aber nur um die gemeldeten und bestätigten Fälle. Die Dunkelziffer dürfte höher sein, da längst nicht mehr alle der an Covid-19 Erkrankten ihr Ergebnis per PCR-Test absichern und damit erfassen lassen.
Der Scheitel der über den Landkreis schwappenden Omikron-Welle scheint damit immer noch nicht gebrochen. Und die Lage in der Klinik Kitzinger Land ist deutlich angespannter als noch vor wenigen Wochen. Laut Divi-Intensivregister sind Stand Montag alle sechs verfügbaren Intensivbetten belegt, eines davon mit einem Corona-Patienten. Die Klinik kämpft gerade selbst mit den Folgen der sechsten Welle, etliche aus der Belegschaft haben sich infiziert oder stecken in Quarantäne fest. Trotz der angespannten Lage ist das zum Schutz des Personals verhängte Besuchsverbot in der Klinik seit Samstag wieder aufgehoben. Pro Patient ist nach der 2G-Plus-Regel ein Besucher für eine Stunde am Tag zugelassen.
Seit Beginn der Pandemie hat das RKI für den Landkreis Kitzingen 25.158 Covid-19-Fälle registriert. 125 Menschen sind bislang im Zusammenhang mit dem Virus gestorben, zuletzt eine 72-jährige Frau mit Vorerkrankungen und ein 92 Jahre alter Mann.
So ist die Überschrift sicher nicht falsch, aber die hohen Fallzahlen (die eigentlich schon lange nicht mehr zur Bewertung herangezogen werden sollten) und die vollständig belegten Intensivbetten, von denen gerade mal eines von sechs mit einem Corona-Patient belegt ist, in einem Satz zu nennen ist schon mehr als mutig...
(Vollständig belegte Intensivstation kamen auch schon vor Corona regelmäßig vor.)
Die Probleme aktuell kommen sicher momentan viel mehr von quarantänebedingten Ausfällen, was auch durch die durchaus gerechtfertigte Besuchssperrung der KKL klar wird.
Das wird im Artikel aber nur in einem Nebensatz erwähnt.
Hier würde ich mir eine Berichterstattung wünschen, die näher an der aktuellen Situation ist und nicht mehr im Jahr 2020 hängt.