Die Vorwürfe in ihren Videos auf Instagram wiegen schwer: Eine Schwarze Frau steht vor dem Rathaus in Kitzingen und hat ein Schild umgehängt mit der Aufschrift "Hilfe!! Ich werde verfolgt! Ich bekomme keine Hilfe, weil ich Schwarz bin!" Im Video erzählt sie, dass sie Brasilianerin sei und das Kitzinger Standesamt ihr die Eheschließung aufgrund ihrer Hautfarbe verweigert habe. Sie spricht darin mutmaßlich brasilianisches Portugiesisch, per Untertitel sind ihre Sätze auf Deutsch oder Englisch übersetzt.
Ähnliche Videos hat sie auch vor dem Kitzinger Jobcenter gedreht und auf Instagram veröffentlicht. Sie bezichtigt die Agentur für Arbeit darin der Manipulation, der Korruption und des Rassismus. Bei einem ist als Text in der Erklärung zu lesen: "Meine Tante hat keine Ruhe vor den Ämtern in Kitzingen. Ihren deutschen Ehemann durfte sie nicht im Ort ehelichen, weil sie eine Schwarze ist. Er verlor seinen Job, weil er eine schwarze Frau hat. Ja, im 20. Jahrhundert mitten in Deutschland. Bitte helft uns!"
Integrationsbeauftragte weiß von zahlreichen Hilfsangeboten
Die Recherchen dieser Redaktion entkräften allerdings diese Anklage und zeigen ein anderes Bild. Kitzingens Zweite Bürgermeisterin und Integrationsbeauftragte Astrid Glos spricht von zahlreichen Hilfsangeboten, die der Kitzingerin gemacht worden seien, ob beim Erlernen der Sprache oder bei Behördengängen. "Die Stadt hat viel versucht, um der Frau zu helfen", sagt Glos. Doch die Brasilianerin, die seit 2017 in Kitzingen wohnt, habe sich allem verweigert.
Zum Vorwurf der verhinderten Heirat schreibt Oberbürgermeister Stefan Güntner, dass im Sommer 2017 im Terminkalender des Standesamtes ein Termin zur Anmeldung der Eheschließung eingetragen gewesen sei. "Hier ist jedoch vermerkt, dass die erforderlichen Unterlagen unvollständig waren", informiert der OB.
Der Kitzinger OB wehrt sich mit Nachdruck gegen die Vorwürfe
Das deutsch-brasilianische Paar heiratete dann im September 2017 in Dänemark und habe, so Güntner, einige Tage später beim Standesamt Kitzingen eine Erklärung über die Namensführung abgegeben. Er betont: "Wir können uns nicht erklären, warum jetzt solche Vorwürfe gegenüber dem Standesamt im Raum stehen, und verwehren uns vehement gegen die Aussage, dass das Standesamt Kitzingen einer Person aufgrund seiner Hautfarbe (oder Nationalität, Herkunft, Geschlecht, Religion, Behinderung, Alter, sexuellen Orientierung) die Mitwirkung an einer Eheschließung verweigert."
Auch Kitzingens Pressesprecher Ralf Dieter nennt die Vorwürfe hanebüchen und verweist darauf, dass Menschen mit Migrationshintergrund Alltag für das Kitzinger Standesamt seien: Bei 25 Prozent der in Kitzingen geschlossenen Ehen hatte vergangenes Jahr zumindest ein Partner einen Migrationshintergrund. "Bei den Geburten – die ja im Standesamt beurkundet werden – war der Anteil mit 35,9 Prozent noch höher", informiert Dieter. Er sieht den Rassismus-Vorwurf der Brasilianerin schon anhand dieser Zahlen als widerlegt an.
Nachden einseitigen Vorwurfen der Betroffenen gegen das Amt wurde nun die Stellungnahme der Stadt eingeholt.
Solche Behauptungen untergraben
all diejenigen, denen wirklich Rassismus widerfährt.
Aber mal ehrlich, wer hat sich noch nicht über merkwürdige Regelungen gewundert, wenn ein Dokument x Mal beglaubigt werden muss etc. Schönes Beispiel: Die Grundsteuerreform. Da kann man ja wirklich verzweifeln.
Soso, wir leben also noch im 20. Jahrhundert?? Wann war die Eheschließung in Dänemark? 1910?
Alleine die Stadt wurde nach ihrer Position befragt, und das führt die Autorin dann zu dem sehr subjektiven und wertenden Ergebnis:
"Die Recherchen dieser Redaktion entkräften allerdings diese Anklage und zeigen ein anderes Bild."
Entkräftet ist hier nichts, sondern es wurde nur die Position der Stadt dargelegt. Nähere Hintergründe, wie die Frau zu ihren Vorwüfen kommt, werden nicht dargelegt. Schon deshalb bleibt das Bild unklar. Journalistische Arbeit geht besser!
Ich hoffe das die Mehrzahl der intelligenten Leserschaft das so interpretiert.