Eine der bekanntesten Kitzinger Akteurinnen in der Lokalpolitik feiert an diesem Sonntag ihren 65. Geburtstag: die Kitzinger Bürgermeisterin Astrid Glos.
Die Jubilarin wurde am 5. Juni 1957 als Astrid Binder in Marktbreit geboren, wo ihr Vater als Diplom-Handelslehrer die Realschule leitete und die Mutter sich um die Erziehung der Kinder kümmerte. Über den Wirtschaftszweig der FOS Kitzingen erreichte sie an der FH Würzburg das Betriebswirtschaftsdiplom und arbeitete anfangs bei der Kassenärztlichen Vereinigung, danach bei der Sparkasse Kitzingen, zuständig für Aus- und Weiterbildung. Als sie 1983 den vier Jahre älteren Paul Glos heiratete und sich Nachwuchs einstellte, endete zunächst ihre berufliche Tätigkeit.
Bereits Ende der 1980er-Jahre kümmerte sie sich um Russlandaussiedler, die ihr wie Kinder stets am Herzen lagen. Bereits nach der Konfirmation startete sie, ganz vom Vater geprägt, ehrenamtliche Tätigkeiten wie Mithilfe im Kindergarten, und sie gab Nachhilfestunden. Hier reifte auch ihr Entschluss, für andere da zu sein. Kindergruppen in der Kirche, Elternbeiräte und die dabei gepflegte Teamarbeit führten dazu, einiges bewegen zu können.
Integration liegt ihr am Herzen
Die Arbeit mit Gleichgesinnten und der Einsatz mit Herzblut zeigte neue Wege, auch bestmögliche Lösungen zu finden. Dabei wurde sie stets geleitet vom Vorsatz, es mit Menschen und nicht mit Namen oder Nummern zu tun zu haben.
Der Erfolg bestätigte: Es geht etwas, der Einsatz lohnt sich; Zeit spielt keine Rolle, wenn Menschen mit ihren Problemen geholfen werden kann. Wichtig ist voranzukommen, um vielfältige und vielschichtige Probleme zu lösen, dabei aber die Fäden in der Hand zu halten, zu lenken und zu leiten im gegenseitigen Miteinander.
Über ihr soziales Gewissen wurde Glos Stadträtin, Kreisrätin und erste Bürgermeisterin, früher für die SPD, inzwischen parteilos. Als Integrationsbeauftragte führt sie Gespräche, telefoniert, stellt Weichen, kennt die Problemlagen vieler Menschen. Oft nimmt der Einsatz zwei Drittel ihrer Zeit in Anspruch – immer unterwegs. Dennoch bleibt sie dabei: Wichtig ist, helfen zu können.
Karriere soll im Jahr 2026 enden
Mit gleicher Freude und Leidenschaft kümmert sie sich neben vielen anderen Dingen um das Arbeitslosenfrühstück ALF, den von ihr aus der Taufe gehobenen Förderverein Musikschule Kitzingen und den mit Herzblut gegründeten Förderverein St.-Hedwig-Grundschule mit derzeit 330 täglich betreuten Kindern im offenen Ganztag. Im Kirchenvorstand der evangelischen Stadtkirche engagiert sie sich für die Kindergärten, in vielen weiteren Vereinen mischt sie zusätzlich mit.
Inzwischen steht ihr Entschluss fest, die politische Bühne 2026 zu verlassen, um noch möglichst viele gesunde Jahre erleben und Vorgenommenes erledigen zum können. Die Familie mit Mann, zwei Kindern und inzwischen einem Enkel ist Astrid Glos von jeher wichtig. Dazu wünscht sie sich in Frieden leben zu können und Menschen vor allem im sozialen Bereich weiter Ansprechpartnerin zu sein und helfen zu können.