Eva-Maria Weimann hat dafür gesorgt, dass es in Dettelbach keine großflächigen Steingärten mehr gibt: Mit 14:3 stimmte der Stadtrat für ein entsprechendes Verbot. Die 33-Jährige ist Bildungsreferentin bei der Diözese Würzburg, Mitglied im Landesvorstand und im Präsidium der Bayern-SPD und gehört seit 2014 dem Stadtrat in Dettelbach an, ihre Schwerpunkte sind Umwelt- und Sozialpolitik.
Eva-Maria Weimann: Die Formulierung Gärten des Grauens gefällt mir gut oder auch Steinwüsten – das trifft es.
Weimann: Die SPD hat sich in Dettelbach immer für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und einen sparsamen Umgang mit Ressourcen eingesetzt. Dettelbach wird tatsächlich auch immer besser in Sachen Artenvielfalt, Biodiversität und Energieeffizienz.
Weimann: Einiges. Aber das muss man aushalten können. Als wir den Antrag zur Bauhof-Elektrifizierung gestellt haben, sind die Fetzen heftiger geflogen. In der Diskussion um mögliche Windkraftanlagen auf Gemeindegemarkung wäre es beinahe eskaliert. Aber nur durch Reibung kommt man voran. Nicht alles gelingt auf Anhieb und politische Arbeit ist meist nicht vergnügungssteuerpflichtig. Aber man kann Entwicklungen langfristig beobachten und hier und da beeinflussen.
Weimann: Kritik ist immer gut und bringt alle voran, solange sie konstruktiv ist. Also immer her damit.
Weimann: Auf Lob sollte man eher nicht warten. Ich erinnere an die Podiumsdiskussion in der Maintalhalle zur Bürgermeisterwahl Anfang dieses Jahres, als sich auf die Frage, wer denn zufrieden mit der Arbeit des Stadtrates sei, gefühlt drei Menschen gemeldet haben. Das hat gesessen, war aber keine Überraschung. Wenn man Wertschätzung wünscht, muss man sich ein hübsches Hobby suchen.
Weimann: Das bin ich immer. Man muss schon an die eigene Sache glauben und mit Leidenschaft dahinter stehen, sonst kann man niemanden überzeugen.
Weimann: Die Liste der Argumente ist lang. Bepflanzte Gärten bieten Lebensraum für diverse Insekten und Vögel und leisten so einen aktiven Beitrag zum Stadtklima und zur Artenvielfalt. Steingärten hingegen heizen sich stärker auf und speichern diese Wärme auch. Häufig stammen die verwendeten Steine auch nicht aus der Region, sondern aus China oder Indien, was deren ökologischen Fußabdruck recht monströs werden lässt. Das Argument, ein Steingarten würde so viel weniger Arbeit machen, kann auch nicht ganz zählen, zumal die Steine vermosen, und es siedeln sich Gräser an, so dass auch hier gereinigt und gearbeitet werden muss.
Weimann: Ich bin nicht gerade für meinen grünen Daumen bekannt, feiere aber bunte Blühlandschaften, geschäftiges Summen und frischen Apfelkuchen. Außerdem bin ich recht angetan von freien Kleingärten bzw. Geimeinschafts- oder Genossenschaftsgärten.