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Dettelbach
Dettelbach verbannt künftig die "Gärten des Grauens"
Steinwüste statt grüner Vorgarten? Das soll es künftig in Dettelbach nicht mehr geben. Der Stadtrat will keine Schottergärten mehr sehen. Gerungen wurde um die Definition.
Gärten des Grauens: Die gleichnamige Facebook-Seite unter der Regie des Biologen Ulf Soltau sammelt Bilder von naturfremden Flächen auf Grundstücken. Dort dominieren meist Schotter, Steine und Grau.
Foto: Facebook-Seite: Gärten des Grauens | Gärten des Grauens: Die gleichnamige Facebook-Seite unter der Regie des Biologen Ulf Soltau sammelt Bilder von naturfremden Flächen auf Grundstücken. Dort dominieren meist Schotter, Steine und Grau.
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:53 Uhr

Der Antrag unter Punkt sieben liest sich sperrig: "Antrag zur Festsetzung von Gestaltungsvorgaben in Bebauungsplänen bezüglich unbebauter Flächen der bebauten Grundstücke". Einer der Sätze, die auch nach dreimaligem Lesen nicht klarer werden.

Inhaltlich wird es auch nicht gerade einfacher, der eigentliche Antrag von Eva-Maria Weimann (SPD) geht so: "Nicht überbaubare, sowie überbaubare, aber nicht bebaute Grundstücksflächen sind gärtnerisch anzulegen und zu unterhalten. Die Anlage und flächige Abdeckung von gärtnerisch anzulegenden Flächen mit Mineralstoffen (Kies, Wasserbausteine etc.) oder Kunststoff ist – außer für Wege und Zufahrten – ausgeschlossen."

Einfacher gesagt: In Dettelbach soll es keine kompletten Schottergärten mehr geben. Das gilt für künftige Baumaßnahmen. Wer bereits einen Schottergarten hat, genießt Bestandsschutz. Der Dettelbacher Stadtrat war sich da in seiner Sitzung am Montagabend prinzipiell einig. Dennoch entbrannte zunächst eine größere Diskussion, ab wann es denn zu viel ist. Müsse nicht individuell nach der Größe der Steinflächen entschieden werden? Kann man es tatsächlich pauschal verbieten, wenn einer Steine in seinem Garten haben will?

Genaue Definition fehlt

Eine genaue Definition fanden auch die 17 Stadträte nicht. Aber das, was man gemeinhin unter einem Schottergarten versteht, soll eben künftig nicht mehr sein. Zumal es inzwischen wohl schon einige Beispiele mit bis zu 500 Quadratmeter Kies im Vorgarten vor Ort gibt. Die CSU störte sich indes an der "flächigen Abdeckung", Raimund Sauer hätte hier lieber "großflächig" stehen gehabt, was aus seiner Sicht mehr Spielraum ermöglicht hätte. Ein entsprechender Antrag fiel jedoch mit 6:11 Stimmen durch.

Danach wurde über den ursprünglichen Antrag abgestinmt, der dann mit 14:3 Stimmen durchging. Damit ist klar: Die Steinwüsten haben sich in Dettelbach erledigt. Bei der Aufstellung und Änderung von Bebauungsplänen werden die oft auch "Gärten des Grauens" genannten gnadenlos zugeschotterten Gärten somit nicht mehr zugelassen. Das sei, so befand abschließend etwa Anja Heinisch (Freie Wähler) letztlich ein Beitrag zum Arten- und Umweltschutz.

 
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  • robert.hippeli@t-online.de
    Ich hasse Pauschalierungen: "Kiesgarten = Gärten des Grauen"????
    Wenn dem so wäre dann sind die alten Silvanerhänge in Unterfranken Gärten des Grauens. (so lange wir Weinberge bewässern dürfen ... naja anders Thema hier in der Region.
    Wir sollten stattdessen von den Kiesgärten der Natur abschauen und daraus lernen, denn diese müssen bei den künftigen trocken Sommern unser Vorbilder sein, wenn wir nicht weiterhin für den ach so schönen grünen Rasen Wasser verschwenden wollen.
    Kiesgarten sind nicht immer Gärten des Grauens, hier zu gibt es sogar eine tolle Anleitung aus der Landesgartenanstalt in Veitshöchheim.
    Wenn der Stadtrat in Dettelbach in den Monokulturen Weinberg so konsequent wäre wie bei privaten Hausgärten, dann wäre der Umwelt vielmehr geholfen.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Solche Schottergärten schauen einfach nur besch.... aus und gegen natürlichen Bewuchs durch Pionierpflanzen hilft nach paar Jahren nur noch Glyphosat.
    Klar ist das illegal, aber welchen Schottergärtner interessiert das wenn der Nachbar schläft.
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  • reutjo
    alles unter einen Hut.....

    Betonieren und Grün anstreichen.......... dient ALLEN Ansprüchen.....
    Auflagen sind oft unbequem..... siehe manch eigenartige Denkmalschutzvorgab en !
    (nur Holzfenster oder Haustüren ..... zB )
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  • cimb24
    Da habe ich berechtigte Zweifel, ob es da eine Rechtsgrundlage gibt und eine Klage der Stadt gegen einen Grundstückseigentümer würde von meinem Rechtsempfinden her wohl abgewiesen werden.

    Wieso keine teils Steingärten mit wenigen Pflanzen?
    Muss man den Traditionen und vergammelten Nutzgärten mit zahllos Unkraut dem Vorzug geben?
    Völlig unverständlich.

    Mit Unkrautfolie drunter,professionell angelegt, sind kleine Kiesel eine sehr ansprechende ästhetische Lösung.

    Es wird immer Nachbarn geben, die Pusteblumen und vermeintlich wenig Unkraut monieren, aber dem eigenen Verhau im Garten kaum Herr werden.

    Wir haben hier auch sehr spiessige Nachbarn, aber man lebt ländlich, weil die meisten eben Garten pflegen wollen, zum Entspannen und auch so.
    Nur braucht es nicht jeder.

    Man sollte die individuellen Ideen respektieren lernen.
    Und einfach mal 5 grade sein lassen.

    Wem nützt das, Dettelbacher Limitierungen? Gerichtsurteile bis zum OLG oder VGH werden sichere folgen.
    Alles bieten lassen,nö.
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  • gerdi2309
    Ein "Naturgarten" mit wildwuchs,der genauso arbeitsintensiv ist, wirkt wohl schöner.
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  • j-hollenbach@t-online.de
    Lieber Steine und kein Wasser verschwenden, als Pflichtgarten den viele nicht wollen, mehr recht als schlecht pflegen und dann Unmengen an Wasser verschwenden um den traurigen Rest am Leben zu halten. Dann lieber die Bürger zwischen Pest und Cholera entscheiden lassen.
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  • uwe.luz@t-online.de
    Ich käme schon aus ästhetischen Gründen nicht auf die Idee, meinen Garten mit Gleisschotter voll zu füllen.

    Aber eines muss man den Kritikern der Stadtratsentscheidung zugestehen: Folge der links-grünen Politik - nun auch unter Beteiligung der CSU - in unserem Land, die ihre vermeintlich überlegene Moral vor das Recht setzt, ist die Abschaffung der (mit Abstand erfolgreichsten) Wirtschaftsform der Marktwirtschaft und die Einführung der Kommandowirtschaft. Den Begriff „Kommandowirtschaft“ streichen wir schön ökologisch-grün an, damit nicht jeder gleich Verdacht schöpft und am Ende haben wir einen Saftladen, der der DDR ähnelt, einschließlich der Beschränkung der persönlichen Freiheiten.

    Früher unterschied man die Vorgärten zwischen "geschmackvoll" und "geschmacklos".
    Zukünftig unterscheidet man zwischen „Kommando befolgt“ und „rechts-renitent", denn eins ist klar: Wer sich dem links-ökologischen Druck nicht beugt, ist automatisch ein Fall für den Verfassungsschutz.
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  • p.kriebel@gmx.net
    Jedenfalls ist ihr Feindbild eindeutig.
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  • Markustan
    Auch diese "Schottergärten" werden früher oder später gepflegt werden müssen. Und das mit mehr Aufwand als nur mit einem Rasenmäher der das Gras mäht und auffängt. Zwischen den Steinen sammelt sich Samen und geht auf. Spritzen verboten. Da hilft nur zupfen. Viel Spass.
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  • cimb24
    Nein nicht unbedingt.Es gibt Profi Folien bzw.Unterlagen,unter den Steinschotter. Da kommt dann kein Unkraut mehr.Und kleine weisse Kieselsteine finde ich,sehen sehr ansprechend aus.

    Jedenfalls allemal besser als riesengrosse Goldregenzypressen,andere Bäume,Laubdreck,Sträucherverhau oder sonstiges.

    Die Geschmäcker sind verschieden..
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  • Braun_Matthias@hotmail.com
    ....schrecklich dass man immer alles per Verordnung regeln muss. Wenn einer Schotter im Garten mag , warum nicht. Der andere mag dafür Blümchen. Ist doch OK. Das Leben ist nun einmal vielfältig. Als nächstes wird per Verordnung festgelegt, dass Häuslebauer nur noch Bio Holzdielen aus dem Steigerwald ins Wohnzimmer verlegen dürfen. Oder auch per Verordnung festzulegen was in den Kühlschrank und Kleiderschrank darf und was nicht. Schrecklich dieser Verordnungswahn sinn.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Steinwüsten sind keine Gärten! Wer seine Flächen so gestaltet, hat jeden Bezug zur Natur verloren!!!
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  • cimb24
    mag ja sein...gardner,aber kaum einer hat doch NUR Schotter bzw.Kiesel.

    Ich finde es allemal weit ästhetischer als der Sträucherverhau und die Pflanzkrankheiten im m.E.übertriebenen Sinn, ein Relikt der 80er,90er Jahre..

    Was für eine unüberlegte Stadtratentscheidung,ich finde es falsch, es ist bervormundend, für die Bürger -rechtlich zulässig? Unklar.
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  • jebusara@web.de
    Wie schön für die Dettelbacher! Da kommen doch nun sicher die für diese Anordnung Verantwortlichen zum Rasen mähen und giessen. Natürlich bringen sie das dazu nötige Wasser mit. Ein Hoch auf die Grünen!
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  • happy01-mfc@web.de
    Das es auch anders geht, zeigt die Gemeinde Werneck. Diese hat einen entsprechenden Antrag kürzlich abgelehnt und setzt hier mehr auf Belohnungen als auf Verbote.
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  • thomashemmerich@web.de
    @happy01
    Warum sollte ich in der heutigen Zeit jemanden für etwas belohnen, was einerseits selbstverständlich sein sollte, von fast allen gefordert wird ?
    Man muss kein Gärtner sein ( bin ich nicht) und muss auch keinen grünen Daumen haben ( habe ich definitiv nicht) um seinen Garten pflegeleicht (mit heimischen Pflanzen) und kostengünstig anzulegen.
    Die neidischen und bewunderten Blicke der Nachbarn oder Spaziergänger sind Belohnung genug.
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  • ba.stark@web.de
    Und um mit gutem Beispiel voranzugehen, hat die Gemeinde in 2019 nach erfolgter Rathaussanierung mal eine ordentliche Schotterwüste um das selbige angelegt. Haben damals viele Besucher ob der damals aktuellen "Bienen und Blumen Diskussion" beim Tag der offenen Tür kopfschüttelnd quittiert. Neben den oben genannten Gründen muss den Werneckern sagen: Es ist halt einfach richtig, richtig hässlich...
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  • thomashemmerich@web.de
    @redakteur
    Was die Gemeinde 2019 gemacht und beschlossen hat, sorry......war letztes Jahr und somit noch vom alten Stadtrat / Bürgermeister beschlossen.
    Jetzt ist ein neuer Bürgermeister sowie ein neu gewählter Stadtrat im Amt, der halt das ein - oder andere anders sieht.
    So funktioniert nunmal Demokratie.
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  • flyarcus@gmx.de
    ....dann sollte es auch einen Zuschuss für "grüne" Gärten geben, denn deren Unterhalt kostet Zeit, Geld und auch nicht gerade wenig von dem kostbaren Nass, welches immer weniger wird. Hauptsache jedem vorschreiben wollen, wie er mit seinem Grund zu verfahren hat, einfach unverschämt!
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Wer keine Zeit oder Geld für einen grünen Garten hat ,soll dann lieber in eine Etagenwohnung ziehen!
    Es sind ja schon genug Flächen für Verkehrswege und Stellplätze versiegelt und für das Kleinklima sind gerade in unser Region diese Hitzeinseln im Sommer Gift.
    Wer zudem Geld und Platz sparen will, sollte das Zweit- oder Drittauto abschaffen!
    Auf jeden Fall ganz großes Lob an den Stadtrat und v.a. an die Initiotorin Eva-Maria Weimann! Ich hoffe, dass sich viele Gemeiden daran ein Besipiel nehmen!
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