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Kitzingen
Bevölkerungsentwicklung: Wann der Landkreis Kitzingen 100.000 Einwohner hat
Was Statistik alles leisten kann: Warum es 2035 einen Geburten-Knick gibt und welche Orte in Zukunft besonders gefragt sein werden.
Seit dem Jahr 2000 gibt es im Landkreis mehr Sterbefälle als Geburten. Daran wird sich auch auf absehbare Zeit nichts ändern. 
Foto: Waltraud Grubitzsch, dpa | Seit dem Jahr 2000 gibt es im Landkreis mehr Sterbefälle als Geburten. Daran wird sich auch auf absehbare Zeit nichts ändern. 
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:33 Uhr

Wie und wohin entwickelt sich der Landkreis? Derlei Fragen versucht eine Untersuchung nachzugehen, die sich "Bevölkerungsprognose" nennt, im Landratsamt erstellt wird und bis zu 20 Jahre voraus blickt. Damit sollen Entwicklungen erkannt werden, um entsprechend planen zu können. Im Ausschuss für Jugend und Familie des Landkreises gab es jetzt eine Zwischenbilanz, die Jugendhilfeplanerin Enora Mosesku dem Gremium vorstellte.

Dabei gab es für die Kreisrätinnen und Kreisräte durchaus interessante Fakten – beispielsweise wo es die größte Zuwanderung durch Migration gibt. Um diese Frage auch gleich zu beantworten: Im gesamten Jahr 2021 kamen die meisten Migranten nach Kitzingen, Marktbreit, Volkach und Dettelbach.

Der zweite große Zuwanderer-Block betrifft die Ukraine-Flüchtlinge. Hier erreichten bisher 1016 Menschen aus dem von Russland angegriffenen Land den Landkreis. Der Frauenanteil beträgt dabei 66 Prozent. Von den 1016 Menschen waren 641 über 18 Jahre, dazu kamen 375 Kinder und Jugendliche. Von diesen wiederum waren 111 unter sechs Jahre.

Weniger als ein Drittel sind junge Menschen

Heruntergebrochen auf einzelnen Orte ergibt sich, dass beispielsweise in Castell 3,4 Prozent der Bevölkerung nunmehr Ukrainer sind. In Großlangheim beträgt diese Quote 2,7 Prozent, in Albertshofen 2,5 Prozent und in Volkach 2,4 Prozent.

Ende 2021 lebten 92.396 Menschen im Landkreis. 23.867, also weniger als ein Drittel, waren junge Menschen bis 27 Jahre. Ohne Zuzug würde die Einwohnerzahl kontinuierlich abnehmen: Seit dem Jahr 2000 gibt es im Landkreis mehr Sterbefälle als Geburten.

Daran wird sich auch die nächsten Jahrzehnte nichts ändern. Dass die Einwohnerzahl dennoch konstant bleibt oder teilweise sogar leicht steigt, liegt einzig und allein an der Zuwanderung. Vor allem um 2035 herum dürfte es bei der Geburtenentwicklung einen kräftigen Knick nach unten geben, weil dann die geburtenschwachen Jahrgänge selber Eltern werden. 

Wächst die Bevölkerung um fast acht Prozent?

Der Blick voraus auf die nächsten 20 Jahre geht von drei Szenarien aus, die unterschiedliche Annahmen zur Grundlage haben. Eine Variante sagt voraus, dass 2041 nur noch 90.359 Menschen im Landkreis wohnen. Variante zwei geht von fast gleichbleibenden Zahlen aus und kommt auf 94.958. Und schließlich Variante drei, bei der im Jahr 2041 die 100.000-Marke fast erreicht wäre. Das bedeutet: Von einer Bevölkerungsabnahme um 2,2 Prozent bis zu einer Zunahme um 7,9 Prozent ist alles möglich.

Wiederum auf die Gemeinden heruntergerechnet ergibt sich dieses Bild: In Variante eins würden Martinsheim (minus 7,8 Prozent), Volkach (minus 7,1) und Mainbernheim (minus 6,8) die meisten Einwohner verlieren. Bei Variante zwei, bei der vieles bleibt wie es ist, würden mehr Menschen in Rödelsee (plus 8,5 Prozent), Biebelried (7,9) und Geiselwind (7,7) leben. Bei der Variante drei, dem Zuwachs, gäbe es in keiner Gemeinde einen Rückgang und hohe Anstiege in Geiselwind (plus 13 Prozent), Rödelsee (12,6) und Kitzingen (12,2). 

Und auch das sagen die Prognosen: Egel welche Variante am Ende kommt, gilt für mehrere Gemeinden, dass sie auf alle Fälle Wachstum erwarten dürfen: Albertshofen, Biebelried, Geiselwind, Großlangheim, Kitzingen, Markt Einersheim, Rödelsee und Sommerach.

Noch eine kleine Randnotiz: Die höchste prognostizierte Geburtenentwicklung gibt es in Rüdenhausen und Castell. Umgekehrt wird die niedrigste Geburtenrate in Sommerach und Markt Einersheim erwartet.

 
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