
Auf dem Fahrrad von Schloss zu Schloss zu Schloss: Acht Schlösser gibt es auf dieser idyllischen Runde durch den Steigerwald zu bewundern. Start ist in Wiesentheid im Landkreis Kitzingen. Auf knackig kurzen 40 Kilometern geht es dann auch mal über Stock und Stein, vorbei an Wäldern und Seen und durch malerische kleine Ortschaften mit bunter Historie.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Los geht's vom Schönborn-Schloss in Wiesentheid in Richtung Rüdenhausen. Wegen der laufenden Baustelle fahren wir einen kleinen Zacken - aber der Umweg ist ohnehin schöner als die Fahrt auf der Staatsstraße. In Rüdenhausen lassen wir das Fürstlich Castell'sche Schloss rechts liegen und fahren weiter in Richtung Castell.
Schon von weitem zeichnet sich die wunderbare Szenerie des Weinortes mit der charakteristischen Kirche St. Johannes ab. Kurze Rast im Schlossgarten, zwischen rauschendem Bächlein und grasenden Schimmeln.

Dann heißt es durchatmen: Wer elektrisiert fährt oder ordentlich Kraft in den Beinen hat, erklimmt unbedingt den Schlossberg über die Wüstenfelder Straße und kehrt über Schlossberg und Mahrenberg durch die Weinberge zurück nach Castell. Auf diesem kleinen Umweg gibt es ein paar der schönsten Aussichten in Weinfranken.

Weiter geht es über Greuth in den malerischen Weinort Abstwind und über Untersambach und Geesdorf zum Jagdhaus Ilmbach im Schönbornschen Forst. Den Waldsee lassen wir rechts liegen, die Schlösser in Kirchenschönbach und Altenschönbach auch. Am See vor Schloss Bimbach schauen wir der Entenfamilie beim Baden zu, bevor wir über Brünnau, Neuses und Prichsenstadt nach Wiesentheid zurückkehren.
Kurz ausruhen im Landschaftsgarten des Schlosses und dann bei einem Becher Eis der Sonne beim Untergehen zuschauen.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Wiesentheid liegt direkt an der A3 und ist mit dem Auto aus allen Himmelsrichtungen gut zu erreichen. Von Norden bietet sich die B286 an. Am Schlosspark in Wiesentheid gibt es ausreichend kostenlose Parkplätze.
Mit dem Zug kommt man zumindest bis Kitzingen, von dort kann man über Rödelsee und Wiesenbronn in die Tour einsteigen.
3. Warum sollte ich dorthin?
Mit rund 40 Kilometern ist die Tour knackig kurz, bietet aber einen hohen Erlebniswert ohne nervige Längen. Die Distanzen zwischen den malerischen kleinen Weinorten sind kurz und auch die meisten Streckenabschnitte in der Natur haben Schauwert. Kleine Seen im dichten Wald und weite Panoramen über den Steigerwald, barocke Baukunst und englische Landschaftsgärten: Abwechslung ist garantiert.
- Hier geht's zur Tour auf Komoot
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Ganze acht Schlösser passieren wir auf der kleinen Runde durch den Steigerwald: Das Schönbornsche Schloss in Wiesentheid macht den Auftakt, gefolgt vom Fürstlich Castellschen Schloss in Rüdenhausen und dem Schloss in Castell. Der Schlossgarten ist ein zauberhafter Ort, um durchzuatmen. Allerdings müssen die Räder draußen bleiben.

Optisch aus der Reihe fällt das Jagdschloss Ilmbach. Zurück zum Barock geht es in Kirchenschönbach, Altenschönbach und Bimbach. Das Schloss in Neuses ist bewirtet und der Innenhof öffentlich zugänglich. Kurze Stärkung im Biergarten, bevor wir über Prichsenstadt wieder nach Wiesentheid kommen.

Die meisten Schlösser sind in Privatbesitz und deshalb nur von außen zu bestaunen. Das tut der Faszination aber wenig Abbruch.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die 40-Kilometer-Runde ist kurz und lässt sich gut an einem Nachmittag bewältigen. Natürlich kann man die Tour mit Sightseeing und Pausen zu einem Tagestrip ausbauen, touristische Highlights gibt es in der Region genug.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Runde eignet sich hervorragend für einen schönen Frühsommernachmittag, wenn sich die Sonne weich und warm über die Landschaft legt. Bei feucht-kalter Witterung ist die Tour nicht zu empfehlen. Die Wege sind teilweise schon so recht abenteuerlich. Bei Feuchtigkeit wird es eventuell unwegsam.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Der Ausflug eignet sich prinzipiell für alle, die gerne Fahrrad fahren. Menschen mit Sinn für Kultur, Natur und fränkische Geschichte kommen mit großer Sicherheit auf ihre Kosten.

Der Untergrund variiert auf der Tour stark, von daher sollten die Reifen auch auf sandigen oder grob geschotterten Feldwegen zurechtkommen. Das Rennrad ist hier definitiv die falsche Wahl, ein Gravelbike hingegen eignet sich perfekt.
8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Kulinarisch gibt es auf der Tour einige Möglichkeiten: In Rüdenhausen bietet der Brauereigasthof Wolf bietet neben selbstgebrautem Bier bodenständige fränkische Küche (Achtung, warmes Essen nur am Wochenende, Mo. bis Sa. 12-14 Uhr und 18-22.30 Uhr, Sonntag 11.30-22.30 Uhr). Wer es etwas ausgefallener mag, kehrt beim Kniebrecher in Castell ein (Fr. bis Mo. 12.30 bis 21 Uhr) oder paar Meter weiter im Grünen Baum (Fr. bis Di. ab 16.30 Uhr, sonntags ab 10 Uhr).

Urige Wirtshausatmosphäre gibt es im Storch in Prichsenstadt (Mi. bis So. 16.30-21 Uhr). Und den Eisbecher zur Belohnung kann man beim "Eisdealer" in Wiesentheid genießen (täglich 11.30-22 Uhr).
9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?
Der Steigerwald bietet zahlreiche Möglichkeiten, um den Ausflug sinnvoll auszubauen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch des Baumwipfelpfads bei Ebrach? Der gut 1 Kilometer lange Pfad bietet neue Perspektiven auf die heimischen Wälder, vom kelchförmigen Turm gibt es in 40 Metern Höhe tolle Aussichten auf den Steigerwald. Geöffnet ist von April bis Oktober von 9 und 18 Uhr (Infos unter www.baumwipfelpfadsteigerwald.de).
Und wer mit Kindern unterwegs ist, schaut vielleicht mal im Freizeitland Geiselwind vorbei (Infos unter www.freizeit-land.de).






