
Brückenabbruch, Umleitungen und Ausbau der Autobahn A 3: Informationen aus erster Hand zu der Großbaustelle gab es in der Sitzung des Kleinlangheimer Marktgemeinderats am Dienstagabend im VfL-Sportheim. Alfons Engl, Koordinator der Öffentlichkeitsarbeit und zuständig für die Anlieger, und Geschäftsführer Thomas Schwenzer von der Projektgesellschaft A 3 Nordbayern GmbH & Co KG gingen auf den sechsstreifigen Ausbau der Autobahn ein, der bis Ende 2025 fertig sein soll.
Auf der Strecke vom Kreuz Biebelried bis Erlangen mit insgesamt 68 Bauwerken, die Straßen über- oder unterführen, drei neuen Parkplätzen, zwei Groß- und Grünbrücken und 132.000 Kubik Lärmschutzwänden mit insgesamt 47 Kilometern Länge, werden dabei 5,1 Millionen Kubikmeter Boden bewegt, 2,1 Millionen Tonnen Asphalt, 350 000 Kubik Beton, 40 000 Tonnen Stahl "und jeden Tag etwa eine Million Euro verbaut", sagte der Geschäftsführer. "Es ist ein gewaltiger Bau." Per Bild stellte er die Brücken im Landkreis Kitzingen vor, die abgerissen und wieder neu aufgebaut werden müssen und die Unterführungen, die zur Erneuerung anstehen.
Zwei Brücken werden doch nicht zeitgleich abgerissen
Alfons Engl erinnerte daran, dass die Autobahnbrücken zwischen Großlangheim und Hörblach (311c), die Brücke in Höhe des Haidter Gewerbegebiets und die Brücke zwischen Kleinlangheim und Haidt zunächst zeitgleich abgerissen werden sollten. Nach einer nochmaligen Prüfung sei aber von diesem Vorhaben abgesehen worden. Nun soll als erstes die Autobahnbrücke 311c ab dem ersten Wochenende im Dezember abgerissen werden und die Umleitung über Kitzingen erfolgen. "Die Brücke dürfte dann Anfang 2024 wieder befahrbar sein", sagte Engl.
Auf Fragen aus dem Rat erklärte der Koordinator, dass die Brücken weg müssen, da der Platz für die Verbreiterung der Autobahn gebraucht werde "und es werden grundsätzlich Anträge für die Umleitungsstrecken gestellt". Zu den Unterquerungen teilte er mit, dass bei deren Erneuerung mindestens ein Fahrstreifen offen bleiben müsse. Und, so Engl weiter: "Kanalplanungen der Gemeinden müssen mit der Autobahnplanung abgestimmt werden."
Laster dürfen keine Flurwege benutzen
Der Autobahnausbau erfolge zunächst in Richtung Nürnberg, wobei der Verkehr auf die andere Seite geleitet werde "und 2024 geht es dann in die andere Richtung". Die Abbruchmasse der Brücken werde aufbereitet und wieder verwendet und der alte Asphalt dem neuen beigemischt, lautete die weitere Information.
Zu Fragen wegen des Brückenabbruchs sagte Engl, dass die eingesetzten Maschinen der Lärmschutzverordnung entsprechen müssen: "Der Autobahnlärm überlagert in der Regel den Abbruchlärm." Aus dem Rat kamen Beschwerden , dass Lkw, die für den Autobahnausbau unterwegs sind, unerlaubt Flurwege benutzen. "Das sind nicht unsere Anweisungen und wir werden uns darum kümmern", entgegnete Engl.
Bürgermeisterin Gerlinde Stier und Ratsmitglieder äußerten die Befürchtung, dass durch den Abriss der Brücken die Kleinlangheimer Ortsteile Haidt und Atzhausen von der Außenwelt abgeschnitten werden, da auch die Ortsdurchfahrt Düllstadt gesperrt sei. "Wir werden uns das noch einmal anschauen", versprach der Koordinator. Die Ratsmitglieder hatten sich vor allem auch um die Beförderung der Schülerinnen und Schüler Sorgen gemacht. Auf diese könnten sehr lange Wege zukommen.