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ALBERTSHOFEN/MAINSONDHEIM
Eine neue Brücke über die A3 weist viele Besonderheiten auf
Etwa acht Meter geht es von der neuen Brücke über der A3 zwischen Albertshofen und Mainsondheim bis zur Autobahnfahrbahn runter. Dieser Abstand wird sich noch verringern, denn nach dem sechsstreifigen Ausbau wird die Autobahn drei Meter höher verlaufen als jetzt. Allerdings ist die Brücke trotzdem höher als das Vorgängermodell, denn sie hat keinen Mittelträger, sondern wölbt sich in der Mitte nach oben – und auch am Rand müssen Schwer- und Sondertransporte passieren können. Fotos: Daniela Röllinger
Foto: Daniela Röllinger | Etwa acht Meter geht es von der neuen Brücke über der A3 zwischen Albertshofen und Mainsondheim bis zur Autobahnfahrbahn runter.
Daniela Röllinger
 |  aktualisiert: 27.11.2022 02:42 Uhr

Die Brücke, die zwischen Albertshofen und Mainsondheim über die A3 führt, sorgt in Albertshofen für Spekulationen: Das Bauwerk sei viel zu hoch, sind einige Bürger überzeugt, es müsse falsch gebaut worden sein. Eine Behauptung, die nicht stimmt. Sie wurde so gebaut, wie geplant, ist weder zu hoch noch falsch, betont die A3 Nordbayern GmbH & Co. Auch die Bürgermeister von Albertshofen und Dettelbach geben Entwarnung: Mit der Brücke ist alles okay. Wobei sie tatsächlich höher aussieht und höher ist als das Vorgängermodell. Das hat verschiedene Gründe.

Noch versperren weiß-rote Warnbaken die Strecke – ein klares Signal, dass der Neubau der Brücke über die A3 zwischen Albertshofen und Mainsondheim noch nicht für den Verkehr freigegeben ist. Bis November werden die Arbeiten noch dauern, schätzt Thomas Schwenzer, Geschäftsführer der A3 Nordbayern GmbH, die für den sechsstreifigen Ausbau der Autobahn zwischen dem Kreuz Biebelried und dem Kreuz Fürth/Erlangen zuständig ist – und damit auch für den Bau der Brücken, die über die Autobahn führen. Eine dieser Brücken passiert, wer von Albertshofen nach Mainsondheim oder umgekehrt fährt.

Die alte Brücke, fachlich als „Überführungsbauwerk“ bezeichnet, wurde in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni 2021 abgerissen. Zwei Tage vorher wurde daher die Gemeindeverbindungsstraße gekappt. Sie bleibe, so hieß es damals in einer Pressemitteilung, „bis zur Fertigstellung des neuen Bauwerks gesperrt“. Als Termin für die Freigabe der Strecke wurde damals „voraussichtlich Juli 2022“ genannt.

Nach der Sperrung tat sich zunächst einmal nicht viel auf der Baustelle, was für Unmut bei einigen Mainsondheimern sorgte, weil sie weite Umwege in Kauf nehmen müssen, um nach Kitzingen zu kommen. Dann rückten die Bagger und Baufahrzeuge an. Im Februar 2022 wurde der Stahlträger der neuen Brücke eingefahren, danach in die Widerlager eingebunden und die Fahrbahnplatte betoniert, in weiteren Arbeitsschritten ab Juli 2022 unter anderem die Straße an die Brücke angebunden.

Für den Verkehr freigegeben ist das Bauwerk noch nicht, aber natürlich weithin sichtbar und von den Bürgern mit Interesse betrachtet. „Die muss falsch gebaut sein“, so die Schlussfolgerung einiger Beobachter. „Viel zu hoch, die Straße fällt auf Mainsondheimer Seite viel zu steil ab.“ Einige sind gar überzeugt, dass die Brücke wieder abgerissen werden müsse.

Doch an all den Spekulationen, die in Albertshofen zu hören sind, während es in Mainsondheim recht ruhig bleibt, ist nichts dran. Die Brücke sei nicht zu hoch und schon gar nicht falsch gebaut, versichert Thomas Schwenzer. Ihre Höhe war schon im Planfeststellungsverfahren klar ersichtlich. „Die Höhe der Brücke richtet sich nach der Fahrbahn der Autobahn“, erklärt er. Und die wird, was jetzt allerdings noch nicht zu sehen ist, nach dem sechsstreifigen Ausbau drei Meter höher verlaufen als die jetzigen vier Spuren. Die Gründe dafür, dass eine neue Fahrbahn bei einem Ausbau eine andere Höhe haben kann als zuvor, sind verschieden. Zum einen werde so geplant, dass möglichst wenig Material abgebaut werden müsse. Aber auch die Entwässerung spielt eine Rolle oder der Geländeverlauf. Die Autobahn könne an dieser Stelle auch nicht zu beiden Seiten gleichmäßig erweitert werden, sondern werde in Richtung Nürnberg vor allem rechts erweitert.

„Die Fahrbahn bestimmt alles andere“, erklärt Schwenzer. Ist sie höher, wirkt auch die neue Brücke höher als ihr Vorgänger – und das ist eben hier der Fall. Dazu kommt, dass die lichte Höhe zwischen Autobahnfahrbahn und Brücke vorgegeben ist: „Wir brauchen 5,12 Meter am rechten Fahrbahnrand.“ Schließlich müssen nicht nur Lkw gut durchkommen, sondern auch Schwer- und Sondertransporte. Zudem war die alte Brücke mit einem geraden Überbau und Mittelpfeiler konstruiert. Die neue hat keinen Mittelpfeiler und ist etwas gewölbt, was die lichte Höhe zur Mitte der Brücke hin noch einmal vergrößert. Dass die Bürger sind wundern, kann Thomas Schwenzer nachvollziehen: „In der Tat erscheint die Brücke im derzeitigen Zustand relativ hoch“, sagt er. Etwa acht Meter gehe es derzeit von der Brücke bis zur Fahrbahn runter. „Aber das wird wieder schrumpfen.“ Das künftige Niveau der Autobahn-Fahrbahn liege dann drei Meter höher. Letztendlich wird der Unterschied also gar nicht so groß ausfallen wie es derzeit erscheint.

Dass die neue Brücke nicht so aussehen wird wie die alte und dass sie höher wird, ist für die Gemeinden nichts Neues. „Das war aus dem Planfeststellungsverfahren bekannt“, sagt der Albertshöfer Bürgermeister Horst Reuther. Dass die Ortsverbindungsstraße hin zur Brücke damit steiler ansteigt, ist die logische Folge. „Das schaut erst mal komisch aus“, sagt Reuther, die Rampe erscheine riesig. Die Brücke sei aber gebaut worden wie laut Plan vorgesehen. Auch sein Dettelbacher Amtskollege Matthias Bielek sagt, der Brückenbau und die Erhöhung seien bekannt und vorab in der Planungsphase ausführlich auch in der Bevölkerung kommuniziert worden. Anregungen der Bevölkerung seien eingearbeitet worden. „Beschwerden oder dergleichen sind bei mir nicht eingegangen.“ „Das hat alles Hand und Fuß“, sagt auch die Mainsondheimer Stadträtin Monika Günzel. Man könne alles in den Plänen nachlesen. Zudem erinnert sie daran, dass es mehrere Infoveranstaltungen zum Brückenbau gab, man Einwendungen vorbringen konnte und die Anregungen der Bürger einbezogen wurden.

Seit Juni 2021 ist die Verbindung zwischen Albertshofen und Mainsondheim gekappt. Im November darf die neue Brücke über die Autobahn befahren werden. Weil die neue Brücke höher ist, verläuft die Gemeindeverbindungsstraße an dieser Stelle nun steiler.
Foto: Daniela Röllinger | Seit Juni 2021 ist die Verbindung zwischen Albertshofen und Mainsondheim gekappt. Im November darf die neue Brücke über die Autobahn befahren werden.
Im Juli sollte sie fertig sein, dann wurde auf Oktober verlängert, doch vor November wird die Straße zwischen Albertshofen und Mainsondheim nicht freigegeben werden. Erst dann kann die neue Brücke über die Autobahn befahren werden.
Foto: Daniela Röllinger | Im Juli sollte sie fertig sein, dann wurde auf Oktober verlängert, doch vor November wird die Straße zwischen Albertshofen und Mainsondheim nicht freigegeben werden.
 
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