Es wird ernst in Düllstadt: Ab sofort startet die Sanierung der Bundesstraße 22, die als Ortsdurchfahrt den Schwarzacher Gemeindeteil von Westen nach Osten komplett durchschneidet. Anfangs wird der Verkehr noch tagsüber halbseitig mit einer Ampelschaltung laufen.
Sobald die Ausbesserungen an der Straße zwischen Feuerbach und Atzhausen abgeschlossen sind, wird die Durchfahrt in Düllstadt komplett für den Verkehr gesperrt. Das dürfte noch im Mai der Fall sein. Bis Dezember 2023 wird dann kein Durchgangsverkehr mehr in Düllstadt möglich sein.
Dass das Thema bei den Menschen in Schwarzach und vor allem in Düllstadt auf den Nägeln brennt, zeigte sich bei der eigens anberaumten Informationsveranstaltung im Vorfeld. Rund 70 Bürgerinnen und Bürger hörten sich in der Schwarzachhalle die Erläuterungen von Schwarzachs Bürgermeister Volker Schmitt und den Fachleuten zum geplanten Ablauf des Projekts an. Zwei Brückenbauwerke in dem Bereich erschweren und verzögern das Projekt. Bei diesem werden gleichzeitig nahezu sämtliche der dort liegenden Versorgungsleitungen erneuert.
Bürgermeister Schmitt ging zunächst auf den langen Anlauf für das Großprojekt ein. "Es ist nicht einfach, diese Bundesstraße zu sperren. Es gibt eigentlich auch keinen richtig guten Termin dafür. Für uns ist es die letzte Möglichkeit, das vor dem Ausbau der Autobahn bei Schwarzach durchzuziehen."
Bereits seit 2013 beschäftige sich der Gemeinderat und der Vorstand der in Düllstadt laufenden Dorferneuerung intensiv mit dem Vorhaben. Wenn nicht jetzt, dann sei die früheste Möglichkeit zum Ausbau erst wieder 2026, so Schmitt. Die Entwicklung der Preise sei ein Grund, nun zu starten. Noch mehr sei es der schlechte Zustand der Straße, "dass wir zum Handeln gezwungen werden."
Das Ganze ist mit Einschränkungen verbunden
Das Ganze sei vor allem für die Düllstadter mit Einschränkungen verbunden. Man habe aber in direkter Nachbarschaft mit Reupelsdorf "ein leuchtendes Beispiel", dass es sich lohne. Dort ist die Dorferneuerung mit Ausbau der Bundesstraße abgeschlossen.
Die Kosten für das Vorhaben belaufen sich auf 4,4 Millionen Euro. Davon trägt der Markt Schwarzach rund eine Million Euro, der Rest fließt über Zuschüsse.
Vom zuständigen Ingenieurbüro TIG In Dettelbach führte Carsten Mohr die einzelnen Schritte aus. Im Zuge des Ganzen werde eine komplett neue Wasserleitung verlegt. Hinzu kommen Leitungen für die Gasversorgung, Glasfaser, neue Stromkabel und für Telekommunikation. Auch deswegen dauere der Ausbau so lange. Los gehen wird es mit der Verlegung der Bushaltestelle, die nun auf einer Ackerfläche am Ortsausgang Richtung Schwarzach ihren provisorischen Platz bekommt.
Die erste Bauphase erfolge dann im östlichen Teil Düllstadts, mit der Brücke über den Castellbach. Sie soll bis Ende des Jahres fertig sein. Bis Herbst werde auch die Kreuzung und Zufahrt zur Atzhäuser Straße befahrbar bleiben, hieß es.
Es wird Behelfsbrücken geben, um alles fußläufig zu erreichen
Der zweite Abschnitt umfasst dann den westlichen Teil des Dorfs mit der Brücke über den Güßgraben, bis zum Ortsausgang. Für Fußgängerinnen und Radfahrer werde es Behelfsbrücken geben, um durch den Ort zu kommen, sagte Bürgermeister Schmitt. "Sie können immer alles fußläufig erreichen." Für die Autos der Anwohnerinnen und Anwohner sind Umleitungsstrecken vorgesehen. Zum Passieren für Autos stellt die Gemeinde Ausnahmegenehmigungen aus.
Wie Ingenieur Mohr ausführte, werde die Bundesstraße in Düllstadt hinterher eine Breite von 6,50 Meter haben. Zwei Querungshilfen sind im Ort vorgesehen, an denen die Straße breiter sein wird. Von Schwarzach aus wird ein 2,50 Meter breiter Gehweg auf der nördlichen Seite angelegt. Er führt dann zu einer der Querungshilfen und wird ab der Ortsmitte etwa auf der anderen Straßenseite in Richtung Reupelsdorf in dieser Breite fortgesetzt. Außerdem sind einige Grünflächen und Bäume entlang der Straße vorgesehen.
Aus der Versammlung kamen einige Fragen zu Details, wie etwa zur Erneuerung der Wasserleitung, oder dem Verlauf der Umleitungsstrecken für Anwohner und Landwirte. Bürgermeister Schmitt weiß, dass die Verkehrssituation während der Bauzeit auch wegen Sperrungen im Umkreis, etwa in Wiesentheid und Kleinlangheim, nicht einfach werde. "Aber wir werden das hinkriegen", blieb er optimistisch.