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Volkach/Nordheim
Auf Dürre folgt Starkregen: CDU/CSU-Fraktion kritisiert von Volkach aus die Ampelkoalition für mangelnden Klimaschutz
Extreme Trockenheit auf der einen, Starkregen auf der anderen Seite: Wie der Klimawandel den Weinbau in Franken bedroht, was Winzer jetzt fordern und was Politiker dazu sagen.
Den Appell, die Winzer in Franken bei der Bewässerungsinfrastruktur zu unterstützen, richtete Weinbaupräsident Artur Steinmann an Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber und ihre Arbeitsgruppe Umwelt und Naturschutz der CDU/CSU-Fraktion am Wasserspeicher Vinaqua in Volkach am Main.
Foto: Thomas Obermeier | Den Appell, die Winzer in Franken bei der Bewässerungsinfrastruktur zu unterstützen, richtete Weinbaupräsident Artur Steinmann an Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber und ihre Arbeitsgruppe Umwelt und Naturschutz ...
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:58 Uhr

Mit mehr Dringlichkeit hätte das Wetter an diesem Abend den Appell des Fränkischen Weinbauverbands an die Politikerinnen und Politiker der Arbeitsgruppe Umwelt und Naturschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion kaum unterstreichen können. Neben gelb-verbrannten Wiesen leuchteten die 35 Hektar saftig-grünen Weinberge vor der Kulisse von Unterfrankens Vorzeige-Bewässerungsprojekt Vinaqua in Volkach am Main (Lkr. Kitzingen).

Seit zwölf Jahren wird hier der Teil des Regenwassers, der nicht sofort versickert, sondern als Überschuss die Weinberge unterhalb der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten hinabläuft, in einem Speicherbecken gesammelt. In den heißen Sommermonaten wird dieses Wasser bei Bedarf via Tröpfchenbewässerung den Reben zugeführt. Die Hänge können so dauerhaft begrünt werden, was die Biodiversität fördere, auch wenn außenherum alles vertrockne, sagte Ralph Düker.

Der Winzer erklärte stellvertretend für die 80 Grundstückseigentümer, die die Beregnungsgenossenschaft Vinaqua betreiben, die Vorzüge des von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Projekts. Bei Starkregen verhindere die Begrünung  die Erosion des wertvollen Bodens. Schlammlawinen auf und in den angrenzenden Straßen, Dörfern und Gewässern seien hier kein Thema mehr.

Winzer: Wasser reicht heute selbst den sparsamsten Reben nicht mehr

Wie auf Regieanweisung türmten sich rabenschwarze Wolken am Himmel auf – gerade als der Winzer erklärte, im Sommer gebe es in Unterfranken praktisch keine Landregen mehr. So wie früher, als es noch normal gewesen sei, dass 40 Liter Niederschlag über den ganzen Tag verteilt herunterkamen. "Das Wasser reicht heute selbst den sparsamsten Reben nicht mehr", sagte Düker. Und wenn es regne, kämen gleich 40 Liter Wasser in einer Viertelstunde herunter. Die Folge: "Selbst in den Weinbergen mit der geringsten Steigung rutscht der Boden ab, wenn wir die Hänge nicht dauerhaft begrünen."

Die Gruppe der Politikerinnen und Politiker, unter ihnen die ehemalige Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU), zeigte Verständnis für die Probleme der Winzerinnen und Winzer in Franken. Anja Weisgerber aus Schwebheim (Lkr. Schweinfurt), Sprecherin für Umwelt und Naturschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sagte: "Dürre und Trockenheit auf der einen Seite, Starkregen und Extremwetter auf der anderen Seite – das Thema Klimawandel spüren wir hier ganz deutlich in Franken." Neben der Frage, wie man möglichst viel CO2 einsparen könne, seien Strategien zur Klimaanpassung, etwa Bewässerungsprojekte, mindestens genauso wichtig.

3,2 Milliarden Euro Umsatz im Weintourismus in Franken

Vom Weinanbau profitiere vor allem der ländliche Raum in Franken, erklärte Weinbaupräsident Artur Steinmann den Politikern aus ganz Deutschland. Der Umsatz im Weintourismus sei von 500 Millionen Euro im Jahr 1994 auf über 3,2 Milliarden Euro bis heute gestiegen. 200 Winzerdörfer und 60.000 Arbeitsplätze in der Region hingen von der Branche ab. 13 Prozent aller Touristinnen und Touristen kämen wegen des Frankenweins, und 26 Prozent kämen wegen der schönen Landschaft in die Region. Die Kulturlandschaft in Franken mit den vielen Steilllagen, die die Winzerinnen und Winzer pflegten, sei ohne Bewässerung im Klimawandel jedoch nicht zu erhalten, so Steinmann weiter.

"Die Pilotprojekte sind schön, aber aus unserer Sicht brauchen wir keine Pilotprojekte, sondern Projekte, die endlich greifbar werden!"
Winzer Daniel Sauer aus Escherndorf

Zwei Pilotprojekte, die das Bayerische Umweltministerium fördern will und in denen Mainwasser zur Bewässerung der Weinberge dienen soll, werden in Iphofen und Nordheim am Main (beide Lkr. Kitzingen) entstehen. Doch das reiche bei weitem nicht aus, argumentierten die Winzer, nachdem die Gruppe der CDU/CSU-Fraktion nach Nordheim am Main (Lkr. Kitzingen) zum Aussichtspunkt "terroir f" weitergefahren war, einer Aussichtsplattform über der Mainschleife, die als einer der "magischen Orte des Frankenweins" gekennzeichnet ist. "Die Pilotprojekte sind schön, aber aus unserer Sicht brauchen wir keine Pilotprojekte, sondern Projekte, die endlich greifbar werden!", forderte Winzer Daniel Sauer aus Escherndorf.

Weinbauverband: 2000 Hektar müssten bewässert werden

Keinesfalls wolle man dafür das Grundwasser antasten, sagte der Geschäftsführer des Fränkischen Weinbauverbands, Hermann Schmitt, da auch die Grundwasserpegel in Unterfranken sinken. Deshalb wolle man Uferfiltrat, also Wasser aus dem Main, das im Uferbereich ins Grundwasser dringt, in Zeiten speichern, in denen der Fluss genügend Wasser führt. Um die Kulturlandschaft in Franken zu erhalten, sei eine Bewässerungsinfrastruktur für die gesamten 6000 Hektar Weinberge in Franken nötig, so Schmitt weiter - auch wenn maximal 2000 Hektar, je nach Alter der Reben am jeweiligen Standort, dann tatsächlich pro Jahr bewässert werden müssten. Doch die Winzer könnten dieses kostspielige Unterfangen nicht alleine stemmen. Sie bräuchten Unterstützung vom Staat.

Da verfärbte sich der Himmel tiefschwarz. Und die unerträgliche Schwüle entlud sich mit aller Macht in einem der gefürchteten Starkregen über die Weinberge. Die Politikerinnen und Politiker flüchteten in ihre Autos.

"Volkacher Erklärung":  Wie die CDU/CSU-Fraktion die Wasser-Probleme lösen will

Die "Volkacher Erklärung" hat die Arbeitsgruppe Umwelt und Naturschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion am Ende ihrer zweitägigen Klausurtagung in Volkach am Main im Landkreis Kitzingen verabschiedet.
Sie kritisiert, die Bundesregierung tue zu wenig bei den dringend nötigen Maßnahmen zur Klimaanpassung. Die Politikerinnen und Politiker fordern, die Nationale Wasserstrategie endlich umzusetzen. Neben Starkregen-Frühwarnsystemen und Maßnahmen zum Hochwasserschutz wollen sie unter anderem Wasserspeicher an strategisch günstigen Punkten errichten, in denen Regenwasser aufgefangen oder gereinigtes Abwasser gespeichert wird. Außerdem fordern sie Konzepte, wie die Versorgung mit Trinkwasser in Gebieten mit Wasserknappheit sichergestellt werden kann.
Zeitgleich kritisierte SPD-Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib die Bayerische Staatsregierung und forderte einen Wasserplan für Mainfranken. "Obwohl der Druck auf die Wasserressourcen der Region weiter steigt, werden wichtige Entscheidungen und Maßnahmen einfach vertagt", schrieb Halbleib. Dabei könne Mainfranken als Modellregion dienen, wie Wasserkonflikte im Sinne des Allgemeinwohls entschärft werden können, so der SPD-Politiker.
Quelle: akl
 
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  • rosenkavalier
    Nun ja, eindringlicher kann die CSU ihre Verkommenheit nicht demonstrieren.
    CDU/CSU haben den Ausbau erneuerbarer Energien jahrelang bekämpft. Sie verantworten zusammen mit der SPD unsere unmögliche Gasabhängigkeit.

    Natürlich ist es richtig, dass eine tragfähige nationale Wasserstrategie realisiert wird. Und ich danke Gott, dass CDU/CSU dafür jetzt nicht zuständig sind. Und wir müssen dafür sorgen, dass nach der Wahl die CSU auch für Bayern nicht mehr zuständig ist.
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  • Arcus
    Das Versagen der CSU/CSU in Sachen Klimapolitik wird jetzt hautnah präsentiert und der Weißgerber fällt nichts anderes ein, als die Backen aufzublasen. Wie verlogen muss man sein, um sein eigenes Versagen zu verleugnen.
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  • e.max.s@t-online.de
    ... Wie auf Regieanweisung türmten sich rabenschwarze Wolken am Himmel auf ...
    und
    ... Da verfärbte sich der Himmel tiefschwarz. Und die unerträgliche Schwüle entlud sich mit aller Macht in einem der gefürchteten Starkregen über die Weinberge. Die Politikerinnen und Politiker flüchteten ...

    Das Wetter weiß anscheinend wie man mit soviel "schwarzer" Prominenz umgeht. 😏
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  • reutjo
    war eingentlich scho mal ener.....

    auf'm Buckel im grünen Gras gelegen und hat " nei den weissblauen Himmel gschaut ?
    Nahe der "Maria im Weingarten" hab i des mal gemacht und dabei gsehn, dass dia weissen Wolken, dia von West kumma und nach Ost den blauen Planet umrunden, nit * gegerbt sind.
    Aber blütenweiss sin sie a nit. Da sin a dreckerte dabei, die vllt. aweng "Saharastaub transpor-tieren. Da sieht mer guat, dass mir Franken allein nit das Klima verwandeln. Die ganze Welt tut das .... UND ..... da müss'n eben ALLE eim *Wolkenreinigen mit mach. Heess oder Kalt=Stark-
    regen... das ist die globale Frage ? Wein- u. Gartenbau hin oder her..... der zu ziehende Strang it lang !! Völker der Welt wacht aus den Träumen auf. Nur so geht es.......
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  • Raidon18592603
    Der Artikel gehört in den Postillon und nicht in die Mainpost. Unglaublich was die CSU so vom Stapel lässt
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Liest man hier die Meinungen, Klimaschutz scheint nicht zu den Stärken der CSU zu gehören. 🤣🤣🤣
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  • marent1@hotmail.de
    Ist das deren Ernst oder wollen diese CSUler uns veräppeln????? Alte Strategie immer noch? Über die Zustände , die man selber herbeigeführt hat oder einfach ausgesessen hat, jammern und hoffen dass es keiner merkt???? Schämen Sie sich!!!!
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  • fuchsastefan@web.de
    Solang eine Person wie Weisgerber bei uns das Direktmandat ergattert, ist uns nicht zu helfen.
    Himmel hilf!
    Diese Frau hält uns für Blöd!
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  • simonhard
    Nun ja, wenn ich hier die Kommentare so lese hat die Frau nicht unrecht
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  • ralfestenfeld@aol.com
    Wenn es um eigene Wege geht, dann ist und war die CSU schon immer Meister/in. So z.B. bei Corona, aber auch in anderen Bereichen. UND: es vergeht kaum ein Thema, wo nicht Söder für Bayern eine Spitzenposition im Sinne des Positiven formuliert. In Sachen Wein: wenn man in knapp 30 Jahren den Umsatz versechsfacht hat beim Frankenwein, dann kann es den Winzern SO schlecht nicht gehen. In Sachen Wasser: Wasser ist für alle da. Und wieviel Wasser man in den Wein und die Weinberge geben kann, ist eine für Alle existentiellen Frage!!!
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  • elkatvelo@t-online.de
    so einfältig kann der dümmste Wähler nicht sein, um zu erkennen dass es die CSU/CSU war, die 16 Jahre lang, den Klimawandel geleugnet hat. In Bayern ist die CSU seit gefühlt 100 Jahren an der Macht und jetzt ist die Ampel seit 100 Tagen schuld an der Misere. unglaublich.

    Und ich möchte nicht, dass mit meinem Steuergeld die Droge Alkohol steuerlich gefördert wird. Wenn man sich mit ÖKO-Winzern unterhäät, dann sagen die ganz klar, dass es dieses ganze Wasserbimborium gar nicht braucht.

    Einzig bei einer Neuanlage muss Wasser zugeführt werden, dafür muss man aber keine 6000 ha bewässern. Und schon mal gar nicht eine 8 km lange Wasserleitung vom Main nach Iphofen bauen. Die nutzt dann nur den Edelwinzern. Es ist ausserdem ein Witz, dass in einem Bistro in Iphofen der Schoppen 7 Euro kostet. Wer soll sich das denn noch leisten können.

    Und dafür sollen noch mehr Steuergelder subventioniert werden für den Weinbau
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  • Braun_Matthias@hotmail.com
    Die CSU soll sich lieber darum kümmern, dass die Mainschleifen Bahn ins rollen kommt
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  • fabian-koenig@t-online.de
    Dass ausgerechnet die CDU/CSU jetzt anfängt und die jetzige Bundesregierung dafür kritisiert, zu wenig für den Klimaschutz zu tun, ist doch wirklich an Dreistigkeit und unverschämter Faktenverdreherei nicht zu überbieten! Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich ko**** möchte!
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  • e.max.s@t-online.de
    Dem kann man nur beipflichten!
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  • R2D2-001
    Die gleichen Leute die jahrelang den Klimawandel kleingeredet haben und alles innovative zur Bekämpfung der Folgen blockiert haben kommen nun plötzlich so daher. Bei den Grünen oder den Klimaforschern zum Beispiel ist das schon seit mehr als 30 Jahren ein Thema das aber keiner hören wollte. Aber Jetzt stehen ja wieder Wahlen an und zack sind sie wieder alle da. Wer regiert gleich nochmal in Bayern und wer hatte lange Jahre im Bund die Verantwortung? 🤔
    Und die Ampel solls jetzt eben mal schnell richten?
    Abgesehen davon ist eh schon alles viel zu spät es ist bereits Viertel nach zwölf, man kann jetzt höchstens noch ein wenig Schadensbegrenzung versuchen..
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  • Meinungsvertreter
    Es ist nicht zu spät. Wir haben immer noch die Wahl, ob wir unter oder über 2 Grad höhere Durchschnittstemperatur haben wollen. Und es ist auch nicht zu spät, sich auf die Folgen vorzubereiten.
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  • Meinungsvertreter
    Ist das die gleiche CDU/CSU, die die letzten 15 Jahre auf Bundes- und Landesebene so ziemlich alles verzögert oder vernichtet hat, was auch nur im Ansatz wirksam gegen die Klimakatastrophe und deren Auswirkungen gewesen wäre?
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  • jhuller@gmx.de
    Die Ironie ist tatsächlich kaum aus zu halten. Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man schön darüber lachen.
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  • al-holler@t-online.de
    na ja. als Opposition müssen sie doch kritisieren; schon allein deswegen, weil die Regierung sonst auch noch glaubt, siiee täte jetzt was vernünftiges. tut sie nämlich auch nicht....
    .... and satire out
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