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Prichsenstadt
Ärger um Windkraft in Prichsenstadt: Bürgermeister warnt vor Mitarbeitern eines Energieunternehmens
Das Unternehmen UKA Umweltgerechte Kraftanlagen versucht in Prichsenstadt, an Grundstücke für Windräder zu kommen. Die Stadt rät davon ab, sich zum Verkauf überreden zu lassen.
Ärger um das Vorgehen der UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG gibt es in Prichsenstadt. Der Bürgermeister warnt davor, zu schnell Grundstücke für den Bau von Windkraftanlagen (Symbolfoto) zu verkaufen.
Foto: Jan Woitas, dpa | Ärger um das Vorgehen der UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG gibt es in Prichsenstadt. Der Bürgermeister warnt davor, zu schnell Grundstücke für den Bau von Windkraftanlagen (Symbolfoto) zu verkaufen.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 14.02.2024 02:56 Uhr

Das Thema Windkraft und Windräder sorgt dieser Tage in Prichsenstadt buchstäblich für einigen Wind. So hat die Stadt nun auf ihrer Internetseite sowie in den sozialen Medien, eine "aktuelle Meldung" eingestellt, mit der sie auf Mitarbeiter des Energieunternehmens, UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG hinweist. Diese würden sich derzeit angeblich bei einigen Bürgerinnen und Bürgern vorstellen und versuchen, mit den Leuten ins Geschäft zu kommen.

Ihr Ziel sei, "Grundstückseigentümer zu schnellen Vertragsabschlüssen für ihre Grundstücke zum Bau von Windkraftanlagen zu überreden." Davon rät die Stadt ausdrücklich ab. Das Vorgehen des Unternehmens, das seinen Sitz im sächsischen Meißen hat, sei nicht mit der Kommune abgesprochen und werde in dieser Form nicht unterstützt, heißt es weiter.

René Schlehr kritisiert "mehr als zweifelhafte Methoden"

Auf Nachfrage dazu bestätigte Bürgermeister René Schlehr, dass derzeit Vertreter der Firma UKA unterwegs seien, die versuchten, sich Grundstücksrechte "mit mehr als zweifelhaften Methoden" anzueignen, so Schlehr. Bei der Stadt hätten sich bereits mehrere Einzelpersonen gemeldet, die "ziemlich massiv", so das Stadtoberhaupt, angegangen worden seien.

In einem Fall habe einer der Repräsentanten bei einem Bürger vorgegeben, er komme im Auftrag des Landratsamtes. Nachdem dieser dort nachgefragt habe, sei dies von Landrätin Tamara Bischof deutlich zurückgewiesen worden.

Gelassen reagiert UKA-Pressesprecherin Johanna Witt auf diese Vorwürfe. Es sei nicht ungewöhnlich, dass Mitarbeiter deswegen unterwegs seien, um rechtzeitig Gespräche zu führen oder Vertragsabschlüsse zu machen. "Ohne das Land kein Projekt", sagt Witt. Deswegen seien in Deutschland hunderte Leute unterwegs.

Vorranggebiet für Windkraft südlich von Prichsenstadt?

Hintergrund des Ganzen ist, dass auf der Flur der Stadt Prichsenstadt eine Fläche ist, die als mögliches Vorranggebiet für Windräder gilt. Die Fläche soll angeblich südlich von Prichsenstadt sein. Bürgermeister Schlehr vermutet, dass sich das Unternehmen schon einmal die Rechte für die möglicherweise infrage kommenden Grundstücke sichern wolle.

Schlehr wunderte sich außerdem, woher die UKA-Mitarbeiter die Namen der Grundbesitzer hätten. Von Seiten der Stadtverwaltung habe es bisher keinerlei persönlichen Kontakt mit Vertretern des Unternehmens gegeben.

Man habe die Firma UKA zur nächsten Sitzung des Stadtrats am Donnerstag, 15. Februar, eingeladen, um dort das Projekt Windkraftanlagen im Raum Prichsenstadt vorzustellen. Weil man aufgrund der momentanen Brisanz des Themas mit mehr Zuhörerinnen und Zuhörern rechne, habe man die Sitzung in die Schulturnhalle verlegt. Beginn ist um 19 Uhr.

 
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  • Robert Hippeli
    @Peter Koch: Gemeinden mit riesigen Steuereinnahmen und sprudelnden Ölquellen sollten auch darauf verzichten! Ganz meiner Meinung!
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  • Peter Koch
    Genau so ist die Lage in Prichsenstadt und falls es anders sein sollte wäre die Ampel schuld.
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  • Robert Hippeli
    Na wenn man so einen Gemeindehaushalt hat, kann man sich das auch leisten. Wie schön für euch. :-)

    https://www.infranken.de/lk/gem/kitzingen/verwaltungshaushalt-mit-defizit-art-5696077
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  • Robert Hippeli
    Windparks und Solarparks, als Energiequellen der Zukunft, gehören in Bürgerhand oder mit Bürgerbeteiligungen in Form einer Genossenschaft oder eines Stadt-/Gemeindewerkes etc. .

    Mit großen Megaprivatunternehmen entstehen neue Abhängigkeiten bei der Energie, weil die eigentlichen Kapitalgeber oft nicht bekannt sind.

    Doch leider haben gerade hier die Entscheider die letzten Jahre die Zukunft nicht war haben wollen und hinken jetzt hinterher.
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  • Peter Koch
    Die meisten Gemeinden wollen ja so ein rotierendes Teufelszeug nicht, also wird es nix mit der Bürgerbeteiligung.
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