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Abschied mit "gemischten Gefühlen": Die Stadtkämmerin verlässt das Kitzinger Rathaus und freut sich auf ihre neue Stelle
Elisa Müller verlässt die Stadt Kitzingen Richtung Würzburg. Das Bild entstand 2022 an ihrem Arbeitsplatz im Rathaus.
Foto: Eike Lenz | Elisa Müller verlässt die Stadt Kitzingen Richtung Würzburg. Das Bild entstand 2022 an ihrem Arbeitsplatz im Rathaus.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:29 Uhr

Sie ist nach dem Oberbürgermeister die vielleicht einflussreichste Person im Kitzinger Rathaus. Bis zu 94 Millionen Euro gehen jährlich über ihren Schreibtisch, nicht in bar, aber buchungstechnisch. Und auch wenn die Stadtkämmerin keine Entscheidungsmacht besitzt, in welche Projekt das Geld fließt, so hütet und verwaltet sie doch das Vermögen der Stadt. Als "Schatzmeisterin des 21. Jahrhunderts" hat sich Elisa Müller einst beschrieben. So betrachtet ist es schon eine Zäsur, wenn der Posten jetzt neu besetzt werden muss, weil die Amtsinhaberin geht.

Die Frau, die am 1. August 2018 als Elisa Dietenberger zur Stadt gekommen ist, wird die Stadt nun als Elisa Müller verlassen. Sie hat zwischendurch geheiratet, aber das war nicht die einzige Veränderung, die sie durchmachte. Bei ihrer Ankunft im Rathaus übernahm sie zunächst das Sachgebiet Schule, Jugend und Sport, eine Herzenssache für die Frau, die aus der Region um den Bodensee stammt und Public Management (gehobener Verwaltungsdienst) in Ludwigsburg mit Diplomabschluss studiert hat. Zuvor hatte sie schon zwei Jahre in der Ausländerbehörde der Stadt Würzburg gearbeitet.

Am 1. Mai 2020 wurde sie – als Nachfolgerin von Monika Erdel – zur Leiterin der Finanzverwaltung erhoben, einer Abteilung mit mehr als 20 Beschäftigten. Eine Vertrauensstellung. Das Selbstverständnis ihrer neuen Aufgabe beschrieb sie gegenüber der Redaktion einmal so: "Das Thema Finanzen zieht sich durch alle Bereiche: Jeder will und braucht Geld für seine Vorhaben. Da habe ich sicherlich die Möglichkeit, mitzureden und Einfluss zu nehmen. Aber Macht würde ich das nicht nennen. Eher Verantwortung."

In der Corona-Krise kümmerte sie sich um Ausgleichszahlungen

Müller brachte die Stadt finanziell gut durch die Corona-Krise und half dabei, Millionen an Ausgleichszahlungen an Land zu ziehen. Im Stadtrat, wo sie als Ansprechpartnerin oft mit auf dem Podium saß, lobte man ihre Kompetenz und ihre joviale Art. Dort wurde sie bereits Ende Juni von Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) offiziell verabschiedet. Wer ihr nachfolgen wird, steht laut Güntner noch nicht fest. Die Stelle war extern ausgeschrieben.

Elisa Müller, die in Würzburg wohnt, verlässt Kitzingen "mit gemischten Gefühlen", wie sie sagt. An diesem Freitag (7. Juli) hatte sie ihren letzten Tag im Rathaus. Vor dem Stadtrat erklärte sie im Juni: "Es war mir eine Ehre und Freude, die Finanzverwaltung führen zu dürfen. Ich durfte mich in meiner Persönlichkeit weiterentwickeln."

Zum 1. August wird die 30-Jährige ihre neue Stelle bei der Regierung von Unterfranken in Würzburg antreten – in welcher Abteilung mochte sie noch nicht verraten. Sie freue sich auf den "Perspektivwechsel", sagt sie. Und: "Viele sehr nette Kollegen werde ich vermissen."

 
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