zurück
Kitzingen
Corona-Hilfen: Kitzingen kommt besser als befürchtet durch die Krise
Das Geld geht den Gemeinden vorerst nicht aus. Auch Kitzingen wird in der Pandemie großzügig von Bund und Land bedacht.
Foto: Jens Büttner | Das Geld geht den Gemeinden vorerst nicht aus. Auch Kitzingen wird in der Pandemie großzügig von Bund und Land bedacht.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:13 Uhr

Das Seuchenjahr 2020 wird der Stadt Kitzingen zumindest finanziell nicht in schlechtester Erinnerung bleiben. "2020 ist wesentlich besser ausgefallen, als wir alle befürchtet haben", sagte Stadtkämmerin Elisa Dietenberger in der jüngsten Sitzung des Stadtrats. Die von Bund und Freistaat geleisteten Kompensationszahlungen für die Gewerbesteuerausfälle habe die Verluste ausgeglichen. Die Gewerbesteuereinnahmen lagen laut Rechnungsergebnis nur rund 600 000 Euro unter dem Planungsansatz von 11,5 Millionen Euro. Trotzdem fordert der Bayerische Gemeindetag weitere finanzielle Anstrengungen von Bund und Ländern.

Insgesamt beliefen sich die Steuereinnahmen der Stadt Kitzingen im vergangenen Jahr auf 36,5 Millionen Euro. Das sind 2,1 Millionen Euro mehr als kalkuliert. Die staatlichen Ausgleichszahlungen wegen der Pandemie lagen bei 2,33 Millionen Euro, deckten also mehr als die Ausfälle . Das erfreuliche Ergebnis hat dazu geführt, dass die Stadt zum Jahresende 7,7 Millionen Euro vom Verwaltungshaushalt in den Vermögensetat übertragen konnte. Die Rücklage wuchs um 3,47 Millionen Euro auf 20,2 Millionen Euro. 

Der Gemeindetag fordert weitere staatliche Hilfsgelder

Fast 2,4 Milliarden Euro wurden den bayerischen Kommunen 2020 laut Bayerischem Gemeindetag als Corona-Hilfen ausgezahlt. Mit dieser einmaligen Aktion sei es allerdings nicht getan, schreibt Direktor Franz Dirnberger in der Juniausgabe der Verbandszeitschrift. Bundesweit sei in den nächsten vier Jahren mit Gewerbesteuer-Mindereinnahmen von "deutlich über 30 Milliarden Euro" zu rechnen. "Mag sein, dass Bayern nicht ganz so stark betroffen sein wird wie andere Länder, es bleibt aber dabei, dass die Corona-Pandemie noch für eine lange Zeit ein tiefes Loch in die  Gemeindehaushalte reißen wird."

Der Gemeindetag verweist auf den "Rieseninvestitionsstau", den viele Gemeinden schon jetzt vor sich herschieben. Kitzingen etwa hat im vergangenen Jahr nur 13,2 der veranschlagten 24 Millionen Euro aus dem Vermögenshaushalt abgerufen, der die geplanten Investitionen der Stadt abdeckt. Dies bestätigte Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) auf Nachfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Manfred Paul. Verschoben wurden etwa Projekte wie die Generalsanierung der Sickergrundhalle und der Friedrich-Bernbeck-Wirtschaftsschule.

Diese Welle zurückgestellter Investitionen dürfe im Freistaat nicht noch weiter wachsen. "In der Krise erwarten die Bürgerinnen und Bürger, aber natürlich auch die Wirtschaft starke und handlungsfähige Kommunen", schreibt Dirnberger. Er fordert deshalb "dringend einen Rettungsschirm mindestens für die Jahre 2021 und 2022". Darin müssten diesmal auch die Ausfälle bei den gemeindlichen Anteilen an der Einkommenssteuer und der Umsatzsteuer berücksichtigt werden.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Eike Lenz
Bürgermeister und Oberbürgermeister
CSU
Coronahilfen
Einkommensteuer
Hilfsgelder
Krisen
Milliarden Euro
Millionen Euro
Staaten
Stadt Kitzingen
Stefan Güntner
Steuereinnahmen
Städte
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top