
Nach wochenlanger Trockenheit sind die Feuerwehren in Unterfranken am Montag zu mehreren Bränden in Wälder und auf Felder ausgerückt. Am Montagmittag sind in Geiselwind (Lkr. Kitzingen) drei Felder aus noch ungeklärter Ursache in Brand geraten. Gegen 12.30 Uhr verständigte ein Anwohner die Feuerwehr und den Rettungsdienst, weil es im Bereich der Staatsstraße, Richtung Oberscheinfeld, brannte. Als die Feuerwehrleute und Polizisten eintrafen, standen insgesamt drei Felder in Brand. Die Löscharbeiten wurden gegen 15 Uhr beendet.
Ein Feuerwehrmann erlitt bei den Löscharbeiten eine Rauchgasvergiftung und musste nach einer Behandlung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. 51 Kinder, die sich in einem angrenzenden Klettergarten befanden, wurden durch den Rettungsdienst untersucht, zwei von ihnen kamen ebenfalls in eine Klinik.
"Wir haben die Kinder vorsorglich aus dem Kletterwald geholt, nachdem der Rauch reingezogen kam", berichtete Dirk Pieper, der Betreiber des Kletterwalds hinter dem Autohof Strohofer. "Das brennende Feld dürfte um die 400 Meter weg gewesen sein. Der Wind zog genau in unsere Richtung", so Pieper. Ob eine Gefahr für den Kletterwald bestanden habe, könne er nicht einschätzen.
Rettungshubschrauber bei Geiselwind im Einsatz
Während der Rettungsmaßnahmen musste die angrenzende Staatsstraße gesperrt werden, wie das Polizeipräsidium Unterfranken mitteilte. Rund 50 Einsatzkräfte, darunter mehrere Notärzte und die Besatzung eines Rettungshubschraubers, waren dem Bayerischen Roten Kreuz zufolge vor Ort. Die Polizeiinspektion Kitzingen ermittelt nun zu der Brandursache und dem Schaden.

Bei Mespelbrunn (Lkr. Aschaffenburg) kämpften die Einsatzkräfte nahe dem Wasserschloss gegen ein Feuer. Der Waldbrand auf etwa 800 Quadratmetern war nach Polizeiangaben am Nachmittag unter Kontrolle: Die Ursache ist zunächst unbekannt.
Polizeihubschrauber sollten beim Löschen helfen
Zu zwei brennenden Stellen im Wald bei Amorbach (Lkr. Miltenberg) wurden neben der Feuerwehr auch zwei Polizeihubschrauber gerufen, die beim Löschen helfen sollten. Nach Angaben von Landrat Jens Marco Scherf war das Ausmaß der Zerstörung zunächst unklar.
In Donnersdorf (Lkr. Schweinfurt) qualmte laut Polizei ein Mähdrescher auf einem Feld, im 45 Kilometer entfernten Wasserlosen brannte ein abgemähtes Weizenfeld. Bei Schonungen (Lkr. Schweinfurt) und in Königsberg (Lkr. Haßberge) kam es ebenfalls jeweils zu einem Feldbrand.
Wegen akuter Waldbrandgefahr hatte die Regierung von Unterfranken am vergangenen Wochenende wieder Beobachtungsflüge angeordnet. In Unterfranken war es in den vergangenen Wochen sehr trocken. Im Juni fielen im ganzen Monat nicht einmal 20 Liter Regen je Quadratmeter.
Mitarbeit: Frank Weichhan, mit Informationen von dpa