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Kreis Schweinfurt
Waldbrandgefahr erreicht die höchste Stufe: Experten raten dringend zur Vorsicht
Es ist bereits sehr trocken. Nun wird es auch noch heiß und windig. Die Feuerwehren warnen deshalb eindringlich vor einer massiv erhöhten Feuergefahr in Wald und Flur.
Ab dem Wochenende steigt bei zunehmender Hitze die Gefahr von Wald- und Flächenbränden massiv an. Die Sicherheitsbehörden bitten deshalb um erhöhte Vorsicht.
Foto: Julian Weidinger | Ab dem Wochenende steigt bei zunehmender Hitze die Gefahr von Wald- und Flächenbränden massiv an. Die Sicherheitsbehörden bitten deshalb um erhöhte Vorsicht.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:09 Uhr

In der Region ist in den kommenden Tagen und Wochen mit einer stark erhöhten Gefahr von Vegetationsbränden zu rechnen. Entsprechende Warnungen haben nun die Integrierte Leitstelle Schweinfurt (sie steuert die Einsätze der Rettungsdienste in Schweinfurt-Stadt und in den Landkreisen Schweinfurt, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen), das Landratsamt Schweinfurt, der Bayerische Feuerwehrverband und die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes herausgegeben. 

Beim Waldbrandgefahrenindex des staatlichen Deutschen Wetterdienstes (DWD) haben die Region Schweinfurt und der Steigerwald inzwischen die Stufe 4 von fünf erreicht. Ab dem kommenden Dienstag wird dann die höchste Stufe 5 erreicht sein. Vergleichbar sind auch die Warnungen beim Graslandfeuerindex des DWD: Momentan gilt in der freien Flur noch Stufe 4, ab Dienstag wird ebenfalls die höchstmögliche Warnstufe 5 erreicht.

Kreisbrandrat Holger Strunk, oberster Feuerwehrmann im Landkreis Schweinfurt, warnt eindringlich vor der Feuergefahr – auch unter dem Eindruck der vergangenen Tage, wo die Feuerwehren bereits zu mehreren Bränden von großen Flächen und landwirtschaftlichen Maschinen ausrücken mussten. In der kommenden Woche werde es eine hohe Hitzebelastung von deutlich mehr als 30 Grad geben, so Strunk. Zusätzlich seien auch noch Windböen vorhergesagt. Die bereits vorherrschende große Trockenheit im Landkreis erhöhe die Gefahr zusätzlich. "Unter diesen Vorzeichen sind die Voraussetzungen für eine schnelle Brandausbreitung wesentlich begünstigt", erklärt der Kreisbrandrat.

Tipps zur Brandverhütung

Damit ein Feuer erst gar nicht entsteht oder – sobald eines entdeckt wird – möglichst schnell bekämpft werden kann, empfehlen Feuerwehrexperten, folgende Hinweise dringend zu beachten:

  • Rauchen, offenes Feuer und Grillen in der freien Natur ist zu unterlassen, insbesondere dann, wenn es dort trocken ist. Bitte nutzen Sie dafür befestigte Plätze mit ausreichend großen, nicht brennbaren Bodenflächen.
  • Jeder Verdacht auf ein Feuer sollte sofort über die Notrufnummer 112 gemeldet werden. Denn je früher ein Brand entdeckt wird, umso schneller kann er auch bekämpft werden.
  • Wenn Sie ein Feuer gesichtet haben, geben Sie beim Notruf den Ort des Feuers möglichst genau an. Zur Beschreibung der Örtlichkeit kann man bekannte Objekte, Wegkreuzungen oder im Wald auch die Rettungspunkte der "Rettungskette Forst" benutzen.

Grubber oder Wasserfass mitnehmen

Konkrete Tipps gibt es für Landwirte für die derzeit laufende Getreideernte: Es sollten immer Löschmittel am Fahrzeug mitgeführt werden (zum Beispiel Feuerlöscher). Die Landwirte sollten während der Arbeit ihre Geräte und Maschinen beobachten und bei auftretenden Problemen (steigenden Temperaturen, Warnungen etc.) die Arbeit sofort unterbrechen, den trockenen Bereich verlassen und auf einem Weg oder einer unbewachsenen Stelle die Maschine kontrollieren. Bei Verdacht auf ein Feuer sollte sofort die Feuerwehr alarmiert werden.

Finden die Erntearbeiten in abgelegenen Bereichen oder nahe eines Waldes oder von Buschreihen statt, so sollte auf jeden Fall sicherheitshalber ein Traktor mit einem Grubber oder ein Wasserfass bereitstehen. So können bei einem ausgebrochenen Feldbrand die noch nicht betroffenen Bereiche per Grubber mit einem Schutzstreifen gesichert und das Feuer schon bekämpft werden, bevor die Feuerwehr eintrifft.

Luftbeobachter kreisen über der Region

"In Unterfranken verfügen wir zusätzlich zu den bodengebundenen Einheiten über die Einheit der Luftbeobachter", sagt Florian Zippel, Arbeitsbereichsleiter Katastrophenschutz und Feuerwehrwesen am Landratsamt Schweinfurt. Diese Luftbeobachter erhalten ihren Einsatzauftrag durch die Regierung von Unterfranken. Am Wochenende werden die Flugzeuge wieder über der Region kreisen. Ziel sei es, Brände aus der Luft möglichst frühzeitig zu erkennen und die am Boden befindlichen Einsatzkräfte bei der Navigation zu unterstützen. "Außerdem können die Luftbeobachter bei Einsätzen hinzugezogen werden, um eine Erkundung aus der Luft sicherzustellen", erklärt Zippel.

Warnungen weitergeben

Die Feuerwehren und Hilfsorganisationen bitten die Bevölkerung darum, die Warnungen vor einer erhöhten Gefahr ernst zu nehmen und entsprechend umsichtig zu sein sowie die Informationen auch an möglichst viele Bürgerinnen und Bürger weiterzugeben, heißt es in der Mitteilung aus dem Landratsamt. "Die Feuerwehren des Landkreises, aber auch sämtliche weitere Einheiten der Blaulichtfamilie sind bereit, um im Einsatzfalle schnelle Hilfe leisten zu können", betont Kreisbrandrat Holger Strunk. "Aber am besten für Mensch, Tier und Umwelt sind natürlich präventive Maßnahmen, so dass ein Brand gar nicht erst entsteht und die Einsatzkräfte nicht ausrücken müssen."

 
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