
Auffällig war das Haus in der Langen Gasse in Iphofen schon immer. Durch den Stufengiebel unterschied es sich deutlich von den anderen Häusern in der Altstadt. Durch den neuen schwarz-gelben Anstrich sticht das Haus noch mehr ins Auge.
2020 haben David und Rahel Saage das Haus gekauft. Dass es ein Denkmal ist, wussten sie, allerdings war ihnen nicht klar, wie alt ihr Haus wirklich ist. Sie dachten an Anfang des 19. Jahrhunderts. "Und dann war das Haus plötzlich 250 Jahre älter", erzählt Bauherr Saage von den Untersuchungen am Anfang des Umbaus vor etwa drei Jahren.
20.000 Euro für den markanten Stufengiebel
Nachforschungen ergaben, dass das Haus wohl im Besitz der Familie Speckfeld war, denn im Archiv gibt es ein Schriftstück, in dem eine Frau von Speckfeld um Steine für einen Brunnen bat – der heute noch im Gewölbekeller des Anwesens zu sehen ist. Viele Anwesen dieser Adelsfamilie haben, wie auch der Renaissance-Bau in Iphofen, diesen markanten Stufengiebel.

Der wiederum führte jetzt Elisabeth Balk von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz (DSD) nach Iphofen. Sie übergab der Familie einen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro. Neben dem Stufengiebel fördert die Stiftung auch die Restaurierung der vormals aufwendig ausgestatteten Stube im ersten Stock des Hauses von 1571.
Das Haus in der Langen Gasse ist eines von 640 Denkmalen in Bayern, die die DSD dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie Glücksspirale in Bayern fördern konnte. Neben Familie Saage freuten sich auch Moritz Böhm vom Architektenbüro Walter Böhm, Christian Müller von Lotto Bayern und Iphofens Bürgermeister Dieter Lenzer über die Förderung.