
Sie ist Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Sie war parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium und Staatsministerin bei Bundeskanzlerin Merkel. Seit Dienstagabend ist die Bundespolitikerin Dorothee Bär (44) aus Ebelsbach nun auch Vorsitzende der CSU Haßberge. Und damit in der Geschichte des Kreisverbandes die erste Frau an seiner Spitze.
Dorothee Bär wird mit fast 95 Prozent der Stimmen gewählt
Nur ein Pöstchen mehr? Keinesfalls. Die CSU Haßberge hat ehrgeizige Ziele, die sich nach Überzeugung der Partei mit einem auf allen Ebenen best vernetzten politischen Schwergewicht, wie es Bär ist, leichter verwirklichen lassen als mit Personal aus der mittleren Reihe. Wie strategisch die Partei denkt, zeigt sich schon am Ort des Geschehens: Die Kreisvertreterversammlung, die Bär (die auch Kreisrätin ist) mit knapp 95 Prozent zur Nachfolgerin von Steffen Vogel wählte, fand in Hofheim statt.
Die Stadt wählt im November den Nachfolger von Bürgermeister Wolfgang Borst. Und sie soll unbedingt in CSU-Hand bleiben. Und so richtete nicht Borst selbst, sondern Alexander Bergmann (37), der seinen Parteifreund beerben will, Grußworte an die Versammlung und durfte damit indirekt um Wahlkampfunterstützung aus den eigenen Reihen werben. Bergmann ist einer von fünf stellvertretenden Kreisvorsitzenden.
Julian Müller ist neuer stellvertretender Kreisvorsitzender
Und dann will die CSU nach dem Ende der Ära Bernhard Ruß (SPD) im kommenden Mai endlich das Sander Rathaus zurückerobern. Ein kluger Schachzug also, den erst 27 Jahre alten Bürgermeisterkandidaten Julian Müller zum neuen stellvertretenden Kreisvorsitzenden zu wählen, für den sich die rund 120 Versammelten ebenfalls zu fast 95 Prozent aussprachen. Müller versprüht Leidenschaft und den unbedingten Willen, Verantwortung zu übernehmen. Und hat jetzt über seine neue Funktion, die er übrigens von Bär übernommen hat, die Chance, seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen.

Dorothee Bär selbst zeigte sich stolz und glücklich über den Kreisvorsitz. Das Amt bedeute ihr sehr viel, sie trete es hoch motiviert an. Und nach einem kurzen Exkurs in die Bundespolitik, den sie mit der Hoffnung verband, in Berlin die "Dilettantentruppe" der Ampelkoalition so schnell als möglich abzulösen, erklärte sie, worauf es ihr im neuen Amt ankommt: Es geht um die nächste Kommunalwahl in Bayern 2026, "da müssen wir jetzt loslegen", forderte Bär.
Die Partei soll noch weiblicher und jünger werden
Die 44-Jährige will künftig Frauenunion und Junge Union stärker einbinden. Ihre Partei soll auch in den Haßbergen weiblicher und jünger werden. Umgekehrt wünscht sie sich mehr aktive Beteiligung der Senioren, nicht nur bei Feierlichkeiten. Dass in 26 Rathäusern im Landkreis Haßberge 25 Bürgermeister und nur eine Bürgermeisterin sitzen, gefällt ihr nicht. Das sei aber schwerer zu ändern als der noch immer niedrige Frauenanteil in Gemeinde- und Stadträten oder im Kreistag, sagte Bär am Rande der Kreisvertreterversammlung zur Redaktion.
Für Bär eröffnet der Parteivorsitz im Landkreis Haßberge durchaus neue Möglichkeiten und Perspektiven. Sie habe, wie Parteifreunde erzählen, zum Beispiel künftig ein gewichtigeres Wort mitzureden, wenn es darum geht, welche Kandidatinnen und Kandidaten die CSU Haßberge ins Rennen schickt. Da gehe es nicht nur um Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister. Sondern auch, wer sich aus dem Landkreis für den Landtag oder – in möglicher Konkurrenz zu ihr – für den Bundestag bewerben will.
Das Amt der Landrätin: Für Dorothee Bär eine Option?
Und die Politikwissenschaftlerin könnte sich, wie es ebenfalls aus den eigenen Reihen, jedoch hinter vorgehaltener Hand heißt, als Kreisvorsitzende besser als bisher in anderer Hinsicht in Stellung bringen: für die Nachfolge von Landrat Wilhelm Schneider, der 2026 aus dem Amt scheidet. Wäre das eine Option für sie, wenn ihre bundespolitische Karriere nicht so weiter verläuft wie gewünscht? Dazu wollte sich Dorothee Bär am Dienstagabend gegenüber der Redaktion nicht äußern. "Frau Landrätin bin ich doch schon", scherzte sie in Anspielung darauf, dass sie als Ehefrau des Hofer Landrats Oliver Bär oftmals so angesprochen wird.
Die Frage nach dem künftigen Landrat oder der künftigen Landrätin stelle sich derzeit aber überhaupt nicht, sagte Bär dann. Explizit ausschließen wollte sie ihre Kandidatur aber nicht, mit dem Hinweis darauf, dass die Frage danach eigentlich nicht fair sei, weil es ja kaum etwas gebe, das man ausschließen könne.
Der Kreisvorsitz birgt für Dorothee Bär aber auch ein Risiko: Sie tritt das überaus schwere Erbe von Steffen Vogel an, der das Amt aufgeben musste, weil es nicht mit seiner neuen Funktion als Unterfrankens CSU-Bezirksvorsitzender vereinbar ist. Was die Mitgliederentwicklung und Modernisierung der Partei anbelangt, war bayernweit in den letzten Jahren kaum ein anderer Kreisverband so erfolgreich wie die Haßberge – ein Erfolg, den auch Ministerpräsident Markus Söder und Generalsekretär Martin Huber in einer Videobotschaft am Dienstag noch einmal in erster Linie Frontmann Vogel zugeschrieben haben. Damit ist die Messlatte für Bär in eine nicht leicht zu erreichende Höhe gehängt.
Und fast, als wollte er ihr die Show stehlen, trat der 48-Jährige in Hofheim im Stile eines Showmasters und Motivationsgurus ein letztes Mal als Kreisvorsitzender auf. Er ließ sein Publikum im "Haus des Gastes" nicht nur für ein Motivationsvideo wie in einer Disco tanzen und klatschen. Sondern demonstrierte auf der Bühne auch, wie viele Liegestützen er machen kann.
"Ich übergebe den CSU-Kreisverband in bestem Zustand", verkündete Vogel selbstbewusst. Und wies auf die Einzigartigkeit der CSU Haßberge hin: Die habe mit Dorothee Bär eine stellvertretende Parteivorsitzende und Spitzenkandidatin in ihren Reihen. Zudem mit Stefanie Hümpfner die stellvertretende Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin der Jungen Union. Wilhelm Schneider sei Sprecher der unterfränkischen Landräte und er eben Bezirksvorsitzender. "Das muss uns erstmal einer nachmachen", sagte Vogel zum Abschluss und unter dem großen Beifall seiner Parteifreunde.
Und meist sind das Entscheidungen, welche für die eigenen Spezln den größtmöglichen Nutzen bringen.
Um die Allgemeinheit geht's im Politikbetrieb eher selten.
Was außer einem neuen "Pöstchen" hat Frau Bär denn jetzt von Ihren Parteifreunden erhalten?
Oder soll Frau Bär etwa jetzt ernsthafte Politik mit Verantwortung übernehmen?
der Frau Bär in Berlin so anschaut dann kann man dem Landkreis HAS nicht wünschen, dass Doro Bär Landrätin wird!
Man muß dieses Frau mit Ihrem schelmischen Lächeln einfach lieben.
Sie vereint Schönheit mit Klugheit.
Sie ist Gottes Geschenk an uns Wähler.
steger, man muss ihn einfach lieben...
Ist das nicht diese Vereinigung aus dem letzten Jahrhundert,
bei der stets der Maßkrug oder das Schoppenglas im Mittelpunkt steht?
Das sind doch diese Menschen, die ständig in Dirndl oder Trachtenjanker von einem Trink-Anlass zum Andern pilgern und mit altbackenen Denkweisen daherkommen!?
Jetzt zufrieden, Nilpferd?