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Ebern
Über die Hälfte ist bereits geschafft: Was die drei Radler auf dem langen Weg von Ebern nach Istanbul bisher erlebt haben
Drei junge Männer aus dem Landkreis Haßberge wollen sich in 50 Etappen bis an den Bosporus durchschlagen. Aktuell sind sie in Griechenland. So ist es ihnen bisher ergangen.
Sie sind nicht nur auf dem Rad unterwegs: Die drei Freunde (von links) Bastian Zieger, Elias Lutter und Leo Ruppert wanderten auf ihrer Reise auch in den Alpen von Albanien. 
Foto: Leo Ruppert | Sie sind nicht nur auf dem Rad unterwegs: Die drei Freunde (von links) Bastian Zieger, Elias Lutter und Leo Ruppert wanderten auf ihrer Reise auch in den Alpen von Albanien. 
Helmut Will
 |  aktualisiert: 13.05.2024 02:45 Uhr

Vor etwas mehr als einem Monat starteten die drei Freunde Elias Lutter aus Recheldorf, Leo Ruppert und Bastian Ziegler aus Ebern am Marktplatz der ehemaligen Kreisstadt - und machten sich mit dem Fahrrad auf den Weg nach Istanbul. 3200 Kilometer ist die Stecke lang, die jungen Männer wollen sie in 50 Tagen bewältigen. Ziel des Ganzen: Lutter, Ruppert und Ziegler wollen nicht nur die türkische Stadt am Bosporus erreichen, sondern auch Spenden für den Regenwald in Peru sammeln. Wie ist es den jungen Männern seitdem ergangen? Im Gespräch mit der Redaktion berichten sie, wie die letzten Wochen im Sattel verliefen.

Schlafplätze in Scheune und auf Bauernhof

Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung – diese Erfahrung mussten auch die drei Freunde ganz zu Beginn machen. Trotz anfänglichen Regens verbesserte sich das Wetter aber dann. Belohnt wurden die jungen Männer dann in der mittelfränkischen Kleeblattstadt. "In Fürth konnten wir die beste Pizza Deutschlands essen", erinnert sich Bastian Ziegler. Und nicht nur das: Auch eine erste kleine Reparatur am Fahrrad war dort fällig.

Nach der ersten Nacht fuhren die Radler dann entlang des Kanals, begegneten interessierten Menschen und übernachteten in einer Scheune, um dem Regen zu entkommen. Eine weitere Nacht verbrachten sie auf einem Bauernhof. "Wir sahen die Alpen und hatten eine kurze Episode mit rohem Knoblauch", so Ziegler. 

Sightseeing in Salzburg

Über Altötting ging es weiter bis nach Salzburg – dort erkundeten die drei Freunde die Stadt. Doch nicht nur Sightseeing stand an diesem Tag auf dem Programm: Auch hier mussten die Radler wieder ihren Werkzeugkoffer auspacken. Einen Schlafplatz fanden sie in einer Bergregion.

Die Freunde (von links) Leo Ruppert, Elias Lutter und Bastian Ziegler wollen gemeinsam mit ihrer Fahrradtour über Athen nach Istanbul Spenden für den Regenwald in Peru sammeln.
Foto: Lorenz Thomas | Die Freunde (von links) Leo Ruppert, Elias Lutter und Bastian Ziegler wollen gemeinsam mit ihrer Fahrradtour über Athen nach Istanbul Spenden für den Regenwald in Peru sammeln.

Apropos Berge: Tags darauf mussten die drei einen Umweg fahren, Grund dafür war Schnee auf dem Pass. Einheimische standen den Radlern beim Aufstieg mit guten Ratschlägen zur Seite. In Klagenfurt schliefen die jungen Männer dann in einer Wohngemeinschaft, an Tag elf erreichten sie den Wörthersee. Danach ging es weiter in Richtung Slowenien, an der Grenze schlugen die drei ihr Nachtlager auf. 

Eine anstrengende Etappe stand bevor, so die drei Freunde. Auf dem Weg nach Slowenien lag ein steiler Pass vor ihnen. Doch die Mühe zahlte sich aus: Die rasante Abfahrt danach haben die Radreisenden besonders genossen. In Slowenien trafen sie auf Hannes, der in gleicher Richtung unterwegs war – schnell wurde aus dem Trio ein Quartett. Gemeinsam erreichten die vier die Hauptstadt Ljubljana – und legten einen Erholungstag ein. Wohl eine gute Idee, denn: "Während wir uns der kroatischen Grenze näherten, ging es bergauf und bergab." 

Schotterstraßen in Kroatien

An Tag 15 überquerten die jungen Männer dann die Landesgrenze, kämpften sich über Schotterstraßen, bis sie schließlich die Küste der Adria erreichten. Froh waren sie, als sie bei Gegenwind und Regen einen Zeltplatz fanden. Sonnig war Tag 16, als sie entlang der Küste, mit Blick aufs Meer, einen weiteren Zeltplatz ansteuerten. Weiter ging es entlang der Küste, wo sie auf deutsche Bikepacker trafen. Die Freunde übernachteten nach einer langen Tagestour an einem Rastplatz mit Meeresblick.

Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt? Auf dem steilen und beschwerlichem Weg an der kroatischen Grenze ist das durchaus erlaubt. 
Foto: Leo Ruppert | Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt? Auf dem steilen und beschwerlichem Weg an der kroatischen Grenze ist das durchaus erlaubt. 

"Tag 18 war eine lange Etappe nach Split, wo wir erschöpft ankamen und in einem Hostel übernachteten", teilt Ziegler mit. Tag 19 und Tag 20 dienten deshalb der Regeneration. Die Radreisenden erkundeten Split und gingen ins Kino. Weiter ging es ins Landesinnere von Kroatien, hier gefiel den dreien vor allem die schöne Landschaft.

An Tag 22 rollten die jungen Männer dann über die Grenze nach Bosnien. Ihr Weg führte sie durch eine spärlich besiedelte, aber idyllische Landschaft. Die Zeit hier war geprägt von spontanen Begegnungen mit Einheimischen, gezeltet haben die Freunde auf einem Fußballplatz. Weiter ging es nach Montenegro. Ein Land mit einer atemberaubenden Landschaft, berichten die Radreisenden – aber auch einer herausfordernden, schier endlosen langen "Gravel-Strecke" auf wechselhaften Terrain, fernab vom Verkehr.

Das nächste Zwischenziel in Sicht

Am Tag 25 erreichten sie Shkodra, eine Stadt im Norden von Albanien. Bis dahin zeigte ihr Tacho die Strecke von 1800 Kilometer an. Etwa eine Woche später erreichten die jungen Männer Griechenland, dort haben sie bereits in einer Orangenbaumplantage und in einem Olivenhain übernachtet. Auch das nächste Zwischenziel rückt bereits in Sicht: "Athen wird langsam greifbar", schreiben die drei auf Instagram. Die Puste scheint ihnen nicht auszugehen.

Wer das Anliegen der drei Radler beispielsweise mit einer Spende unterstützen oder ihren weiteren Weg verfolgen möchte, erhält weitere Informationen auf ihrem Instagram-Account. Dort heißen sie "chaotentour".

 
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