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Theres
Nach der tödlichen Kollision bei Theres: Polizei nimmt mutmaßlichen Unfallverursacher fest
Die Staatsanwaltschaft entscheidet nun, ob sie Untersuchungshaft für den Mann aus dem Haßbergkreis beantrag. Auch das Ergebnis der Blutentnahme steht aus.
Im Baustellenbereich der Mainbrücke Horhausen ist der VW Touareg eines 32-Jährigen Mannes  mit dem roten VW up einer 55-Jährigen Frau kollidiert. Sie starb noch am Unfallort.
Foto: NEWS5 / Merzbach | Im Baustellenbereich der Mainbrücke Horhausen ist der VW Touareg eines 32-Jährigen Mannes  mit dem roten VW up einer 55-Jährigen Frau kollidiert. Sie starb noch am Unfallort.
Lukas Reinhardt
 und  Martin Sage
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:41 Uhr

Es war ein Bild der Verwüstung, das sich den Einsatzkräften am Sonntagabend bei Theres im Landkreis Haßberge bot. Gegen 20 Uhr hatte sich hier, im Baustellenbereich der Mainbrücke Horhausen, ein Unfall mit tödlichem Ausgang ereignet. Eine 55-jährige Frau verlor bei der Kollision ihres Kleinwagens mit einem SUV ihr Leben. Der mutmaßliche Verursacher, ein 32-jähriger Mann aus dem Haßbergkreis, entfernte sich vom Unfallort, noch bevor die Einsatzkräfte eingetroffen waren.

Nach einer stundenlangen Suchaktion, die bis spät in die Nacht dauerte und zunächst erfolglos blieb, nahmen Beamte der Polizeiinspektion Gerolzhofen den Mann am Montagmorgen im rund zehn Kilometer entfernten Traustadt im Landkreis Schweinfurt vorläufig fest. Das teilte die Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken noch am frühen Vormittag mit. Offenbar hatten die Beamten Hinweise darauf erhalten, dass der Flüchtige in Traustadt "in einem Gebäude untergekommen war", wie es Marco Erhard von der Polizeiinspektion Gerolzhofen auf Nachfrage bestätigte.

Entscheidung über Untersuchungshaft fällt noch

Da der 32-Jährige "unfallbedingte Verletzungen" geltend gemacht habe, sei er durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht worden, hieß es am Montagmorgen vonseiten des Polizeipräsidiums Unterfranken. Dort befand er sich auch am Nachmittag noch, wie eine Nachfrage ergab.

Das Auto der 55 Jahre alten Fahrerin wurde durch den Zusammenstoß völlig zerstört.
Foto: Michael Will | Das Auto der 55 Jahre alten Fahrerin wurde durch den Zusammenstoß völlig zerstört.

"Die Staatsanwaltschaft entscheidet, ob sie Untersuchungshaft beantragt oder nicht", so ein Pressesprecher gegenüber dieser Redaktion. Bis zum Ablauf des Folgetages nach der Festnahme bliebe dafür Zeit. Eine Blutentnahme müsse nun zudem klären, ob der Mann zum Zeitpunkt des Unfalls unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol gestanden habe.

Wucht des Aufpralls war immens

Inzwischen hat die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck die Ermittlung zu den Hintergründen des Geschehens bei Theres aufgenommen, über die Beweggründe zur Flucht des Mannes aus dem Haßbergkreis und zur Ursache des Unfalls. Bekannt ist bislang, dass der VW Touareg des 32-Jährigen, der unterwegs gewesen sein soll in Richtung A70, im Baustellenbereich der Mainbrücke mit dem entgegenkommenden VW up kollidierte - mutmaßlich im Zuge eines Überholmanövers des Mannes.

Die Wucht des Aufpralls muss immens gewesen sein: Rund 80 Meter, so die Schätzung von Michael Will, Pressesprecher des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Haßberge, soll der SUV den Kleinwagen vor sich hergeschoben haben, bis beide Fahrzeuge schließlich auf der linken Straßenseite an der Leitplanke zum Liegen gekommen sein sollen.

Frau erliegt noch am Unfallort Verletzungen

Laut einer Mitteilung des BRK Haßberge gelang es Ersthelfern, die schwerstverletzte Fahrerin des Kleinwagens aus ihrem völlig demolierten Auto zu befreien. Sie sollen sofort mit Reanimationsmaßnahmen begonnen haben, ein privat an der Unfallstelle vorbeikommenden Notfallsanitäter unterstützte sie dabei. Dennoch "kam für die 55-Jährige aus Haßfurt jede Hilfe zu spät". Sie erlag noch am Unfallort ihren Verletzungen.

Rund 150 Einsatzkräfte waren in der Nacht zum Montag mehr als sechs Stunden lang im Einsatz.
Foto: Michael Will | Rund 150 Einsatzkräfte waren in der Nacht zum Montag mehr als sechs Stunden lang im Einsatz.

Dem 32 Jahre alten Fahrer des Touareg war es offenbar gelungen, sich selbstständig aus seinem Auto zu befreien. Der Mann, über den lange Zeit nicht klar war, ob und wie schwer er verletzt ist, soll laut BRK noch vor Eintreffen der ersten Polizeistreife die Unfallstelle in Richtung Horhausen verlassen haben. Von dem 32-Jährigen habe in den folgenden Stunden jede Spur gefehlt. Nach Angaben des BRK kamen im Rahmen einer großangelegten Suchaktion Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera und auch Spürhunde zum Einsatz.

"Von 22.30 Uhr bis etwa 2.15 Uhr lief die Aktion", so BRK-Pressesprecher Will. Nachdem zunächst keinerlei Anhaltspunkte für den Aufenthalt des 32-Jährigen gefunden werden konnten, sei die Suche abgebrochen worden. Bis in den frühen Morgenstunden schließlich die Festnahme in Traustadt erfolgte.

 
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