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Hofheim
Starkes Bier, harte Worte: Bruder Barnabas teilt beim Hofheimer Starkbierfest ordentlich gegen Politgrößen aus
Manfred Just gibt Hofheims Antwort auf den Münchner Nockherberg. Als Barnabas lästert er über er über Führungssimulator Scholz ebenso wie über Provinzfürst Söder.
Manfred Just las als Bruder Barnabas der Polit-Prominenz beim Hofheimer Starkbierfest die Leviten.
Foto: Martin Schweiger | Manfred Just las als Bruder Barnabas der Polit-Prominenz beim Hofheimer Starkbierfest die Leviten.
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 16.03.2024 02:44 Uhr

Das Starkbierfest ist seit Jahren Hofheims Antwort auf den Nockherberg in München. Bei der 23. Auflage am Samstag im Pfarrheim stand zum zweiten Mal Manfred Just als Bruder Barnabas auf der Bühne, um wieder der Politprominenz die Leviten lesen. Ferner traten der Kinderchor des Gesangsvereins Hofheim und die Volkstanzgruppe Nassach auf.

Das Parlament werde immer mehr zum sozialen Brennpunkt mit Politikern, die ihre Ausbildung nicht gepackt oder abgebrochen haben, stellte Bruder Barnabas fest. "Es ist ungerecht, dass Politiker, die Stroh im Kopf haben, auch noch Geld wie Heu verdienen", fand der Starkbierredner. Auch der Bundeskanzler habe ihn bislang noch nicht überzeugt. "Reden ist Silber, Schweigen ist Scholz", meint er und fragt sich, warum dieser "Führungssimulator" ausgerechnet Kanzler werden wollte.

Den Atomausstieg sah Barnabas kritisch: "Atomstrom in Deutschland abschalten und dann in Frankreich kaufen, ist wie beim Nachbarn zum Kacken gehen, damit es zuhause nicht stinkt", denkt Barnabas. Auch an Gesundheitsminister Karl Lauterbach – kurz:"Kiffer-Karl" – ließ Barnabas kein gutes Haar. Statt um ausreichende ärztliche Versorgung kümmere sich dieser "Kamillenteesieder" darum, dass das Geschäft mit Rauschgift blüht.

Claus Weselsky als "König der Streikpfosten"

Wenig Verständnis zeigte Barnabas für das Gebaren des "Königs der Streikpfosten" Claus Weselsky, "Mitarbeiter des Monats Januar beim Autoverleiher Sixt mit Tendenz zum Größenwahn."

Ein Fehler sei es gewesen, den Bauern im Winter was wegzunehmen, denn "da haben die Zeit und vollgetankte Bulldogs", mit denen sie den Verkehr in Berlin lahmlegten. "Ein grüner Traum wurde wahr. Berlin war autofrei", sah Barnabas die positive Seite.

Andi Scheuer als Maßeinheit fürs Verzocken

Auch über den Absturz der FDP hatte er seinen Spott: "Als Tiger mit 11,5 Prozent in die Legislaturperiode gestartet, jetzt als Bettvorleger bei vier Prozent gelandet", stellte Barnabas fest. Als "König der Schattenhaushalte" habe Finanzminister Lindner 60 Milliarden verzockt, das sind "umgerechnet 245 Andi Scheuers".

Der Kinderchor des Gesangsvereins Hofheim sang unter Leitung von Felicitas Dellert.
Foto: Martin Schweiger | Der Kinderchor des Gesangsvereins Hofheim sang unter Leitung von Felicitas Dellert.

Auch der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der "Magermilch-Potentat" aus Niederbayern, bekam sein Fett weg. Offensichtlich bestehe dessen Gehirn nur aus drei Bereichen: "Weißbier, Weißwurst und weiß nicht mehr", so Barnabas. Der "weiß-blaue Alpen-Taliban" sei ein Selbstdarsteller und nur hobbymäßig Wirtschaftsminister.

"Faschisten kommen nicht mit Mistgabeln und Kanonen, sie kommen mit demokratischen Mitteln."
Manfred Just als Bruder Barnabas

Der "mittelfränkische Provinzfürst" Markus Söder hingegen sei immer an der Spitze des Fortschritts gestanden: "Er hatte mit 40 sein erstes iPhone, mit 45 das erste iPad und jetzt mit 50 den ersten Aiwanger. Seitdem steht er im Spannungsfeld von Apple und Apfelsaft."

Unvereinbar: Intelligenz und Nationalsozialismus

Seltsam fand Barnabas die Wahl eines 22-jährigen Studenten im Stimmkreis Haßberge, der nun für die AfD im Landtag sitzt. Gemeint damit war Daniel Halemba. Dieser "Bernd-Höcke-Enddarm-Bewohner und Bewunderer des holländischen Tulpennazis" habe ein überdurchschnittliches Wahlergebnis erzielt. Dennoch wolle er sich "nicht von Typen vertreten lassen, die auf meinen Werten herum trampeln", betonte Barnabas. "Faschisten kommen nicht mit Mistgabeln und Kanonen, sie kommen mit demokratischen Mitteln", warnte Barnabas. Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus ließen sich nicht vereinen. "Man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi", schloss der Redner.

 
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