
Das kreiseigene Atemschutzzentrum (ASZ) ist seit mehr als 36 Jahren ein fester Bestandteil im Feuerwehrwesen des Landkreises. Dort finden jährlich zwei Grundausbildungen für neue Atemschutzträger, mehrere Fortbildungen für Träger von Chemieschutzanzügen sowie zahlreiche Belastungsübungen statt. Hauptaufgabe des ASZ ist aber auch die Reinigung, Desinfektion und Prüfung der Atemschutzausstattung, die nach der langen Zeit nicht mehr mit dem Arbeitsschutz vereinbar ist und einer Erneuerung bedarf.
Stellvertretender Landrat Michael Ziegler eröffnete die Sitzung des Ausschusses für Bau und Verkehr mit einem Gedenken an den verstorbenen Altlandrat Rudolf Handwerker, erinnerte an die vielen Stationen seines politischen Lebens und stellte dabei vor allem seine menschliche Größe in den Mittelpunkt.
Die Atemschutzausstattung wird hier gereinigt
Dann ging es zu dem wichtigen Bereich der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, in dessen Zuständigkeitsbereich das Atemschutzzentrum in Knetzgau gehört. Abteilungsleiter Hans Ulrich Nembach stellte heraus, dass es die Aufgabe des ASZ sei, die Atemschutzausstattung der gemeindlichen Feuerwehren, vor allem nach Brandeinsätzen, zu prüfen, sie zu reinigen und zu desinfizieren. Dazu werden die Gerätschaften durch die Feuerwehren an das Atemschutzzentrum angeliefert, erklärte er.
Die Einsätze in jüngster Vergangenheit hätten jedoch gezeigt, dass die Reinigung und Desinfektion der Atemschutztechnik mit den aktuell zur Verfügung stehenden Gerätschaften nicht mehr ausreichend umsetzbar und ebenso mit dem Arbeitsschutz nicht mehr vereinbar sei.
Kontaminationsverschleppung vermeiden
So hätten beispielsweise Brände von Batteriespeichern und Kraftfahrzeugen die im Einsatz genutzte Ausrüstung neben Kohlenstoff zusätzlich mit Chemikalien beaufschlagt, welche in Verbindung mit Wasser säureähnliche Eigenschaften entwickeln. Die Reinigung der kontaminierten Ausrüstung muss bislang von Hand erfolgen, so dass eine Kontaminationsverschleppung möglich sei.

Die Einrichtungsgegenstände, so Nembach, seien teilweise seit Inbetriebnahme des Atemschutzzentrums vorhanden. Ebenso zähle eine 25 Jahre alte Industriespülmaschine zum Inventar, deren Reparatur unwirtschaftlich wäre. So habe die Firma Dräger angeboten, eine Ertüchtigung im Bestandsgebäude nach den neues Bestimmungen zu erarbeiten.
Bei dem Vorhaben werde auch der Anlieferungsbereich vom Abholbereich getrennt, um eine Kontaminationsverschleppung zwischen kontaminierter und bereits gereinigter Ausrüstung zu vermeiden. Die umfassendste Maßnahme ist jedoch der Schwarzbereich, da hier die Demontage, Reinigung, Desinfektion und Trocknung der angelieferten Atemschutztechnik erfolge. Der größte Kostenanteil entfalle hier auf die "Multifunktionskabine", die Arbeitsschritte für Masken, Lungenautomaten, Chemieschutzanzüge und Helme erledigt.
Förderung in Höhe von 19.500 Euro erwartet
Außerdem werden im Weißbereich die vorhandenen Küchenunterschränke durch ein einheitliches Schranksystem ersetzt. Dieses dient zur Lagerung der kreiseigenen Atemschutztechnik und Ersatzteilen für die kommunale Ausstattung der Feuerwehren. Der Weißbereich werde weiterhin als Prüf- und Endmontageraum genutzt und die Reinigung der Chemieschutzanzüge werde in den Schwarzbereich verlagert.
Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 210.000 Euro, wozu eine Förderung von 19.500 Euro erwartet wird. Die Ausschussmitglieder stellten die Notwendigkeit der vorgeschlagenen Maßnahme fest und beauftragten die Verwaltung, das notwendige Vergabe- und Beschaffungsverfahren durchzuführen.