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Brand und Explosion an der Hohen Wann zwischen Zeil und Haßfurt: Tote Person im Haus gefunden
Am Dienstag gingen mehrere Anrufe bei der Integrierten Leitstelle ein. Der laute Knall war weit zu hören, anschließend stieg eine Rauchsäule in den Himmel. Am Abend fand die Polizei eine tote Person.
Ein Bild der Verwüstung bot sich den Einsatzkräften am Dienstagnachmittag auf der Hohen Wann. In dem Haus war es zu einer Explosion gekommen.
Foto: Christian Licha | Ein Bild der Verwüstung bot sich den Einsatzkräften am Dienstagnachmittag auf der Hohen Wann. In dem Haus war es zu einer Explosion gekommen.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 20.10.2024 02:29 Uhr

Ein lauter Knall schreckte zahlreiche Menschen am Dienstagnachmittag auf. Eine große schwarze Rauchsäule stieg anschließend von der "Hohen Wann", dem 388 Meter hohen Berg zwischen Zeil und Haßfurt, in den Himmel. Dort war es in einem Wohnhaus zu einer Explosion und einem Brand gekommen. Das Gebäude, das nahe der Kreisstraße HAS 10 von Haßfurt Richtung Ebern liegt, war früher einmal ein Naturfreundehaus. Seit etliche Jahren ist das Anwesen aber in Privatbesitz.

Gegen 15.30 Uhr ging bei der Integrierten Leitstelle (ILS) Schweinfurt eine Vielzahl von Notrufen ein. Den Einsatzkräften der Feuerwehr, die zuerst vor Ort waren, bot sich ein Bild der Verwüstung. "Aus dem Dachstuhl schlugen hohe Flammen und griffen auf das gesamte Obergeschoss über", sagte der Haßfurter Kommandant Christian Meisch, der den Einsatz leitete.

Auch die Wiese vor der Gebäuderückseite war von Trümmern übersät.
Foto: Christian Licha | Auch die Wiese vor der Gebäuderückseite war von Trümmern übersät.

Rund um das Wohnhaus lagen etliche Trümmerteile. Ein Teil einer Photovoltaikanlage, die auf dem Dach angebracht war, wurde durch die Wucht der Explosion etliche Meter weit geschleudert und blieb in einem Baum hängen. Auch einige Pferde, die unterhalb des Gebäudes auf einer Weide standen, wurden durch herumfliegende Trümmer verletzt. Eine Tierärztin kümmerte sich umgehend um die Tiere.

Fotoserie

Nach Angaben der Polizei konnten mehrere Bewohner das Haus selbständig verlassen und blieben unverletzt. Allerdings ist der Verbleib einer Person, die ebenfalls in dem Anwesen gemeldet ist, derzeit noch ungeklärt. Eine Kontaktaufnahme blieb am Nachmittag erfolglos, so dass die Polizei weitere Ermittlungen zum Aufenthaltsort in Gang setzte. Wie die Polizei am Mittwochmorgen mitteilte, wurde am späten Dienstagabend eine tote Person im Obergeschoss des Hauses gefunden. Ob es sich dabei um den vermissten Hausbewohner handelt, muss durch eine durch die Staatsanwaltschaft angeordnete Obduktion geklärt werden.

Wegen der extremen Einsturzgefahr konnte die Feuerwehr nur von außen löschen.
Foto: Christian Licha | Wegen der extremen Einsturzgefahr konnte die Feuerwehr nur von außen löschen.

Das gesamte Gebäude ist indes stark einsturzgefährdet und kann derzeit nicht betreten werden. Deshalb beschränkten sich die Löschmaßnahmen auf den Außenangriff. Am frühen Abend wurden dafür auch die beiden Drehleitern aus Haßfurt und Zeil mit einbezogen.

Wegen der mangelnden Wasserversorgung auf dem abgelegenen Grundstück wurde ein Pendelverkehr eingerichtet. Zahlreiche Tankfahrzeuge aus dem Steigerwald wurden nachalarmiert und holten in den umliegenden Ortschaften Wasser, das im Abrollbehälter der Feuerwehr Knetzgau zwischengelagert und von dort aus zur Einsatzstelle gepumpt wurde.
Foto: Christian Licha | Wegen der mangelnden Wasserversorgung auf dem abgelegenen Grundstück wurde ein Pendelverkehr eingerichtet. Zahlreiche Tankfahrzeuge aus dem Steigerwald wurden nachalarmiert und holten in den umliegenden Ortschaften ...

Schwierig war anfangs auch die Löschwasserversorgung auf dem abgelegenen Grundstück. Deshalb wurde die Dispogruppe "Pendelverkehr" alarmiert, wie Kreisbrandinspektor Thomas Neeb erklärte. Die Gruppe Süd, die seit Sommer dieses Jahres im Einsatz ist, brachte mit Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehren Eltmann, Sand, Knetzgau, Kirchaich und Untersteinbach aus den umliegenden Ortschaften Wasser zum Einsatzort. Dieses wurde im Abrollbehälter "Wasser" der Feuerwehr Knetzgau zwischengelagert und mit Schlauchleitungen zum Brandgeschehen befördert.

Immer wieder loderten Flammennester auf.
Foto: Christian Licha | Immer wieder loderten Flammennester auf.

Daneben waren etliche Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Haßfurt, Sylbach, Zeil, Krum und Prappach sowie der Gerätewagen Atemschutz aus Sand, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung und ein großes Aufgebot des BRK-Rettungsdienstes vor Ort, dessen Bereitschaften auch die Verpflegung übernahmen. Ein Fachberater des Technischen Hilfswerkes (THW) Haßfurt war ebenfalls mit eingebunden. Nachdem abzusehen war, dass der Einsatz bis in die tiefe Nacht andauern würde, sorgte das THW auch für ausreichend Beleuchtung am Einsatzort. Insgesamt ist die Zahl aller Einsatzkräfte wohl auf mindestens 200 zu beziffern.

Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Schweinfurt übernommen. Am Mittwoch sollen diese durch die dortigen Brandfahnder fortgesetzt werden. Die Ursache des Brandes sowie die Höhe des Schadens sind derzeit noch unklar.

 
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