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Horhausen
Schaukämpfen, Kanonenschießen, Feuershows : Was Besucher des Historienspektakels in Horhausen erwartet
Die Veranstaltung am 17. und 18. Juni ist eine Reise durch die Jahrhunderte, an der rund 200 Laiendarsteller teilnehmen. Alle wichtigen Infos auf einem Blick.
Sind gewappnet für das Spektakel in Horhausen (von links nach rechts): Kerstin Faust, Bernhard Faust, Kathrin Dorsch, Leon Hönig, Benno Hönig, Drude Bronn, hinten links Thomas Athmor, Marcus Heger, Katharina Albrecht, Herbert Fritz, Daniela Hönig, Lina-Marie Janke, Gerhard Hönig, Philipp Heger.
Foto: Wolfgang Aull | Sind gewappnet für das Spektakel in Horhausen (von links nach rechts): Kerstin Faust, Bernhard Faust, Kathrin Dorsch, Leon Hönig, Benno Hönig, Drude Bronn, hinten links Thomas Athmor, Marcus Heger, Katharina ...
Wolfgang Aull
 |  aktualisiert: 12.06.2023 02:26 Uhr

Das Dorf Horhausen katapultiert sich schon bald ein Jahrtausend zurück in seiner Geschichte. Der kleine Ort im Maintal, der 2023 sein 1000-jähriges Bestehen feiert, hat für Samstag den 17. und Sonntag den 18. Juni auf den Mainwiesen nahe der Steinsmühle ein wahres Historienspektakel vorbereitet. Etwa 200 Laiendarstellerinnen und Laiendarsteller beteiligen sich laut Veranstalter, der sich zudem einen vierstelligen Besucherstrom verspricht. Es werde, so die Ankündigung, "ein Ausflug in die Vergangenheit, um durch die Lagergruppen Wissenswertes aus dem Leben der unterschiedlichen Zeitepochen zu erfahren". Die Antworten auf die wichtigsten Fragen zu dem Event.

Was genau ist ein Historienspektakel?

Den Namen trägt die Veranstaltung angesichts dessen, dass sie rund 2500 Jahre Geschichte umfasst. Der Streifzug durch die Epochen beginnt mit der Besiedelung von Horhausen und Umgebung durch die Kelten, geht über in das 1000 Jahre anhaltende Mittelalter und endet mit dem Beginn der Neuzeit, als Napoleons Truppen in Horhausen einmarschierten. "Damit erweitern wir das Spektrum der klassischen Mittelaltermärkte um die Jahrhunderte vor und nach der Mittelalterepoche", erklärt Kathrin Dorsch, neben Lina-Marie Janke Hauptorganisatorin.

Lebendig gemacht werde die Vergangenheit durch Lagergruppen, deren Laiendarstellerinnen und Laiendarsteller mit ihren historischen Gewändern den Interessierten ihre Zeitepoche näher bringen. Hierzu gehörten die Kelten, die Wikinger und die Mittelalter-Lagergruppen ebenso wie Vertreter der Zeit Friedrichs des Großen und Napoleons. 

Die Gruppen erlauben einen Einblick in die Lebensumstände der von ihnen verkörperten Zeit: Überlebensstrategien, Handwerkskunst, Werkzeugeinsatz, kulturelle Eigenheiten und Kriegswaffen, über vielseitige Wege wird die Historie in Erscheinung treten. Wert habe die Dorfgemeinschaft darauf gelegt, dass nicht nur die optische Erscheinung, sondern auch tiefergehende Informationen über die damaligen Lebensumstände, deren Technik, Glaube und Kultur, auch zeitspezifische Nöte und Ängste, zutage treten.

Wie stellt sich der Programmablauf dar?

Die offizielle Eröffnung findet am Samstag, 17. Juni, um 10 Uhr statt. Am Vormittag erleben die Gäste einen Schaukampf der Mittelaltergruppe "Würzburger Keilerey". Beteiligt hierbei sind rund 20 Personen, aufgebaut sei der Kampf wie ein Theaterstück, erklärt Dorsch: "Jemand erzählt eine Geschichte, es kommen verschiedene Akteure, es entsteht ein Disput, der in einer Streitigkeit mündet und mit Schwertern ausgetragen wird."

Gegen Mittag folgt das Kanonenschießen, ausgerichtet vom vierten Regiment Bayerischer Artillerie und dem Fränkischer Kreis. "Etwas abseits und in mäßiger Lautstärke", wie die Veranstalter versichern. Um 14 Uhr erklärt die Würzburger Keilerey, wie sich die Waffentechnik im Mittelalter entwickelt hat, um 15 Uhr folgt eine Flugschau von Greifvögeln. Um 22 Uhr wird Angelina eine fulminante Feuershow mit ihrer Glutfontaine bieten, die sich über eine Zeitraum von circa 30 Minuten erstreckt. Schaukampf, Waffenerklärung und Kanonenschießen werden am Sonntag wiederholt.

An den Ständen können die Gäste einem Schmied über die Schulter schauen, der Hufeisen herstellt. Ein Schreiner, ein Korbmacher, ein Weber und ein Besenbinder lassen traditionelle Handwerkstechniken aufleben. Wer das Specksteinschnitzen üben möchte, kommt ebenso auf seine Kosten. Und auch Wahrsagerin Tabea bietet ihre Künste an.

Was wird den Kindern geboten?

Für Kinder soll es ebenfalls ein spannender Tag werden. Xenia lädt sie, auffällig gekleidet mit selbst entworfenem Gewand, ein in den Hof der Steinsmühle: Jeweils am Samstag und Sonntag um 14.30 Uhr tritt Zauberer Volpatti aus Königsberg auf, zwei Stunden später eine zaubernde Märchenerzählerin. Kinderschminken ist angesagt, die Keltenlagergruppe bietet Geschicklichkeitsspiele, wie bei Asterix und Obelix werden die Siegerinnen und Sieger auf einem runden Schild in die Höhe gehoben. Stoffservietten können die Kleinen mit mittelalterlicher Modeltechnik bedrucken und erwerben. Das Freie Burgvolk Königsberg bringt eine Turnierbahn mit und ein Holzpferd, das manuell bewegt wird, erklärt Dorsch. Die Kinder sitzen darauf und können "Ringe stechen". Die Eiskönigin aus Königsberg sorgt für die Verpflegung.

Was gibt es zu Essen und zu trinken?

Das kulinarische Angebot reicht von deftig über vegan und vegetarisch bis hin zu Süßspeisen. Wildschweinburger, Steaks, Pommes frites, Spanferkelbraten, Pulled Pork stehen auf der Speisekarte, ebenso Crêpes und Slush-Eis. Kaffee und Kuchen werden geboten, regionaler Wein und eigens gebrautes Bier der Brauerei in Buch. Die unterschiedlichen Gruppen zeigen zudem, wie im Lagerleben mit dem Kessel über dem Feuer gekocht wird.

Wie komme ich dahin und wo parke ich?

Die Veranstaltung findet auf den Mainwiesen nahe der Steinsmühle in Horhausen statt. Die Feuerwehr, die am Ortseingang bereitsteht, weist die Besucherinnen und Besucher ein. Parkplätze für mehrere hundert Autos und Fahrräder stehen zur Verfügung.

Wieso kostet der Eintritt kein Geld?

Finanziert wird das Historienspektakel von der Gemeinde Theres, der Eintritt ist entsprechend kostenlos.

Hinweis: In einer früheren Variante des Textes war eine Wegbeschreibung für Radfahrer enthalten, die seit der Fertigstellung der Mainbrücke veraltet ist. Diese Beschreibung wurde entfernt.

 
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