
Die Dorfrocker haben ihren Rechtsstreit mit Reinhard Mey einvernehmlich beigelegt. Das berichtete die Partyband am Donnerstag in einem Statement auf ihren Social-Media-Kanälen. Am gleichen Tag veröffentlichte auch die Berliner Rechtsanwaltskanzlei WHP, die Liedermacher Reinhard Mey vertritt, auf ihrer Internetseite eine Presseerklärung, die die Einigung bestätigt.
Grund für den Rechtsstreit waren die "Klimakleber"-Videos der Dorfrocker. In kurzen Filmen, die jeweils etwa eine halbe Minute dauern, hatte die Band sich über Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" lustig gemacht, die sich aus Protest für den Klimaschutz auf Straßen festkleben. Für ihre Schmählieder hatten die drei Musiker aus Kirchaich im Landkreis Haßberge bekannte Melodien genommen und neue Texte darauf geschrieben.
Reinhard Mey will nicht, dass seine Lieder für Hetze missbraucht werden
Mehrere dieser Videos hatte das Brüder-Trio im Lauf der vergangenen Monate auf Plattformen wie YouTube, Facebook oder TikTok veröffentlicht. Anfang Februar folgte dann ein Video, in dem sich die Dorfrocker auf eine aktuelle Schlagzeile der Bildzeitung bezogen. Darin ging es um ein Aktivistenduo, dem Doppelmoral vorgeworfen wurde, nachdem herausgekommen war, dass die beiden einen Langstreckenflug unternommen hatten.
Passend dazu suchten sich die Dorfrocker für dieses Video ein Lied aus, in dem es ums Thema Flugzeuge geht: "Über den Wolken" von Reinhard Mey. Doch das passte dem Liedermacher, der die Melodie und den Originaltext geschrieben und 1974 veröffentlicht hatte, überhaupt nicht. Auf seiner Internetseite schrieb er, er wolle nicht akzeptieren, dass sein Lied für Hetze und Beleidigungen missbraucht werde, deshalb wolle er gegen die Dorfrocker klagen.
Dorfrocker sehen sich weiterhin im Recht: "Eine Parodie"
In ihrem Statement schreiben die Brüder Philipp, Tobias und Markus Thomann jetzt, sie und Mey hätten sich "einvernehmlich geeinigt". Weiter teilen sie mit, "anders als gefordert" würden sie keine strafbewehrte Unterlassungserklärung abgeben. Einen großen Teil ihres Textes nehmen Beschwerden über die Berichterstattung zu dem Fall in den Medien ein. Von der Presse fühlen sich die drei Musiker unfair behandelt.
Die Dorfrocker betonen, sie seien nach wie vor der Auffassung, in der Auseinandersetzung mit Mey im Recht gewesen zu sein. Bei ihrer Bearbeitung des Liedes habe es sich um eine Parodie gehandelt: "Eine Parodie kann nach deutschem Recht jeder zu jeder Zeit auch ohne Zustimmung vom Urheber machen", schreiben die Dorfrocker. "Gerade in der jetzigen Faschingszeit ist dies überall an der Tagesordnung."
Respekt vor einem Text, der auch auf Grabstein-Inschriften steht
Dass sie ihr Video nun dennoch offline genommen haben, begründen die drei Musiker vor allem mit den Gefühlen anderer Menschen: "Uns wurde mitgeteilt, dass das Lied und die Zeilen 'Über den Wolken' von Reinhard Mey auch bei Beerdigungen Trost spendet und dass dies als Inschrift auf Grabsteinen steht. Da wir dies respektieren möchten, haben wir uns entschieden, dass wir das kurze Parodie-Video wieder freiwillig von unseren Social Media Kanälen nehmen", so das Statement der Partyband. "Somit ist für uns die Sache erledigt."
Auch ich fand dieses Lied toll, als ich noch jung und naiv war.
Und heute? Ist dort oben die Freiheit noch grenzenlos?
Eigentlich nicht - denn dort tummeln sich neben zivilen und militärischen Flugobjekten schon viel zu viele "Abgehobene".
Früher waren es ein paar "Gspinnerte", heute findet man dort Vertreter aus Wirtschaft, Politik, der Justiz, der Neureichen, der Weltverbesserer und vorallem der Energieversorger.
Wäre es da nicht besser, auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren?
Maßlos überteuerte Energiepreise, Kriege, Versorgungsprobleme hier auf der Erde. Aber ein in der Zeit steckengebliebener Alt-68er Reinhard May regt sich auf, wenn im Fasching sein (längst überholter) Liedtext verändert und sein Song parodiert wird?