Die Firma Palm setzt in Eltmann ein Zeichen. Das Unternehmen investiert an dem Standort 50 Millionen Euro in zukunftsweisende Technologie im firmeneigenen Kraftwerk, das das Eltmanner Werk mit Energie versorgt. Zum einen zeigt diese Investition, dass der Standort Eltmann in den Planungen des Aalener Unternehmens eine wichtige Rolle spielt. Zum anderen will Palm durch den Einsatz modernster Technik den erneuerbaren Energien mit zum Durchbruch verhelfen.
Das Kraftwerk in Eltmann entpuppt sich nach der Modernisierung mit neuen Turbinen als eine Art "eierlegende Wollmilchsau". "Diese Gasturbine gehört zu einer komplett neuen Generation", erläutert Firmenchef Dr. Wolfgang Palm im Gespräch mit der Redaktion. Nicht ohne Stolz, denn es ist ihm nach eigener Aussage gelungen, sich die ersten drei Turbinen dieser Art weltweit beim Hersteller zu sichern. "Noch bevor sie eigentlich auf dem Markt waren." Durch Kraft-Wärme-Kopplung werde das Kraftwerk dann einen Energiewirkungsgrad von "gut 90 Prozent" erzielen, so Wolfgang Palm, und damit die physikalische Grenze ziemlich erreichen.
Palm will das Problem der Grundversorgung lösen
Als Vorteile nennt der Firmenchef die höhere Leistung der Turbine, das sei die wirtschaftliche Komponente; einen deutlich geringeren CO2-Ausstoß, das sei die ökologische Komponente; und die Möglichkeit, das Kraftwerk extrem schnell rauf- und runter fahren zu können. Damit könnten die Schwankungen im Stromnetz kompensiert werden, die durch die verstärkte Einbindung von erneuerbaren Energien aufträten. "Die erneuerbaren Energien sind eigentlich ein Traum", so Wolfgang Palm, "nur, die kümmern sich nicht darum, wann sie gebraucht werden", zum Beispiel um die Grundlastversorgung.
"Die sichern wir", sagt Palm. "Wir sind in der Lage, dieses Problem zu lösen." Liefern Wind und Sonne mehr Strom, als die Netze – und die Verbraucher – benötigen, "dann fahren wir runter, stellen die Turbine komplett ab und ziehen den Strom aus dem Netz und entlasten dieses dadurch". Wenn aber Wind und Sonne gerade Mangelware seien, könne das Kraftwerk Eltmann mit seiner maximalen Leistung von 80 Megawatt nicht nur den Betrieb der Papierfabrik versorgen, sondern mit den davon "übrigen" 30 Megawatt auch noch alle Wohnhäuser im Landkreis Haßberge. Was, so Palm, auch eine wirtschaftliche Komponente darstelle.
Wolfgang Palm hat mit dem Einsatz dieser Turbine nicht nur Wind und Sonne als erneuerbare Energien im Auge. Diese neue Gasturbine – die gleichen Modelle werden auch im Stammwerk Aalen und am Standort Wörth eingebaut – ist der ideale Partner für die Energiewende. Sie ist die erste ihrer Art, die nicht nur mit Erdgas, sondern auch bis zu 75 Prozent mit Wasserstoff laufen kann.
Was passiert, wenn aus Russland kein Gas mehr kommt?
Die Mengen an Wasserstoff, die das Palm-Kraftwerk benötigen würde, stehen allerdings derzeit noch nicht zur Verfügung. "Das wird noch relativ viele Jahre dauern", vermutet Wolfgang Palm, der sich aber zuversichtlich zeigt. Denn bis die Versorgung mit Wasserstoff – eventuell über eine Pipeline in – ausreichendem Maße bewerkstelligt werden könne, habe Siemens seiner Meinung nach die Technik so weiterentwickelt, dass die Turbine dann zu 100 Prozent mit Wasserstoff betrieben werden könnte.
Trotz aller Zukunftsorientiertheit – auch die neue Gasturbine wird vorerst mit Erdgas betrieben, auch wenn die neue Technik deutlich weniger von dem fossilen Brennstoff benötigt als ihre Vorgänger. Wie sieht es demzufolge mit der Betriebssicherheit der Eltmanner Papierfabrik und ihres Kraftwerkes aus, sollte Wladimir Putin tatsächlich die Gaszufuhr weiter reduzieren oder ganz einstellen, wie es manche Experten befürchten? "Nun, wir produzieren ja für die freie Presse", schmunzelt Wolfgang Palm. Daher gehöre sein Unternehmen zu den privilegierten im Lande. Die Bundesnetzagentur werde sich überlegen, ob sie ein systemrelevantes Kraftwerk abschaltet, da sonst die Stromversorgung nicht aufrechterhalten werden könne.
Die Turbine wurde inzwischen in Eltmann angeliefert und dort mit dem Einbau begonnen. Bis Oktober sollen die Arbeiten beendet sein. Die Inbetriebnahme des Gasturbinen-Kraftwerks ist für das vierte Quartal dieses Jahres vorgesehen. Die Papierproduktion läuft inzwischen unabhängig von der Maßnahme weiter.
Nun ist es so, dass es den Gutmenschen nicht mehr gefällt, dass der russische Bär die Muskeln spielen lässt und die veganen Gutmenschen keine Antwort auf ihre hohlen Phrasen haben. Nun geht es an den Geldbeutel und alle sind am jaulen.
Meine Energiewende ist eingeleitet und fast abgeschlossen.
Mein Hintern bleibt mit vertretbaren Kosten warm . Vor 2 Jahren haben sie mich im Kaff belächelt, heute fragen sie, wie es geht. Nur: nix ist lieferbar….
Ich bin durch.
Ich finde das ziemlich gut (AKWs etwa 30-35 Prozent). Wären viele Kraftwerke auf dem Niveau, könnten wir vermutlich NS 1 sofort abschalten?