Altpapier ist in Deutschland mittlerweile ein rares Gut. Die Spezialisten von Fastmarkets Foex sprechen von einen 70-prozentigen Preisanstieg seit Jahresbeginn 2021. Das Unternehmen erstellt Indizes für den Papiermarkt. Im August kostete eine Tonne Altpapier knapp 170 Euro. Auch in Unterfranken gibt es papierverarbeitende Unternehmen. Das Unternehmen Palm besteht insgesamt aus fünf Papierfabriken, 28 Wellpappenwerken und zwei Recyclingunternehmen. Sind die Standorte in Eltmann (Lkr. Haßberge) und Kitzingen von der Situation betroffen?

Laut Geschäftsführer Wolfgang Palm ist Altpapier bundesweit tatsächlich knapp. "Manche unserer Marktmitstreiter mussten schon den Betrieb einstellen", sagt er. Grundsätzlich werde mehr Altpapier in Deutschland benötigt, als aus eigener Herstellung zur Verfügung stehe. Ein Grund für den hohen Bedarf sei die Ausweitung des Online-Versandgeschäfts während der Corona-Monate.

"Deswegen werden im Jahr auch rund drei Millionen Tonnen Altpapier importiert", erklärt Palm. Laut Statistischem Bundesamt komme der Großteil des importierten Altpapiers aus Europa. "Durch die steigenden Preise und die erhöhte Nachfrage, können einige Unternehmen nicht mithalten", sagt der Palm-Geschäftsführer. 

Altpapierversorgung in Eltmann und Kitzingen ist gesichert

Palm stehe dieser Situation jedoch zuversichtlich gegenüber. An den Standorten in Eltmann und Kitzingen werde die Altpapierversorgung zu 100 Prozent gewährleistet. "Dass die Main-Post jeden Morgen gedruckt auf dem Küchentisch liegt, ist also gesichert", sagt er. In Eltmann wird Zeitungspapier für verschiedene Medienhäuser hergestellt, unter anderem auch für die Main-Post. Im Jahr sind das insgesamt 550 000 Tonnen.

"Unser Vorteil ist, dass wir kein Altpapier importieren müssen, sondern von lokalen Sortierungsanlagen beziehen", erklärt der Geschäftsführer. Die Fabrik bekomme ihr Altpapier ausschließlich durch die Haushaltssammlungen. Palm arbeite eng mit der Koppitz Entsorgungs-GmbH in Knetzgau (Lkr. Haßberge) zusammen. "Dort beziehen wir den größten Teil", sagt er.

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Kitzingen

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Für Zeitungspapier werde das sogenannte Deinking-Papier verwendet. Dieses werde von jeglichen Druckrückständen befreit und für die Weiterverarbeitung vorbereitet. Beim Standort in Kitzingen werden Verpackungen aus Wellpappe hergestellt, die für Versand und ähnliches verwendet werden. Palm blickt zuversichtlich in die Zukunft: "Mit unseren aktuellen Vorgehen und Standards sollte auch in den kommenden Jahren die Papierversorgung gesichert sein."