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Kommentar: Wir stecken den Kopf nicht in den Sand – Papierfabrik Palm setzt in Krisenzeiten ein Zeichen
Wenn die Not am größten ist, dann ist Gottes Hilfe am nächsten, sagt ein Sprichwort. Es gibt aber auch Menschen, die in schweren Zeiten die Ärmel hochkrempeln.
Eine neue Gasturbine für die Papierfabrik Palm in Eltmann: Die Firma investiert 50 Millionen Euro in den Ausbau des Werks.
Foto: Andreas Reichert | Eine neue Gasturbine für die Papierfabrik Palm in Eltmann: Die Firma investiert 50 Millionen Euro in den Ausbau des Werks.
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:50 Uhr

Vielleicht werden Geschichtsschreiber dereinst die Zeit Anfang der Zwanziger des 21. Jahrhunderts als das Katastrophenzeitalter bezeichnen, wer weiß. Energieknappheit, Erderwärmung, Wetterkapriolen, Preisexplosion, Pandemie, Krieg in Europa – Kanzler Scholz nennt es einfach "Zeitenwende". Solchen sich wendenden Zeiten begegnen die Menschen oft in unterschiedlicher Form: Den Kopf in den Sand stecken, lauthals lamentieren oder sich in sein Schicksal ergeben und einfach auf das Ende warten.

Klingt alles nicht sehr attraktiv. Es gibt da aber noch ein paar andere, gerne auch "Macher" genannt. Die krempeln die Ärmel hoch und machen eben was. Und zum Glück gibt es da einige davon. Ob das jetzt ein Stadtwerksleiter in einer Kleinstadt wie Haßfurt ist, der beizeiten erkannt hat, welches Potenzial in Wasserstoff steckt. Ob das ein Geschäftsführer von Maincor ist, der in Knetzgau Millionen in den Bau eines Windrads investieren will, um sein Unternehmen unabhängig und damit gegen Katastrophen weniger anfällig zu machen.

Gut vorbereitet – auch auf eine Zukunft mit Wasserstoff

Oder ein Visionär wie Dr. Wolfgang Palm, Firmenchef des gleichnamigen Unternehmens. Der steckt mitten in der Krise 50 Millionen in den zukunftssicheren Ausbau seines Werkes in Eltmann. Aber damit nicht genug. Auch die anderen Standorte der Firma werden mit Investitionen in insgesamt dreistelliger Millionenhöhe aufgerüstet. Alleine die drei Werke zur Herstellung von Zeitungspapier bekommen neue Turbinen für ihre Kraftwerke; allesamt dazu geeignet, neben den Palm-Werken jeweils auch die gesamte Region mit Strom zu versorgen.

Dass sie damit die natürlichen Unwägbarkeiten der erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne im Stromnetz ausgleichen können, dient nicht nur der Sicherstellung der Grundversorgung, sondern ebnet auch den Weg zur Verbreitung eben dieser erneuerbaren Energien, indem deren Schwächen eliminiert werden. Und ganz nebenbei, quasi als Gudserle, als Versprechen für die Zukunft, sind diese ultramodernen Turbinen auch noch für den Einsatz von Wasserstoff geeignet. Das heißt, wenn die Erneuerbaren die nächste Runde der Entwicklung einläuten, weil vielleicht irgendwann einmal genug von dem Energieträger der Zukunft vorhanden ist, sitzt Palm mit seiner hochmodernen Technik bereits in den Startblöcken.

Ein Zeichen für den Erhalt des Standortes

Und wenn schon Zeitalter der Katastrophen: eine so gewaltige Investition in einen Standort zum jetzigen Zeitpunkt ist ein unübersehbares Signal, ein Zeichen für den Erhalt dieses Standortes Eltmann, der gerade erst vom Schaeffler-Abgang gebeutelt ist. Dass Palm mit seiner neuen Technologie in seinen Werken nicht nur rein altruistisch die Welt retten will, sondern auch ein bisschen Geld verdienen kann, sei ihm von Herzen vergönnt. Denn ist das nicht letztlich auch eine der Aufgaben eines Unternehmens?

 
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