
Mama kann ihr krankes Kind in Theres vielleicht schon bald per App vom Kindergarten abmelden. Und wann die nächste Bürgerversammlung in Buch stattfindet, können Bürgerinnen und Bürger wahrscheinlich zukünftig auf der digitalen Anschlagtafel einsehen, denn: Die bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung begleitet in den kommenden Monaten zehn Kommunen auf dem Weg in das digitale Zeitalter. Und Theres ist dabei.
Denn Theres ist einer der Gewinner des Wettbewerbs "Smarte Gemeinde – auf dem Weg in die digitale Zukunft", für den sich 17 Kommunen in Niederbayern und Unterfranken beworben haben. Ziel des Modellprojektes ist es, die Gemeinden bei der Erstellung einer kommunalen Digitalisierungsstrategie in Bereichen wie digitale Verwaltung, Arbeiten, Wohnen, Bildung, Nahversorgung, Energie, Mobilität, Ehrenamt und Kultur fachlich zu beraten und zu begleiten, informiert das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in einer Pressemitteilung. Nach Ende des Projekts geben die Gemeinden ihre Erfahrungen dann an andere Kommunen weiter.
Bürgermeister Matthias Schneider hat viele Visionen
Konkret bedeutet das: Die Kommunen bekommen bei der Umsetzung bestimmter Digitalisierungsmaßnahmen Unterstützung vom Landwirtschaftsministerium. Im August hat die Gemeinde ihre Bewerbung eingereicht, erinnert sich Matthias Schneider, Bürgermeister von Theres. Voraussetzung dafür: Die Bewerber müssen Mitglied einer Allianz sein. "Wir haben das Ganze im Rahmen der Allianz Main & Haßberge, aber als Gemeinde Theres, vorgenommen", erklärt er.
Wie genau das Modellprojekt nun aber abläuft, ob es Fördermittel gibt und auch wie lange es dauert, sei noch unklar. "Wir sind selbst gespannt, was uns erwartet", sagt Schneider. Doch Visionen für die künftige digitale Gestaltung der Ortschaft habe Schneider ohnehin, vor allem im Bereich Bildung und Information. Denn in den nächsten Monaten soll nicht nur neues entstehen, sondern auch bereits bestehende Angebote können verbessert werden.
Bald Kampagne für das Bürgerserviceportal?
"Wir haben schon ein Bürgerserviceportal, aber das wird noch sehr stiefmütterlich genutzt. Das birgt aber enormes Potenzial", ist Schneider überzeugt. So falle der Gang ins Rathaus weg, beispielsweise bei der Beantragung eines Personalausweises. Der Bürgermeister überlegt deshalb, Bürgerinnen und Bürgern mit einer Kampagne darauf aufmerksam zu machen.
Auch Facebook und Instagram möchte er künftig noch besser nutzen, um auch die jüngere Generation zu erreichen. "Beispielsweise bei Informationen zu Baumaßnahmen." Dass die Info digital ankommt, weiß Schneider aus Erfahrung. So veröffentlichte die Gemeinde zuletzt immer wieder Neuigkeiten zur Corona-Pandemie und den Öffnungszeiten der Teststation.
Schneiders Wunsch: Zukünftig neue App für Schule und Kindergarten
Für seine Gemeinde plane Schneider ebenfalls eine digitale Anschlagtafel, beispielsweise mit Hinweisen zu Bürgerversammlungen oder Verbesserungsbeiträgen. Auch die Entwicklung einer Schul- und Kindergartenapp schwebt dem Bürgermeister vor: "Für einfacheren Kontakt zu den Eltern, beispielsweise bei Speiseplänen, Krankmeldungen oder Corona-Fällen." Der Informationsfluss soll dadurch nicht mehr per Mail oder Brief erfolgen, sondern einfach und schnell über das Smartphone.
Die Projekte in seiner Gemeinde sollen sich laut dem Bürgermeister aber nicht ewig in die Länge ziehen, sondern spätestens in rund eineinhalb Jahren machbar sein. "Wir wollen keine zu großen Luftschlösser planen, sondern Sachen, die umsetzbar sind", sagt Schneider.
Unterstützung von der Technischen Hochschule Deggendorf
Am 19. November hat die Gemeinde das erste Projekttreffen in Zusammenarbeit mit dem Technologie Campus der Technischen Hochschule Deggendorf und dem Bereich Zentrale Aufgaben der Verwaltung für Ländliche Entwicklung. Dabei werden die Rahmenbedingungen des Projekts geklärt, informiert Schneider. Nach Deggendorf fahren muss der Bürgermeister dafür allerdings nicht - der erste Austausch findet online statt.