Die ehemalige Lesehöhle in der Alten Schule im Knetzgauer Ortsteil Hainert ist nun offiziell ein Ort der Begegnung. "Es ist schön, dass man sich hier treffen und austauschen kann", freute sich ein älterer Mitbürger aus Hainert. Er war bei der kleinen Feierstunde zur Neueröffnung des Dorftreffs dabei, die am Freitagnachmittag in der Dorfmitte von Hainert stattfand.
Nachdem im März bei der Bürgerversammlung im Ort die Aktivitäten und Angebote des Bündnis für Familie und Senioren von Koordinator Thomas Zettelmeier vorgestellt worden warem, kamen Hainerter Bürgerinnen und Bürger mit dem Wunsch nach einem Dorftreff auf die Gemeindeverwaltung zu. Es stellte sich die Frage: Was wäre in Hainert möglich und wo wäre das geeignete Platzangebot?
Offene Treffs in Westheim und Knetzgau als Vorbild
Schnell wurde man mit der ehemaligen Lesehöhle in der Alten Schule fündig. Nach dem Vorbild des Offenen Treffs in Westheim oder dem im Alten Rathaus in Knetzgau entstand hier ein Ort der Begegnung. "Wie im Bündnis üblich werden die Angebote und Veranstaltungen ehrenamtlich organisiert und durchgeführt", erklärte Zettelmeier. Genau zu diesem Zweck wurde laut Zettelmeier im Jahr 2010 auch das Bündnis für Familie und Senioren gegründet.
"Es gibt gute Dorfgemeinschaften, nur manchmal fehlt eben der passende Treffpunkt", erklärte er. Deshalb wurde die ehemalige Lesehöhle mit Unterstützung des Bauhofs mit einem überschaubaren Kostenaufwand von 2500 Euro umgestaltet, renoviert und möbliert. Durch das gute Miteinander habe sich, so Zettelmeier, die Investition gelohnt.
Zettelmeier hatte die Maßnahme im Vorfeld organisiert, damit sich die Ehrenamtlichen auf ihr eigentliches Ehrenamt einlassen können und um ihnen so ein Stück weit Wertschätzung entgegenzubringen. "Die Hainerter sind jetzt eingeladen, das zarte Pflänzchen des Dorftreffs zu gießen und das Leben im Ort mit zu gestalten", sagte er bei der Eröffnung.
"Der Dorfgemeinschaftstreff ist keine Konkurrenz für die Vereine und die Gastronomie", stellte Zettelmeier klar. Er sei vielmehr eine Ergänzung für die Bürgerinnen und Bürger von Hainert. Der Treff, in dem künftig kleine Veranstaltungen stattfinden können, steht für alle – von Jung bis Alt – offen.
Freude über den neuen Dorfgemeinschaftstreff
"Es ist in kurzer Zeit etwas Schönes entstanden", freute sich Hedwig Schlosser, die nach eigenen Angaben lieber im Hintergrund arbeitet und organisiert. Sie hatte im Mai Kontakt mit Zettelmeier aufgenommen. "Er ist ein Ansprechpartner, auf den man sich verlassen kann", sagte sie. Diese Zuverlässigkeit sei für sie und ihr Helferteam, bestehend aus mehreren Frauen aus Hainert, im Vorfeld wichtig gewesen. "Der Ü-60-Treff in der Gaststätte Kupferpfännla bleibt im Rhythmus von zwei Monaten bestehen", betonte Schlosser.
Der Anfang sei jetzt gemacht. Durch Flyer und im Gemeindeblatt machten die Hainerter zuletzt auf die Eröffnung des Dorfgemeinschaftstreffs aufmerksam. Es sollen nun verschiedene Angebote initiiert werden, angelehnt an die Beispiele des Offenen Treffs in Westheim und Knetzgau. So können sich Schlosser und ihr Team vorstellen, dass künftig Spielenachmittage oder das Adventsbasteln im Dorfgemeinschaftstreff angeboten werden.
Auch das Angebot, Bücher gegenseitig auszutauschen, könnte im Treff eingebunden werden. "Wir müssen abwarten, wie sich die Sache weiterentwickelt", blickte Schlosser nach vorne. Zur Eröffnungsfeier bei Kaffee, Kuchen und Torten waren jedenfalls viele Einwohnerinnen und Einwohner aus Hainert erschienen, um den neu gestalteten Kommunikationsplatz im Dorfmittelpunkt zu bestaunen.