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Kreis Haßberge
Neben VGN jetzt auch NVM: Die wichtigsten Fragen und Antworten für ÖPNV-Nutzer im Landkreis Haßberge
Der Haßbergkreis ist seit Januar Teil des neuen NVM-Gebiets. Eine Übersicht, was das für Fahrgäste aus dem Landkreis genau bedeutet. Auch mit Blick auf den VGN.
Seit Jahresbeginn ist der Landkreis Haßberge Mitglied in zwei Verkehrsverbünden – dem VGN auf der einen und dem NVM auf der anderen Seite.
Foto: René Ruprecht (Archivfoto) | Seit Jahresbeginn ist der Landkreis Haßberge Mitglied in zwei Verkehrsverbünden – dem VGN auf der einen und dem NVM auf der anderen Seite.
Rebecca Vogt
 |  aktualisiert: 10.02.2025 02:35 Uhr

Seit Anfang des Jahres gibt es in der Region den neuen Verkehrsverbund "Nahverkehr Mainfranken", kurz NVM. Der Landkreis Haßberge ist Mitglied in dem Zusammenschluss, dem außerdem die Stadt und der Landkreis Würzburg, die Stadt und der Landkreis Schweinfurt sowie die Landkreise Kitzingen, Main-Spessart, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld angehören. Gleichzeitig ist der Landkreis Haßberge weiterhin Mitglied im VGN – dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg. Die Redaktion hat hierzu die wichtigsten Fragen und Antworten für Fahrgäste zusammengetragen:

1. Was bedeutet die Mitgliedschaft im NVM für Fahrgäste aus dem Landkreis Haßberge?

Neben dem bestehenden und bekannten VGN-Tarif gibt es für Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises Haßberge nun laut Landratsamt auch in Richtung Schweinfurt, Würzburg oder Bad Neustadt beziehungsweise für die Region Mainfranken ein einheitliches Tarifsortiment.

Neben VGN jetzt auch NVM: Die wichtigsten Fragen und Antworten für ÖPNV-Nutzer im Landkreis Haßberge

2. Warum ist der Landkreis Haßberge nun sowohl Mitglied im VGN als auch im NVM?

Der Landkreis Haßberge hat entschieden, beiden Verbünden beizutreten, wie das Landratsamt erklärt. Die Entscheidung basiere auf der Tatsache, dass es einen Bedarf an Verkehrsverbindungen in beide Richtungen gebe – also sowohl in die Region Mainfranken als auch in die Metropolregion Nürnberg. In beide Zielgebiete würden sich viele Pendlerinnen und Pendler aus dem Landkreis orientieren.

3. Wann sollten Fahrgäste ihr Ticket über den NVM und wann über den VGN lösen?

Für Fahrten innerhalb des Landkreises und in Richtung des angrenzenden restlichen VGN-Gebiets gilt weiterhin der VGN-Tarif, wie das Landratsamt informiert. Für Fahrten aus oder in Richtung der Landkreise Rhön-Grabfeld oder Schweinfurt gilt hingegen der NVM-Tarif. "Der Tarif ergibt sich demnach automatisch durch die gewählte Fahrtstrecke."

4. Und was, wenn ein Fahrgast auf einer Fahrt in beiden Verbünden unterwegs ist?

Grundsätzlich komme es immer auf die gewählte Verbindung an, heißt es vom Landratsamt. Um über längere Strecken in beiden Verbünden zu reisen, biete sich das Bayern- oder das Deutschlandticket an. Beide Tickets seien verbundübergreifend gültig. Dadurch entfalle der Kauf mehrerer Tickets und Fahrgäste könnten flexibel innerhalb beider Verbünde fahren.

5. Wo können Fahrgäste aus dem Landkreis Haßberge Tickets für den NVM kaufen?

Die einfachste Möglichkeit, eine Fahrkarte zu lösen, ist nach Angaben des Landratsamts der Kauf über die "NVM Tickets-App". Des Weiteren können Fahrkarten im Bus, an Fahrkartenautomaten und an Vorverkaufsstellen, wie zum Beispiel dem Videoreisezentrum in Haßfurt, gekauft werden. Die Sechserkarte und das Mainfranken-Ticket sind jedoch nur über die "NVM Tickets-App" erhältlich.

6. Haben sich durch den NVM-Beitritt Fahrtzeiten oder Linien geändert?

Die Mitgliedschaft im NVM hat keine Auswirkungen auf Fahrtzeiten oder das ÖPNV-Angebot an sich. Denn, wie das Landratsamt erklärt, obliegt die Gestaltung des Angebots den einzelnen Gesellschaftern selbst und nicht dem jeweiligen Verbund. Der Landkreis ist also weiterhin für die Taktung und das Verkehrsangebot der Verkehrsunternehmen zuständig.

7. Haben sich die Fahrpreise durch die NVM-Mitgliedschaft verändert?

Für Fahrten im NVM-Gebiet gibt es nun einheitliche Fahrscheine. Die Preise hierfür gelten in allen Verkehrsmitteln auf der gewählten Strecke in ganz Mainfranken. "Durch die Vereinheitlichung der Tarife kam es in einigen Bereichen zu Vergünstigungen, in wenigen Fällen zu Erhöhungen der Ticketpreise", heißt es hierzu vom Landratsamt.

Die Behörde nennt ein Positivbeispiel: Vor dem Verbundbeitritt habe eine einfache Fahrt von Hofheim über Haßfurt nach Würzburg insgesamt 28,80 Euro gekostet. Nötig gewesen seien hierfür drei Fahrscheine. Nun sei dieselbe Strecke mit nur einem Fahrschein für 15,90 Euro im Angebot. Für 19 Euro könne man mit der "Tageskarte Solo" unbegrenzt im Verbundgebiet unterwegs sein, aktuell bis zum 30. September mit dem "Mainfranken-Ticket" sogar für nur neun Euro.

8. Was passiert mit den bestehenden Tickets oder Abos von Fahrgästen?

Haben Fahrgäste ihre Fahrkarte vor dem 1. Januar 2025 entweder im ehemaligen Verkehrsverbund Mainfranken (VVM) oder bei einem Verkehrsunternehmen im Gebiet Main-Rhön (Landkreise Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld, Schweinfurt und Stadt Schweinfurt) gekauft, dann ist diese längstens bis zum 31. Dezember 2025 gültig, wie das Landratsamt informiert. Fahrscheine und Abos aus dem Bereich des VGN sowie das Deutschlandticket gelten weiterhin unverändert.

 
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Kommentare
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  • Michael Lorz
    Ich finde es großartig, dass der Landkreis HAS Mitglied in zwei großen Verkehrsverbünden ist, das ist alles andere als selbstverständlich.
    JA, das mag teilweise (und vor allem am Anfang) undurchsichtig und verwirrend sein, aber man wird sich daran gewöhnen. Sind wir doch ehrlich: die meisten Menschen werden nur eine begrenzte Anzahl an Strecken wirklich regelmäßig fahren. Und wenn man das einmal verstanden hat, dann ist es doch einfach.

    Lasst uns doch einfach mal über einen weiteren wichtigen Schritt in Sachen ÖPNV freuen, und nicht gleich alles verteufeln, was erstmal "neu" ist. Täte uns Deutschen aktuell ganz schön gut.
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  • Traudel Goodrick
    Geht’s noch ein bisschen chaotischer……??!
    Wer auch immer das „Anzettelt“
    ist anscheinend noch nie
    Bahn gefahren !!

    Ich werde wieder mehr
    Auto/Rad fahren 🥳🔆
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  • Fred Reinshagen
    Unsere Welt geht derzeit in allen Bereichen durch komplizierte, überfrachtete Systeme zugrunde - von der Technik, über Steuer, Gesetze und Verordnungen aller Art, bis zum ÖPNV

    Wer mal in einem fremden Verkehrsverbund unterwegs sein wollte versteht nur Bahnhof und lässt es bleiben (eig. Erfahrung). Jeder Verbund in D ist anders und jeder ist sehr kompliziert - querbeet fahren ist deshalb unmöglich (eig. Erfahrung).

    Alle Verbünde in D sollten harmonisiert werden. Sonst wird man keine Autofahrer gewinnen, für die das absolut abschreckend ist - und die Verkehrswende hin zu mehr ÖPNV wird krachend scheitern.
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