Während des Lockdowns eine Gaststätte eröffnen? "Warum nicht?", denkt sich Michael Winkler aus Haßfurt. Er hatte sich im vergangenen November mit der Stadt Königsberg darauf geeinigt, die Gaststätte auf dem Schloßberg ab 1. März 2021 zu pachten. Damals war noch nicht abzusehen, wie stark die zweite Welle der Coronapandemie das ganze Land über Monate lähmen würde.
Gerichte zum Mitnehmen
"Ich habe einen relativ großen Optimismus", sagt der Gastronom. "Es muss ja weitergehen." Der Lockdown müsse schließlich irgendwann enden. Bis es soweit ist, wird er seine Gerichte gezwungenermaßen ausschließlich zum Mitnehmen anbieten. Außerdem will Michael Winkler, der die Gaststätte zusammen mit seiner Frau Bianca betreiben wird, den Imbiss im Hof öffnen und so bald wie möglich Kaffee, Kuchen und auch Eis an Touristen, Wanderer und Spaziergänger verkaufen.
Michael Winkler ist bei Bad Homburg aufgewachsen, ist studierter Hotelbetriebswirt und wird selber in der Küche am Herd stehen. Dort will er gutbürgerliche fränkische Gerichte zubereiten. In den vergangenen Jahren hatte er das Schweinfurter Haus am Gangolfsberg in der Langen Rhön bei Oberelsbach bewirtschaftet. Doch als der Pachtvertrag mit dem bisherigen Betreiber der Schloßberggaststätte im Oktober auslief und die Stadt Königsberg einen Nachfolger suchte, musste der Gastronom nicht lange überlegen. "Es ist eines der schönsten Objekte im Landkreis", schwärmt Winkler von dem altehrwürdigen Gemäuer, das deutlich näher an seinem Wohnort liegt als seine bisherige Arbeitsstätte. Die beiden Gasträume auf der Burg bieten Platz für etwa 70 Besucher. Im Biergarten finden etwa 150 Personen eine Sitzgelegenheit.
Und die Gäste müssen dann auch bald kommen. Denn: "Wenn es in den nächsten zwei, drei Monaten nicht läuft, bekomme ich ein Problem", sagt Winkler. Er gehe mit dieser Neueröffnung und dem Pachtvertrag über fünf Jahre ein "relativ großes wirtschaftliches Risiko" ein. Zumal er laut eigener Aussage keine staatliche Hilfe erwarten könne. Das Risiko ist in diesem Fall aber nicht alleine die kaum absehbare weitere Entwicklung der Coronapandemie. Schließlich ist ein Ausflugslokal auch stark vom Wetter abhängig.
Königsbergs Bürgermeister ist überzeugt
Claus Bittenbrünn ist jedenfalls überzeugt von dem neuen Pächter. "Er bringt gute Referenzen mit und hatte unter drei Bewerbern das beste Konzept", sagt der Königsberger Bürgermeister im Gespräch mit dieser Redaktion. Die fränkische Gastlichkeit, für die Michael Winkler steht, passe genau zu diesem Aushängeschild der Stadt.
Die idyllischen Haßberge, Deutschlands Burgenwinkel, hatten immer nur EIN PROBLEM: den Mangel an guter, regionaler Gastronomie. Bis schließlich Altes Backhaus in Nassach & Hotel Fränkischer Hof in Hofheim kamen, mit Biergarten an der Stadtmauer. Aber es sollte noch mehr sein.
Wichtig! Was sucht der (Naherholungs)Tourist aus SW, BA oder von weiter weg? Er will weder die ganz schreckliche & sehr ungesunde Convenience-Küche (engl.=bequem) die heute vielleicht 90%(!) der Restaurants anbieten noch eine aufgemotzte, unehrliche "Gourmet-Küche". Sondern eine regionale, saisonale Küche mit wenig aber frisch zubereiteten Speisen (der Großraum SW ist nicht zufällig eine der größten Slow Food Regionen Deutschlands).
Merke! Untrügliche Zeichen schlechter bzw. Convenience-Küche sind:
> Durchgehend warme Küche
> Große Speisekarte
> Essensgeruch aus der Küche (gute Küche riecht nicht)
> Viele Tuben & Flaschen in der Küche
> Kurze Wartezeiten auf das Essen (deshalb i. Ggs. dazu Slow-Food)