Viele Tierfreunde fragen sich: Wann hat Bernhardiner "Mäuschen" endlich seinen großen Fernsehauftritt? Schon einige Anrufe hat Britta Merkel, Vorsitzende der Tierschutzinitiative (TI) Haßberge, in den letzten Tagen bekommen. Denn bereits im vergangenen Jahr fanden im Tierheim für den Landkreis, das die TI in Zell betreibt, die Dreharbeiten für die RTL-Sendung "Die Unvermittelbaren" statt.
Wenn das Vertrauen in Menschen beschädigt ist
In der vierteiligen Doku-Serie unterstützt Hundetrainer und TV-Star Martin Rütter Tierheime dabei, ein neues Zuhause für Hunde zu finden. Wie der Name der Sendung vermuten lässt, geht es dabei um Tiere, die unter normalen Umständen nur wenig Chancen auf eine Vermittlung hätten. Die Gründe dafür sind vielfältig: zu alt, zu schüchtern, zu aggressiv – und oft mit einer Vorgeschichte, die ihr Vertrauen in Menschen zerstört oder zumindest schwer beschädigt hat. Ein halbes Jahr lang hat ein Filmteam jeden einzelnen Vierbeiner begleitet. Beim Training mit den Experten aus Martin Rütters Team und beim Einzug in ihr neues Zuhause. Mit Mäuschen ist auch ein Hund aus dem Tierheim in Zell dabei.
Zwei von vier Folgen wurden an den vergangenen beiden Sonntagen im Vorabendprogramm ausgestrahlt, die Geschichte der einzelnen Hunde wird jeweils über mehrere Folgen erzählt. Doch bisher war Mäuschen noch nicht an der Reihe. Auch Tierheimleiterin Merkel hat die bisherigen Folgen der Serie verfolgt. Nachdem der Hund aus ihrem Tierheim in den ersten beiden Folgen nicht zu sehen war und viele Menschen von ihr wissen wollten, wann es denn endlich soweit ist, hat sie noch einmal beim Sender angerufen. Und dort bekam sie die Auskunft: In den Folgen drei und vier ist Mäuschen dabei.
Die Serie zeigt nicht nur Erfolgsgeschichten
Und was sind die bisherigen Eindrücke der Tierschützerin von der Serie? "Ich sehe ja erst nächste Woche, wie sie unseres zusammenschneiden", sagt sie. Was sie aber bisher an Szenen gesehen hat, die mit den schwer vermittelbaren Hunden aus anderen Tierheimen gedreht wurden, habe ihr gut gefallen. Besonders gut fand sie, dass die Sendung sowohl Erfolgsgeschichten zeigt, als auch Fälle, in denen die Vermittlung fehlgeschlagen ist: In Folge zwei war beispielsweise zu sehen, wie ein Paar einen Spitz wieder ins Tierheim zurückbrachte, nachdem die Eingewöhnung des Hundes im neuen Zuhause einfach nicht klappen wollte.
"Darum sind's die Unvermittelbaren", sagt Britta Merkel. Doch auch, wenn nicht jede Vermittlung klappt: "Es gibt tolle Tierheim-Hunde, auch wenn ein bisschen Arbeit drinsteckt." Und eben das habe die Fernsehsendung bisher sehr schön vermittelt. "Das sind die dankbarsten Tiere", sagt die Tierheimleiterin und nennt auch hier den Bernhardiner Mäuschen als Beispiel. Denn nachdem der Hund sechs Jahre mit viel zu wenig Platz in einem Zwinger verbracht hatte, sei die Ankunft im Tierheim für ihn "der Himmel auf Erden" gewesen. Wenn dann noch die Vermittlung in eine neue Familie gelinge, mit viel mehr Platz und Menschen, die sich viel Zeit für das Tier nehmen können, sei den Tieren ihre Freude durchaus anzumerken.
Unterstützung beim Einzug ins neue Zuhause
Außerdem betont Merkel, wer ein Tier aufnehmen will, werde ja nicht "ins kalte Wasser geschmissen". Auch wenn es nicht immer das Team von Promi Martin Rütter ist: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können dem neuen Herrchen oder Frauchen durchaus Tiertrainer aus der Region empfehlen, die Hunde und Halter durch die Eingewöhnungsphase begleiten. Und, wie auch in der Fernsehsendung zu sehen ist: Viel Training läuft bereits im Vorfeld der Vermittlung im Tierheim.