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Haßfurt
Literatur in der Kreisstadt: Kulturforum Haßfurt startet Lesereihe mit Ulrike Herrmann und Anne Rabe
Die Corona-Pandemie hatte die Veranstalter in ihren Plänen zurückgeworfen. Doch jetzt wollen sie richtig durchstarten, wie Vorsitzender Horst Hofmann berichtet.
Das Kulturforum möchte in Haßfurt eine Reihe von Lesungen etablieren. Nun stehen die Namen der ersten Autorinnen fest, die die Kreisstadt besuchen werden (Symbolbild).
Foto: Robert Michael, dpa | Das Kulturforum möchte in Haßfurt eine Reihe von Lesungen etablieren. Nun stehen die Namen der ersten Autorinnen fest, die die Kreisstadt besuchen werden (Symbolbild).
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 14.09.2023 02:58 Uhr

Für das Kulturforum Haßfurt kam die Pandemie zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. "Corona hat uns zurückgeworfen", sagt Horst Hofmann, Vorsitzender des Vereins, der unter anderem Veranstaltungen in der Kreisstadt organisiert. Denn Veranstaltungsreihen, die vor 2020 bereits erfolgreich liefen, hatten weniger Problem, nach dem Wegfall der Einschränkungen wieder an alte Erfolge anzuknüpfen. Doch wo eine neue Idee gerade erst angelaufen war, müssen die Veranstalterinnen und Veranstalter nun mehr oder weniger von vorne anfangen. So geht es dem Kulturforum mit dem Versuch, in Haßfurt eine Lesereihe mit hochkarätigen Autorinnen und Autoren zu etablieren.

Zwei Termine im Herbst stehen fest

Vor der Pandemie war des dem Kulturforum unter anderem gelungen, den Physiker und prominenten Wissenschaftskommunikator Harald Lesch, den Soziologen und Weltkriegsexperten Herfried Münkler sowie die Historikerin und Stauffenberg-Enkelin Sophie von Bechtolsheim für Lesungen nach Haßfurt zu holen. Bei dem Ziel, daraus eine regelmäßig stattfindende Literaturreihe zu machen, machte die Pandemie den Verantwortlichen jedoch einen Strich durch die Rechnung – zumindest vorerst.

Denn für diesen Herbst kündigt das Kulturforum zwei Termine für Lesungen an und bekräftigt im Gespräch mit der Redaktion auch den Plan, die Idee fortzusetzen. Zudem sagt Horst Hofmann, er hoffe auch, für diesen Herbst noch eine dritte Autorin oder einen Autor gewinnen zu können.

DDR-Familiengeschichte und Klimawandel

Die erste Lesung, die er ankündigt, findet am 4. Oktober im evangelischen Gemeindehaus statt. Zwar ist der Name der Autorin Anne Rabe noch relativ unbekannt, doch immerhin ist sie mit ihrem Roman "Die Möglichkeit von Glück" für den Deutschen Buchpreis nominiert. Horst Hofmann lobt das Buch und beschreibt es als "typische Nachwendegeschichte", in dem die Autorin, die 1986 in Wismar zur Welt kam, eine Familiengeschichte in der DDR erzählt.

Ulrike Herrmann ist durch diverse Talkshow-Auftritte bekannt. Sie liest am 26. Oktober in Haßfurt.
Foto: Bernd Schollkemper | Ulrike Herrmann ist durch diverse Talkshow-Auftritte bekannt. Sie liest am 26. Oktober in Haßfurt.

Deutlich bekannter dürfte allerdings die Autorin sein, die am 26. Oktober im "Silberfisch", dem Ganztagsgebäude des Haßfurter Schulzentrums, liest: Die Publizistin Ulrike Herrmann, die zuletzt unter anderem mit Talkshow-Auftritten für Aufmerksamkeit gesorgt hatte. "Wir rechnen mit großem Interesse", sagt Horst Hofmann. Dabei solle es vor allem um ihr Buch "Das Ende des Kapitalismus – Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind und wie wir in Zukunft leben werden" gehen. Darin vertritt sie die These, der Klimawandel lasse sich nicht ohne Einschränkungen für die Menschen bekämpfen.

Freier Eintritt – aber nur mit einer Karte

Das Kulturforum wünscht sich eine Breitenwirkung der Literaturreihe, daher kosten die Veranstaltungen keinen Eintritt. Dennoch gebe es Eintrittskarten, die im Bibliotheks- und Informationszentrum (BIZ) erhältlich sind. Die Verantwortlichen vom Kulturforum bitten auch darum, sich diese Karten im Vorfeld zu besorgen: Je besser sich abschätzen lasse, wie viele Gäste zu erwarten sind, desto besser lasse sich die Veranstaltung planen.

Langfristig habe der Vorstand des Kulturforums das Ziel, die Veranstaltungsreihe aus der Hand zu geben: "Wir hoffen, dass sie von der Bücherei übernommen wird", sagt Hofmann – zumindest organisatorisch. Das bedeutet aber nicht, dass die Lesungen künftig in den Räumen der Bibliothek am Marktplatz stattfinden sollen – dafür würde der Platz fehlen. "Wir haben nicht die Kapazität für Großveranstaltungen", sagt BIZ-Leiterin Sylvia Büttner.

Nach der Lesung: Diskussion gehört dazu

Als Sponsor der Lesungen ist die Sparkasse mit an Bord, Hofmann hoffe außerdem auf eine Unterstützung durch die Stadt. Auf die Frage, wie Autorinnen und Autoren ausgewählt werden, die das Kulturforum anfragt, antwortet Sylvia Büttner: "Im Grunde schauen wir, wer aktuell ein Buch rausgebracht hat und interessant wäre." Horst Hofmann ergänzt: "Und wer in Diskussionen seinen Mann – oder Frau – steht." Denn auch das ist Teil des Konzepts: Nach den Lesungen sollen sich die Autorinnen und Autoren den Fragen des Publikums stellen.

 
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