Da mag manche Bürgerin, mancher Bürger erst einmal mit der Stirne runzeln: Hat der Kreistag Haßberge nicht gerade erst ein Klimaschutzkonzept beschlossen? Und kaum ist das geschehen, will der Landkreis gleich noch ein Klimaanpassungskonzept in Auftrag geben? Ist das nicht ein bisschen viel Klimaaktivismus auf einmal?
In den Augen von Lisa Kötting, seit diesem August Klimamanagerin des Landkreises Haßberge, ist das ganz sicher nicht der Fall. Für sie sind Schutzkonzept und Anpassungskonzept zwei verschiedene Paar Schuhe, wenngleich viele Berührungspunkte zwischen den beiden Leitfäden für ein klima- und umweltbewusstes Handeln unvermeidlich sind.
Das im November in Kraft getretene Klimaschutzkonzept gibt Handlungsanweisungen, wie Landkreis, Kommunen und Bevölkerung die Emission klimarelevanter Treibhausgase dergestalt reduzieren können, dass das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 erreichbar ist. Die vorgeschlagenen Maßnahmen spannen sich von der Abfallvermeidung bis zum Ausbau der Windenergie. Sie alle sollen – global gesehen – einen kleinen Beitrag zum großen Ganzen leisten: Nämlich zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius.
Ein Anpassungskonzept, weil der Klimawandel nicht plötzlich aufhören wird
"Aber auch wenn wir erfolgreichen Klimaschutz betreiben, wird der Klimawandel weiter voranschreiten", erklärte Kötting am Mittwochnachmittag im Umwelt- und Werkausschuss des Kreistags Haßberge. Der Landkreis müsse also Wege finden, den negativen Folgen des Klimawandels auf den verschiedensten Ebenen zu begegnen, die Klimarisiken für Mensch, Infrastrukturen und natürliche Ressourcen zu minimieren, Schäden vorzubeugen und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit von Gesellschaft und Region zu steigern. Und dafür soll das Klimaanpassungskonzept der Kompass sein – und zwar ausschließlich für den Impakt des Klimawandels vor der eigenen Haustüre.
Einmal mehr zu hören: Mainfranken ist ein Hotspot des Klimawandels
Laut Kötting haben die Landstriche am fränkischen Main allen Grund, aktiv zu werden: Seit 1951 sei hier die Mitteltemperatur um 1,8 Grad Celsius gestiegen, sagte sie im großen Sitzungssaal des Landratsamtes. Im Vergleich zum vorindustriellen Niveau gehe die Zunahme sogar in Richtung 4 Grad Celsius. Die Klimamanagerin erinnerte an das, was die Forschung etwa auch an der Universität Würzburg schon lange beobachtet: In den letzten Jahrzehnten fällt gerade in Mainfranken die deutliche Zunahme heißer Tage (Temperaturmaximum über 30 Grad Celsius) bei gleichzeitiger ebenso drastischer Abnahme der Frosttage (Minimum unter 0 Grad Celsius) auf, darüber hinaus gibt es immer mehr und längere Trockenperioden.
Ein Klimaanpassungskonzept analysiere zunächst die Auswirkungen des Klimawandels auf die konkrete Region und bewerte dann die Vulnerabilität von Mensch, natürlichen Systemen und Infrastruktur, erläuterte die Umweltgeografin. Vulnerabilität bedeutet Verletzlichkeit, Verwundbarkeit. Im Vordergrund stehen dann Strategien, Lebensqualität und Gesundheit der Bevölkerung zu erhalten, die Infrastruktur zu schützen, aber auch die Artenvielfalt zu bewahren oder die Verfügbarkeit der Ressource Wasser zu gewährleisten.
Das Konzept wird nur bei entsprechender Förderung Wirklichkeit
Erstellen soll das Klimaanpassungskonzept ein externer Gutachter. Einstimmig beschloss der Kreisumwelt- und Werkausschuss, die dafür nötigen Haushaltsmittel in Höhe von 130.000 Euro im Kreishaushalt für 2013 bereitzustellen - allerdings unter der Voraussetzung, dass das Projekt in den Genuss einer reichlichen Förderung kommt. Dafür kommt laut Lisa Kötting der Umwelt-Förderschwerpunkt "Klimaschutz in Kommunen" des Freistaats Bayern in Frage, oder auch das Programm "Einstieg in das kommunale Anpassungsmanagement" des Bundesumweltministeriums.
beurteilen können - es ist halt leichter externe Gutachten zu bestellen, Steuergelder zu verschwenden als selbst mal nachzudenken. Wenn jeder Kreis Fördergelder will um solche Gutachten erstellen zu lassen dann reichen unsere Steuergeldrr nie. Besser wäre dann 3 Politiker je Kreis die restlichen Kosten für die Politiker einsparen diese könne dann ihr Geld jeans Gutchter verdienen denn dann beherrschen sie das sicherlich
Wenn man sieht, was da drin steht, wird klar, dass es für den Kreis Haßberge nicht großartig anders ausfallen kann.
https://www.klimaallianz-bamberg.de/fileadmin/user_upload/Klimaanpassung_in_Stadt_und_Landkreis_Bamberg_-_10.Dezember.pdf
Mit unsinnigen Aufträgen, weil ja klar ist, was zu tun ist.
Die konkreten Schritte zum Gelingen der Energiewende sollten vielmehr von einer zentralen Stelle (z.B. der Reg. v. Ufr) koordiniert werden. Ansonsten kommt weiterhin Bullshit heraus, wenn das Land unkoordiniert und massenhaft mit Solar- und Windparks quasi "wild" zugepflastert wird.
Unterfranken ist schon jetzt der bayer. Bezirk mit dem größten Anteil an Windenergie. Warum hier ausgerechnet Unterfranken besonders in der Pflicht stehen soll, ist wahrscheinlich das Ergebnis irgendwelcher teuer dahingeschwurbelter Gutachten und Konzepte.