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Knetzgau
Kreis Haßberge: Winterdienst-Fahrer sind auf Eis und Schnee vorbereitet
Der Winter kann kommen: Das Team, das sich zu nachtschlafender Zeit auf den Weg machen wird, damit alle Verkehrsteilnehmer sicher ans Ziel kommen, hat fleißig trainiert.
Insgesamt 16 Straßenwärter des Kreisbauhofes nahmen an dem ersten Fahrsicherheitstraining für den Winterdienst im Landkreis Haßberge teil. Zusammen mit der Kreisverkehrswacht Haßberge organisierte Straßenmeister Otto Stark (rechts) diese Schulung.
Foto: Christian Licha | Insgesamt 16 Straßenwärter des Kreisbauhofes nahmen an dem ersten Fahrsicherheitstraining für den Winterdienst im Landkreis Haßberge teil.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 21.11.2021 02:22 Uhr

Noch ist es ruhig an der Wetterfront. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, wann sie wieder etwas zu tun bekommen, die Winterdienst-Fahrer des Kreisbauhofes. Um optimal auf die widrigen Straßenverhältnisse vorbereitet zu sein, veranstaltete der Bauhof des Landkreises zusammen mit der Kreisverkehrswacht Haßberge am Samstag ein Fahrsicherheitstraining auf dem Lkw-Parkplatz des Euro-Rastparks in Knetzgau.

Ein Geschicklichkeitsparcours mit zahlreichen Herausforderungen hatten die Verantwortlichen der Kreisverkehrswacht aufgebaut. Projektleiter Stefan Scherrer, der als Polizeihauptkommissar bei der Inspektion Haßfurt das Sachgebiet Verkehr betreut, erläuterte für die 16 Fahrer des Kreisbauhofes die Aufgabenstellungen.

Unterstütung erfuhr er dabei von Jochen Wäschenfelder, Christian Schneider und Oliver Beck, die als frühere Fahrlehrer bei der Bundeswehr die passenden Schulungskenntnisse besitzen.

Mit verbundenen Augen rückwärts in die Parklücke 

Mit einem Teil des Fuhrparks aus den Dienststellen Haßfurt und Ebern absolvierte das Bauhof-Team die gestellten Aufgaben. Jeder Lkw beziehungsweise Unimog war mit einem Schneeschild ausgerüstet. Damit galt es zunächst, sich beim slalom-, vorwärts- und rückwärtsfahren mit den ungewohnten Maßen vertraut zu machen. Besonders viel Konzentration forderte eine Übung, bei der die Bauhofmitarbeiter "blind" - mit verbundenen Augen nur nach den Worten eines Einweisers  - rückwärts zwischen zwei Pylonen fahren mussten. Außerdem wurde das Fahren mit dem großen Schneeschild in einer engen Gasse und die Blickführung des jeweiligen Fahrers geschult.

Auch wenn dieses Fahrsicherheitstraining das erste seiner Art für die Winterdienstler im Landkreis Haßberge war, hatte doch die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer schon viel Erfahrung mit dem großen Gerät.

Zwei Newcomer hinter dem Steuer der großen Fahrzeuge

Aber auch zwei frisch ausgelernte Straßenwärter waren dabei, für die der kommende Winter der erste sein wird, in dem sie alleine am Steuer eines Räumfahrzeuges sitzen. Einer von ihnen ist Henri Nicklaus aus Löffelsterz. Der 19-Jährige war in diesem Jahr sogar der Beste aller Abschlussprüflinge in seinem Beruf. Unter den insgesamt 85 Teilnehmern belegte der nun ausgelernte Straßenwärter Platz eins.

Der frisch ausgelernte Straßenwärter Henri Nicklaus (Foto) ist in diesem Winter das erste Mal alleine mit einem Unimog unterwegs. Beim Fahrsicherheitstraining zeigte der 19-Jährige eine ausgezeichnete Leistung, wie ihm Straßenmeister Otto Stark bescheinigte.
Foto: Christian Licha | Der frisch ausgelernte Straßenwärter Henri Nicklaus (Foto) ist in diesem Winter das erste Mal alleine mit einem Unimog unterwegs.

Bereits in den letzten beiden Schuljahren glänzte der junge Mann mit einem Notendurchschnitt von 1,14. Demnach ist es wenig verwunderlich, dass Straßenmeister Otto Stark, der das Fahrsicherheitstrining beobachtete, seinem jungen Mitarbeiter eine ausgezeichnete Bewältigung des Parcours attestierte. "Es ist schon etwas ungewohnt mit dem Schneeschild zu fahren", sagte Henri Nicklaus und gab sich gleichzeitig aber sehr zuversichtlich: "Mit etwas Übung ist alles zu bewältigen".

340 Kilometer Straße müssen geräumt werden

Der Kreisbauhof mit seinen zwei Sitzen in der Kreisstadt und im nördlichen Landkreis ist insgesamt für rund 340 Streckenkilometer verantwortlich. Diese hohe Anzahl an Kilometern umfasst wohlgemerkt nur die reinen Kreisstraßen. Für die Bundesstraßen und Staatsstraßen zeichnet das Staatliche Bauamt Schweinfurt verantwortlich, während für die Maintalautobahn A70 die Autobahnmeisterei Knetzgau zuständig ist.

Ein Geschicklichkeitsparcours mit zahlreichen Herausforderungen, wie zum Beispiel slalom-, vorwärts- und rückwärtsfahren mit dem großen Schneeschild, war auf dem Lkw-Parkplatz am Euro-Rastpark in Knetzgau aufgebaut.
Foto: Christian Licha | Ein Geschicklichkeitsparcours mit zahlreichen Herausforderungen, wie zum Beispiel slalom-, vorwärts- und rückwärtsfahren mit dem großen Schneeschild, war auf dem Lkw-Parkplatz am Euro-Rastpark in Knetzgau aufgebaut.

Ortsstraßen liegen in der Verantwortung der jeweiligen Kommune. Mit zehn Fahrzeugen, die von den Standorten Haßfurt und Ebern starten, bewältigt der Landkreis seine Aufgabe des Winterdienstes auf seinen Straßen. Drei Lastkraftwagen davon sind von externen Firmen angemietet.

Gegen 3 Uhr soll die orangefarbene Flotte unterwegs sein 

"In der Nacht um 2 Uhr starten zwei Beobachtungsposten und fahren markante Stellen im Landkreis ab", erklärt Straßenmeister Otto Stark. Stellt der Beobachtungsdienst Schnee oder Glätte fest, werden unverzüglich weitere Straßenwärter aus ihren Betten geholt, um die Fahrbahnen zu räumen beziehungsweise mit Auftausalz zu streuen.

Die Verantwortlichen der Kreisverkehrswacht (rechts) gaben letzte Informationen, bevor es galt, den Geschicklichkeitsparcours zu bewältigen.
Foto: Christian Licha | Die Verantwortlichen der Kreisverkehrswacht (rechts) gaben letzte Informationen, bevor es galt, den Geschicklichkeitsparcours zu bewältigen.

Somit ist bei winterlichen Verhältnissen gewährleistet, dass ab circa 3 Uhr mit dem freimachen der Kreisstraßen begonnen wird. Trotzdem bittet Stark die Verkehrsteilnehmer um etwas Geduld: "Auch wenn wir mit vielen Fahrzeugen unterwegs sind, können wir nur der Reihe nach die Straßen räumen und streuen". An erster Stelle stehen dabei besonders gefährliche Streckenabschnitte, wie zum Beispiel Bergstrecken. Wenn es die Lage erfordert, sind die Mitarbeiter des Kreisbauhofes auch bis in die Abendstunden um 20 Uhr unterwegs.

 
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