Warum tragen manche Nutzerinnen und Nutzer des Parkplatzes am Krankenhaus Haßfurt kein Mund-Nasen-Bedeckung, wenn sie ihr Fahrzeug verlassen oder zu ihm zurückkehren? Weil sie es nicht müssen! Das ließ Klinikchefin Vera Antonia Büchner die Redaktion auf Anfrage hin wissen. Was viele Beobachter erstaunen mag: Zwar gilt die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken, die das Bayerische Gesundheitsministerium der Bevölkerung auferlegt, auch in manchen Außenbereichen. Und darunter ausgerechnet Supermarkt-Parkplätze.
Bei anderen Außenbereichen sind es aber die Kreisverwaltungsbehörden, die Maskenpflicht anordnen. So wie man es inzwischen in vielen Fußgängerzonen vor allem größerer Städte kennt, verhält es sich auch mit dem Krankenhausparkplatz. Es wäre also Sache des Gesundheitsamtes Haßberge, die am hier Parkenden zum Tragen einen Schutzmaske zu verpflichten.
Mittlerweile gewöhnt, auf Abstand zu gehen
Im Krankenhaus geht man allerdings davon aus, dass die meisten Mitarbeiter und Besucher ihre Maske bereits anlegen und so zum Eingang gehen. Die Frequenz auf den Parkplätzen sei gering. Falls sich doch einmal mehrere Personen zeitgleich dort befänden, "sind mittlerweile alle daran gewöhnt, auf Abstand zu gehen", erklärte Vera Antonia Büchner.
Auch auf eine weitere Kritik ging die Klinikleitung ein: Dass es auf den Gängen und im Eingangsbereich zu ungeschützten Begegnungen zwischen Patienten und Besuchern oder Personal komme. Verantwortlich dafür sollen vor allem Raucher auf dem Weg in die Außen- und Raucherbereiche sein.
Auf den Fluren ist kaum Bewegung
Allerdings ist den Haßberg-Kliniken zufolge wegen des generellen Besuchsverbotes - Ausnahmen werden nur bei Schwerstkranken und Sterbenden gemacht - tagsüber und nachts sehr wenig Bewegung auf den Fluren. Jeder Patient, der sein Zimmer verlasse, müsse eine Maske anlegen. Und stationäre Patienten mit übertragbaren Krankheiten dürften ihr Krankenzimmer generell nicht verlassen, erläutert Büchner. Und weiter: "Alle stationären Patientinnen und Patienten sind angehalten, einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen, sobald ein Beschäftigter das Zimmer betritt."
Nur mit Negativtest und in kompletter Schutzkleidung in Krankenhaus
Besucher wiederum dürften Krankenzimmer nur mit Negativtest und in kompletter Schutzkleidung betreten. Falls in ihrem Krankheitszustand zumutbar, trügen auch die Patienten selbst einen Mundschutz. "Verbindungen zwischen Infektionen im Haus sowie Besuchern konnten bislang nicht festgestellt werden", sagt die Klinikchefin mit Blick auf die Pandemie. Für sie scheint es also kein wirkliches Problem mit dem Besucherverkehr zu geben.
Für die Einführung eines Security-Dienstes, den sich mancher Patient oder Angehörige offenbar wünscht und den die Haßberg-Kliniken zu Beginn der Pandemie diskutiert habe, "sind wir allerdings zu klein", so Büchner. Wegen des geringen Besucheraufkommens könne ein Sicherheitsdienst allenfalls an der Pforte unterstützen. Die Mitarbeiter hier "gehen aber mittlerweile selbst in schwierigen Fällen routiniert mit der Situation um".