Erstmals hat die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Haßberge den Wert von 100 überschritten. Wäre mit dem November-Lockdown nicht ohnehin die Corona-Warn-Ampel abgeschafft worden, würde der Landkreis damit auf "Dunkelrot" stehen. Da seit Sonntag 13 weitere Menschen positiv auf das Virus getestet wurden (Stand: Montag, 14 Uhr), steigt die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie im Kreis Haßberge auf 512. Der Inzidenzwert springt damit laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf 101,92.
Acht Corona-Patienten im Krankenhaus
Derzeit sind im Landkreis Haßberge 131 Bürgerinnen und Bürger infiziert, acht von ihnen sind so schwer erkrankt, dass sie im Krankenhaus stationär behandelt werden müssen. Sechs Landkreisbürger sind im Frühjahr an den Folgen einer Corona-Erkrankung gestorben, die übrigen 375 haben die Krankheit überstanden.
Wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung berichtet, hat der Krisenstab der Haßberg-Kliniken aufgrund der steigenden Inzidenzwerte im Landkreis ein generelles Besuchsverbot beschlossen. „Unsere Krankenhäuser in Haßfurt und Ebern sind besonders geschützte Bereiche. Um Kontakte zu minimieren und Patienten sowie Mitarbeiter bestmöglich zu schützen, kommen wir leider um ein generelles Besuchsverbot nicht herum", erklärt Vorstandsvorsitzende Dr. Vera Antonia Büchner. Ausnahmen gelten nur für werdende Väter, die bei der Entbindung dabei sein dürfen, sowie für Schwerstkranke und Patienten am Lebensende. Hier sind Besuche nach Rücksprache mit dem zuständigen Arzt möglich.
Warten auf die zweite Testreihe
Gute Nachrichten kommen dagegen aus Hofheim: Laut Gesundheitsamt fielen die Corona-Tests, die im Caritas Altenservicezentrum St. Martin mit seinen Hausgemeinschaften St. Anna durchgeführt wurde, allesamt negativ aus. Die Testung sämtlicher Mitarbeiter und Bewohner war nötig geworden, nachdem vier Mitarbeiter des Altenheims und ein Bewohner der Hausgemeinschaft positiv auf das Virus getestet worden waren. Am Samstag kamen dann vom Gesundheitsamt die negativen Ergebnisse, wie der Caritasverband für den Landkreis Haßberge in einer Pressemitteilung berichtet.
Um jedoch wirklich ausschließen zu können, dass sich in keiner der beiden Einrichtungen weitere Personen infiziert haben, ist ein zweiter Test einige Tage nach dem ersten nötig. "Natürlich sind wir erst einmal erleichtert über dieses Resultat. Aber wir alle wissen ja auch um die Komplexität der Diagnostik. Nun folgen die notwendigen zweiten Tests. Deren Ergebnisse sind nicht weniger wichtig“, sagt Anke Schäflein, Geschäftsführerin des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge.
Besuch nur für sterbende Menschen
Ab dem 11. November soll daher der zweite Testdurchgang folgen. Bis die Ergebnisse der zweiten Testreihe vorliegen, bleibt das Besuchsverbot für das Altenservicezentrum und die Hausgemeinschaften bestehen. Lediglich für den Besuch von Bewohnerinnen und Bewohner in der Sterbephase soll es kontrollierte Ausnahmen geben, teilt die Caritas mit.
Fragen zum Coronavirus im Landkreis Haßberge beantworten die Mitarbeiter des Bürgertelefons. Diese sind von Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr sowie am Freitag von 9 bis 12.30 Uhr unter (09521) 27-600 erreichbar. Wer sich im „Bayerischen Testzentrum“ am Kreisabfallzentrum in Wonfurt testen lassen möchte, muss sich vorher anmelden. Das geht online über die Homepage des Landkreises sowie von Montag bis Freitag zwischen 9 und 13 Uhr unter (09521) 27-720.