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Haßfurt
Krankenhaus Haßfurt: Aus dem herbeigesehnten neuen OP-Trakt wird wohl erst einmal nichts
Eigentlich sollte heuer noch Baubeginn sein. Doch es gibt verschiedene Gründe, warum derzeit ein Start der Maßnahme nicht abzusehen ist.
OP-Säle und die Infrastruktur drumherum (hier ein Symbolbild) stellen an die Medizin immer höhere Anforderungen. Das Krankenhaus Haßfurt strebt deshalb einen Neubau des OP-Traktes an.
Foto: Christian Charisius, dpa | OP-Säle und die Infrastruktur drumherum (hier ein Symbolbild) stellen an die Medizin immer höhere Anforderungen. Das Krankenhaus Haßfurt strebt deshalb einen Neubau des OP-Traktes an.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 11.02.2024 18:22 Uhr

Fast vier Jahre ist es nun her, dass die Haßberg-Kliniken einen Grundsatzbeschluss gefasst haben: Im November 2018 entschied sich der Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens, einen neuen OP-Trakt am Krankenhaus Haßfurt zu bauen. Baubeginn hätte heuer sein sollen. Doch daraus wird nichts. Wann der Landkreis die Maßnahme in Angriff nehmen kann, das steht derzeit in den Sternen.

Die OP-Räumlichkeiten am Haßfurter Krankenhaus und die dazugehörige Infrastruktur stammen noch aus dem Jahr 1984: Viel zu alt in einer Zeit, in der sich die Medizin ständig weiterentwickelt und die Anforderungen an Gebäude und Technik stetig steigen, so sehen es auch die Haßberg-Kliniken. Sie wollen ergo den OP-Bereich auf den neuesten Stand bringen. Das geht nach Überzeugung der Verantwortlichen nur durch einen Neubau. Ansonsten würde der OP-Betrieb beeinträchtigt oder unterbrochen, Versorgung und Sicherheit der Patientinnen und Patienten wären nicht mehr gewährleistet.

Im September 2020 gab es eine erfreuliche Förderzusage

Und zwischenzeitlich sah es so gut aus. Vor genau zwei Jahren feierte der Landkreis schon einmal eine frohe Botschaft: Damals, im September 2020, hatte der Stimmkreisabgeordnete Steffen Vogel (CSU) verkündet, der Freistaat werde die neue OP-Abteilung mit 16 Millionen Euro fördern. Man ging von Baukosten in Höhe von 25 Millionen Euro und einem Baubeginn in 2022 aus. In einem zweiten Bauabschnitt wollte das Krankenhaus den bestehenden OP-Bereich umbauen für eine andere Nutzung, etwa zur Endoskopie oder als Aufwachräume. Grob anvisiert waren weitere 15 Millionen Euro, Baubeginn damals ungewiss.

Doch das "Ungewiss" gilt nun auch für den ersten Bauabschnitt, wie der Landkreis auf Anfrage der Redaktion bestätigt. Dort drückt man es so aus, dass "konkrete Aussagen zum Baubeginn derzeit nicht getroffen werden können". Die Rede ist einerseits von noch ausstehenden Förderbescheiden und Genehmigungen. Und anderseits verweist die Behörde auf die derzeit nicht einschätzbaren Lieferketten und Termine. Eine Anspielung auf vermutete Schwierigkeiten oder gar die Unmöglichkeit, innerhalb des ursprünglich anvisierten Zeitfensters Mensch und Material zum Bau und zur Ausstattung der neue OP-Räumlichkeiten zur Verfügung zu haben.

An die Inflation hat bei der ursprünglichen Planung niemand gedacht

Hinzu kommt: Die üblichen Kostensteigerungen seien bei der 25-Millionen-Euro-Planung zwar berücksichtigt gewesen, doch nicht die Inflation der letzten Monate, schreibt Michael Rahn, Büroleiter von Landrat Wilhelm Schneider, in Vertretung von Pressesprecherin Moni Göhr. Ukrainekrieg, Energiekrise und Inflationen machen sich also auch hier unmittelbar bemerkbar. Und es drängt sich die Frage auf: Können sich die hoch verschuldeten Haßberg-Kliniken die neuen OP-Säle irgendwann überhaupt noch leisten? Wird der Freistaat seine Förderung erhöhen? 

Zumindest an den zweiten Bauabschnitt, den Umbau der alten OP-Säle, mag man derzeit im Landratsamt und im Krankenhausunternehmen gar nicht erst denken. Es gibt keinen anvisierten Termin für den Baubeginn. Klar ist nur, dass auch hier die Kosten davongalloppieren dürften, egal, welchem Zwecke die Räume dann dienen mögen.

Neuer OP-Bereich in Haßfurt: Gesamte Infrastruktur auf einer Ebene

Eines Tages sollen im Neubau drei OP-Säle zur Verfügung stehen mit "Holding Area" und allen dazu gehörigen Räumen sowie die  "Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte" (AEMP, "Sterilisation"), das Lager und die Technik. Der englische Begriff "Holdung Area" steht für Einschlaf- und Aufwachraum der Patientinnen und Patienten. Hier werden die zu Operierenden auf Narkose und OP vorbereitet und nach den Eingriffen intensiv überwacht, bis man sie in andere Abteilungen verlegen kann.

"Durch eine geschickte Planung wurde erreicht, dass es möglich ist, die beiden Abteilungen, OP und AEMP, auf einer Ebene zu verorten", schreibt das Landratsamt mit Blick in die Zukunft. Stellt sich also nur noch die Frage, wann das Konzept Wirklichkeit wird.

 
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Kommentare
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  • Michael Fischer
    Durch die ganzen Ausgaben die Deutschland seit Jahren tätigt und damit eigentlich Pleite ist, wo soll das Geld noch herkommen? Asylkrise, Rentenmisere, Corona, Ukraine, Energiemisere und die Zahlungen an die EZB und anderen Organisationen. Und in Bayern sieht es nicht besser aus. Alles nur auf Pump um zu glänzen. Söder uns seine Mannen müssten eigentlich Konkurs anmelden. Irgendwann ist die Klinik in Haßfurt auch Auslaufmodell. Nur sagen will es keiner.
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  • hubert.endres@allianz.de
    Dann gehen Sie nach Berlin und bringen Ihre Botschaft den dort Verantwortlichen. Sie haben Recht, für jeden M... wird Geld ausgegeben und verteilt. Aber für die Grundversorgung auf dem Land bleibt kein Geld übrig. Glauben Sie zentrale Einheiten wären besser ? Dann fragen Sie doch mal bei den Patienten nach, welche in letzter Zeit in den größeren Krankhäusern stationär waren. Nur sehr, sehr schlechte Kritiken. Über Haßfurt höre ich den letzten Jahren sehr viel positives.
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