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Mechenried
Kommentar: Pflanzt mehr Hanf im Haßbergkreis!
Hanf ist eine Pflanze, die künftig deutlich öfter auf den Äckern der Region stehen sollte –  findet unsere Autorin. Das Gewächs hat Potenzial, gerade in Hinsicht auf den Klimawandel.
Nutzhanf könnte sich künftig als Klimapflanze in der Region etablieren.
Foto: Johanna Heim | Nutzhanf könnte sich künftig als Klimapflanze in der Region etablieren.
Johanna Heim
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:19 Uhr

Nicht alles, was verboten ist, ist schlecht. Das zeigt sich eindeutig am Beispiel von Hanf – konkret, Nutzhanf. Lange Zeit war der Anbau der Pflanze in Deutschland tabu, obwohl diese kaum THC enthält – die Substanz, deren Konsum eine berauschende Wirkung hat. Seit 1996 ist der Anbau von Nutzhanf zwar wieder erlaubt, unterliegt allerdings sehr strengen Auflagen.

Potenzial als Klimapflanze

Einer, der sich daran hält und das Gewächs auf seinen Äckern anbaut, ist Christian Klopf. Der Landwirtschaftsmeister aus Mechenried geht mit gutem Beispiel voran und will künftig nicht nur auf den Anbau von klassischen Nutzpflanzen, sondern auch auf Hanf setzen – die Pflanze, die gerade im konservativen Bayern so verschrien ist. Kein Wunder, dass er deshalb nur einer von sieben Landwirten aus den Haßbergen ist, auf deren Feldern die Pflanze zurzeit wächst. Doch Klopf ist von den positiven Eigenschaften des Gewächses überzeugt – auch im Hinblick auf den Klimawandel.

Denn Nutzhanf könnte sich im Landkreis Haßberge in den kommenden Jahren als Klimapflanze etablieren. Das findet nicht nur der Bauer. Auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt teilt diese Einschätzung. Wer die Vorteile der grünen Pflanze aufzählt, der muss mehr als eine Hand dafür nehmen: 

Hanf benötigt keine Pestizide, erreicht Restwasserreserven, an die andere Pflanzen nicht herankommen, wächst auf fast jedem Boden und ist resistent gegenüber Trockenheit. Er sorgt für nahezu unkrautfreie Äcker, entseucht den Boden und auch der Bewirtschaftungsaufwand hält sich in Grenzen. Schlechte Ernten scheinen so unwahrscheinlich, da die Pflanze vielen Einflüssen der Umwelt trotzt.

Neues wirtschaftliches Standbein für Landwirte

Wer Nutzhanf auf seinen Äckern stehen hat, der steht nicht im Drogendunst, sondern kann dessen Samen, die Hanfnüsse, und seine Fasern verwerten. Der Anbau der Pflanze könnte die Arbeit vieler Bauern in der Region also künftig ein Stück weit erleichtern und gleichzeitig als wirtschaftliches Standbein durch den Vertrieb der Erzeugnisse dienen. Gut möglich, dass viele Landwirte derzeit aufgrund der Auflagen aber noch einen weiten Bogen um die Pflanze machen. Die Politik sollte hier ein Zeichen setzen, und den Anbau deutlich erleichtern. 

 
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Kommentare
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  • J. W.
    Die Fasern können auch für nachhaltiges Bauen verwendet werden. Es wird hierbei mehr CO2 gebunden als bei der Herstellung freigesetzt wird. Wächst schneller als Holz. Bei diesen hier angebauten Pflanzen ist der THC Gehalt gering und dürfte als Rauschmittel nicht in Frage kommen.
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  • S. D.
    Das war doch alles schon vor 25 Jahren genau so in der Presse. Passiert ist nichts, obwohl es Hanfhosen etc. gab. Das Zeug kauft keiner, weil Baumwolle bequemer ist. Und das Rauch Zudrönen sollte weiter verboten bleiben. Es handelt sich um eine bewusstseinsverändernde Droge.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    So ein Quark! Aus Hanf kann man kein Brot backen und auch das Vieh frisst keinen Hanf!
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  • G. S.
    Nicht alles was auf dem Acker wächst muss man essen können. Hand eignet sich daher auch sehr gut um die eigenen Böden wieder aufzubauen...eine weitere bodenstabilisierende Kultur für eine erweiterte fruchtfolge...
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  • T. G.
    Das mag alles stimmen in dem Artikel. Fakt ist ,es wird mit Sicherheit zu mehr Missbrauch führen . Und die Folgen sind verheerend. Nicht jeder verträgt das „Zeug „ !!
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  • G. S.
    Der thc gehalt im nutzhanf ist viel zu gering für missbrauch.
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