
Die Katzenproblematik droht im Landkreis Haßberge endgültig außer Kontrolle zu geraten. Denn die Tierschutzinitiative (TI) zieht die Notbremse. Sie stellt die Kastration von herrenlosen Tieren ein: Zu hoch ist der finanzielle Aufwand, zu gering die Unterstützung durch die Kommunen. Bereits mehrfach hatte die TI Haßberge vor diesem Schritt gewarnt. Nun scheint endgültig Schluss. Es ist ein klares und notwendiges Zeichen an die Städte und Gemeinden im Kreis.
Die Tierschützerinnen und Tierschützer führen seit nunmehr 15 Jahren einen Kampf, den sie nicht gewinnen können. Denn mehr als teure Symptombekämpfung ist die Sterilisation der Streuner nicht. Das eigentliche Problem ist wie so oft: der Mensch. Genauer: Halterinnen und Halter, die ihren fortpflanzungsfähigen Tieren den Gang vor die Haustüre ermöglichen. Deshalb braucht es neben der finanziellen Soforthilfe für die TI auch eine flächendeckende Kastrationspflicht für alle Freigängerkatzen, um die Überpopulation einzudämmen.
Mehr als zwei Millionen Streunerkatzen in Deutschland
Katzen zählen in der Bundesrepublik zu den beliebtesten Haustieren: 14,7 Millionen von ihnen gab es laut einer Umfrage des "Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe" unter Halterinnen und Haltern 2019 in Deutschland. Die Pandemie hat dieser Zahl noch einmal einen deutlichen Schub verliehen: Im Jahr 2021 waren es gar 16,7 Millionen Tiere. Hinzu kommen Schätzungen zufolge mehr als zwei Millionen verwilderte Streuner – ausgesetzt, ausgebüxt oder auf der Straße geboren. Rein rechnerisch könnten eine einzige Katze und ihre Nachkommen in nur sieben Jahren bis zu 370.000 Sprösslinge in die Welt setzen. Hochrechnungen zufolge fallen in Deutschland jährlich 200 Millionen Vögel Katzen zum Opfer.
Durch Untätigkeit steigen die Kosten in der Zukunft
All das sind schier schwindelerregende Zahlen. Sie zeigen, welche Folgen der Schritt der TI, die Streunerkastrationen einzustellen, für den Landkreis Haßberge, seine Städte und Gemeinden haben könnte. Mit jedem Tag der Untätigkeit dürften die künftigen Kosten weiter steigen. Zur akuten Bekämpfung der Katzenproblematik braucht es deshalb zunächst mehr Geld, damit die TI die Arbeit wieder aufnehmen kann – auch wenn die Kassen der Kommunen derzeit ebenfalls klamm sind. Mit Blick in die Zukunft aber ist diese Investition durchaus sinnvoll.
Und gleichzeitig muss das Problem bei der Wurzel gepackt werden. Wie das geht, hat Aschaffenburg bereits gezeigt. Die Stadt entschied sich Ende vergangenen Jahres für eine rechtliche Grundlage, um freilaufende Haltekatzen fortpflanzungsunfähig zu machen. Konkret bedeutet das eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht. Dieser Schritt dürfte auch für den Landkreis Haßberge der Richtige sein. Auf lange Sicht dürfe das die Kosten für die öffentliche Hand ebenfalls deutlich senken. Sonst bleibt es bei dem Versuch, einen Waldbrand mit einem Gartenschlauch zu löschen, während der Wind das Feuer weiter anfacht.
Das interssiert Tierfreunde keinen Deut, das wird ausgeblendet von Katzenbesitzern. Es lässt sich eben auch schwer mit dem Label "Tierfreund" verbinden für welches sich zahlreiche Haustierbesitzer halten!
Katzen gehören nicht in die heimische Natur. Sie richten dort beträchtlichen, zusätzlichen Schaden an. Da machte es auch keinen Unterschied ob Katzen einen Besitzer haben oder nicht oder ob sie im konkreten Fall kastriert sind oder nicht.
Bei freilaufenden Hunde die Rehe und Kaninchen nachstellen ist der Aufschrei immer groß. Diese können zu Recht vom Jäger erschossen werden. Bei Katzen kümmert sich niemand obwohl der Schaden wesentlich größer ist.
Katzenliebhabern denen etwas an der Natur liegt lassen ihre Katze nicht raus bzw. schaffen sich am besten keine an weil das einsperren in der Wohnung ebenfalls nicht tierfreundlich ist.