Die Haßberg-Kliniken bekommen an diesem Donnerstag hohen Besuch am Standort Ebern: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat sich angekündigt. Und er wird ein "Geschenk" mitbringen. Wie sein Ministerium am Mittwoch ankündigt, wird der CSU-Politiker einen Förderbescheid von 1,96 Millionen Euro überreichen.
Das Geld stammt der Verlautbarung zufolge aus dem Förderprogramm "PflegesoNah" (Pflege im sozialen Nahraum), das der Freistaat erstmals im November 2019 aufgelegt hat. Nutznießer des Programms können Einrichtungen zur Kurzeit-, Tages- und Nachtpflege sein, aber auch ambulant betreute Wohngemeinschaften, Dauerpflegeplätze in stationären Einrichtungen der Altenpflege oder Behindertenhilfe sowie Begegnungsstätten.
In Ebern unterstützt das Land mit den knapp zwei Millionen Euro die Einrichtung von 28 Pflegeplätzen. Dies geschieht offenbar ganz im Sinne der Umstrukturierung des Kommunalunternehmens Haßberg-Kliniken, das seine beiden Standorte Haßfurt und Ebern stärker spezialisieren will: Ebern soll zu einem Zentrum für Altersmedizin werden, mit entsprechenden Pflegeplätzen im Krankenhausgebäude. Dass Ebern im Gegenzug seine stationäre Chirurgie verliert, die dafür in Haßfurt entsprechend stärker ausgebaut wird, hat zu heftigen Protesten geführt: Kritiker befürchten, dass dies der Anfang vom Ende des Krankenhausstandortes Ebern ist.
Die neu entstehenden Pflegeplätze in Ebern sollen, wie aus der Pressemitteilung aus München hervorgeht, in erster Linie dazu dienen, Patientinnen und Patienten im Anschluss an eine stationäre Behandlung übergangslos zu versorgen, bis für sie ein geeignetes Pflegebett oder ein Pflegeplatz gefunden ist. In einer immer älter werdenden Gesellschaft mit dem steigenden Risiko, an Demenz zu erkranken, sieht die Gesundheitspolitik hier steigenden Pflegebedarf in für die Betroffenen gewohnter Umgebung respektive im "sozialen Nahraum".
Laut Gesundheitsministerium fördert der Freistaat im Rahmen von "PflegesoNah" allein in diesem Jahr 29 Projekte mit knapp 79 Millionen Euro und schafft damit rund 1500 zusätzliche Pflegeplätze. Für die Umsetzung des Programms ist das Bayerische Landesamt für Pflege zuständig.