Der Passions- und Osterweg aus Lego der evangelischen Kirchengemeinden Westheim/Eschenau hat den Ehrenamtspreis der bayerischen Landeskirche im Kirchenkreis Bayreuth gewonnen. Neben einem Preisgeld in Höhe von 1000 Euro entstand ein Filmclip. Deshalb besuchte Anfang Oktober ein dreiköpfiges Filmteam Westheim.
"Einmal im Jahr wird der Ehrenamtspreis verliehen", erklärt Barbara Gruß, Referentin für das Ehrenamt. Unter dem diesjährigen Motto "Hier fliegt der Fisch" erhielt das Lego-Projekt der Kirchengemeinden Westheim/Eschenau den Ehrenamtspreis 2024. Die Kirchengemeinden konnten sich bewerben. Von über 50 eingegangenen Bewerbungen wählte eine Jury fünf Projekte, um ehrenamtliche Tätigkeiten zu würdigen und zu stärken. Jedes der ausgewählten Projekte erhielt das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro und es konnte zwischen einem Filmclip oder der Unterstützung des Teams vor Ort gewählt werden.
"Film ab Action" – Referentin Barbara Gruß stellte Fragen und die Brüder Paul (10) und Emil (8) Kunz aus Unterschleichach standen vor der Kamera im Gemeindezentrum "Schwarzer Adler" Rede und Antwort. "Es ist schön, in der Gruppe mit Lego zu arbeiten", äußerte sich Paul. "Jeder kann seine Idee einbringen", sagte Emil. "Es ist toll, dass die Kirche Geld und Zeit investiert, damit wir mit Legosteinen bauen können", freute sich Paul. Er findet es toll, dass sich die Kirchen immer wieder schöne Projekte überlegen, um als Kind kreativ zu werden.
Über 130.000 Ehrenamtliche engagieren sich in Kirchengemeinden, Dekanaten und Einrichtungen der Evangelischen Kirche in Bayern. Die fünf ausgezeichneten Initiativen haben laut Kirche etwas gemeinsam: Sie steckten voll Energie, reagierten passgenau auf einen Bedarf und sind erfrischend und positiv am Puls der Zeit. Der Passions- und Osterweg aus Lego knüpfe an die Begegnung mit der biblischen Passions- und Ostergeschichte an, die Kinder der Kirchengemeinden Westheim und Eschenau setzten diese mit Legosteinen szenisch um.
Kinder stellen die Passionsgeschichte mit Legosteinen nach
"Der Passions-und Osterweg aus Lego entstand im Rahmen der Kinder-und Jugendarbeit der Kirchengemeinden Westheim und Eschenau und stellt in Stationen die letzten Tage und Stunden im Leben Jesu dar", antwortete Vera Braun, kirchengemeindliche Mitarbeiterin der Kinder- und Familienarbeit auf Fragen des Filmteams im Innenraum der Jakobikirche, wohin der Dreh wetterbedingt verlegt wurde.
"Angeregt durch den großen Erfolg einer ähnlichen Szenenreihe, die der Verein Bibelwelten Haßfurt während der Coronapandemie als Leihgabe in den Haßfurter Geschäften ausstellte, setzte sich die Idee fest, innerhalb des kirchengemeindlichen Angebots für Kinder einen eigenen Stationenweg zu entwickeln", ging Braun auf den Hintergrund der Entstehung ein. Die damalige Pfarrerin Doris Otminghaus, die seit Sommer im Ruhestand ist, generierte Zuschüsse, Vera Braun, Beauftragte für Familienarbeit, plante und leitete die Durchführung des Projekts.
"Der Stationenweg aus Lego ist eine tolle Möglichkeit, die zeigt, wie ein Bereich der Lebenswirklichkeit der Kinder das Bauen mit den beliebten Steinen zur Brücke zum Verstehen der biblischen Geschichten werden kann", sagte Braun. Entstanden sind sieben detailreiche Bauten, die im Rahmen eines öffentlichen Pilgerwegs die Passions- und Ostergeschichte erfahrbar werden lassen. Unterlegt mit Lese- und Hörtexten besteht die Möglichkeit, sich mit altersgerechten Quizspielen auf die Spur von Jesus und seinen Jüngerinnen und Jünger zu begeben.
Vom Preisgeld werden neue Legosteine gekauft
Die bunten Steine sind für Braun auch auf eine Kirchengemeinde als ein Haus aus bunten, verschiedenen Steinen übertragbar: " Jeder ist richtig, jeder ist wichtig – mit all seinen Ecken und Kanten – ein Teil des Ganzen". Begeistert an diesem Projekt hat Vera Braun die Freude und die Kreativität der jungen Architekten, mit der sie ans Bauen und auch an das neue Lego-Projekt mit Elan herangehen. Das Preisgeld wird in neue Legosteine investiert. Und dann entstehen in Gruppenstunden der Konfi-3-Gruppen neue Stationen rund um die Themen Weihnachten, Himmelfahrt und Pfingsten.
Dekanin Anne Salzbrenner aus Rügheim zeigte sich begeistert von dem Lego-Projekt und der Auszeichnung mit dem Ehrenamtspreis: "Es ist ein positives Zeichen der Kirche, das Anklang findet und ist nicht hoch genug zu schätzen". Es signalisiere, was kleinere Gemeinden über Grenzen hinweg in der Lage sind zu schaffen. Erfreulicherweise habe die katholische Kollegin Angelika Reinhart Führungen angeboten.
Dass viele Besucher auf die Lego-Wiese nach Westheim gekommen sind, um den Weg für sich zu erkunden oder Vorschulkindergruppen Freude daran hatten, in der Passionszeit bei Führungen die biblische Erzählung und die Frohe Botschaft der Auferstehung zu entdecken, zeige, dass dieses Projekt eine kleine Erfolgsgeschichte ist, die nun mit dem Ehrenamtspreis gewürdigt wurde. Deshalb war die Freude beim Team der Familienarbeit der Kirchengemeinden Westheim und Eschenau groß.
