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Haßfurt
Keine Ehrung für Kriegsverbrecher: Haßfurt hat keine Nikolaus-Fey-Straße mehr
Die Sackgasse ist nun offiziell umbenannt in "Nikolausstraße". Auch wenn der neue Name schon offiziell ist, hängen dort während der Umgewöhnungsphase noch zwei Namensschilder.
Die "Nikolaus-Fey-Straße" in Haßfurt wird umbeannt zur "Nikolausstraße". Während der Umgewöhnungsphase hängen hier zwei Straßenschilder.
Foto: Peter Schmieder | Die "Nikolaus-Fey-Straße" in Haßfurt wird umbeannt zur "Nikolausstraße". Während der Umgewöhnungsphase hängen hier zwei Straßenschilder.
Peter Schmieder
 |  aktualisiert: 09.03.2022 02:21 Uhr

Seit Dienstag ist die Namensänderung offiziell: Die kleine Sackgasse mit einigen Wohnhäusern und einem Spielplatz, die vom Goldberg in Haßfurt abzweigt, heißt jetzt "Nikolausstraße". Bisher trug sie den Namen "Nikolaus-Fey-Straße". Nach dem Namensgeber Nikolaus Fey, einem fränkischen Mundartdichter, sind in ganz Unterfranken vielerorts Straßen benannt. Doch in den vergangenen Jahren wurde Feys Beteiligung an Kriegsverbrechen der Nazis bekannt, weshalb in vielen Orten der Beschluss fiel, die betreffenden Straßen umzubenennen.

So war es auch in Haßfurt, wo der Stadtrat im Jahr 2021 zunächst beschloss, ein Umbenennungsverfahren zu starten, und dann unter Einbeziehung von Anwohnern und Experten einen neuen Namen für die Straße suchte. Seit dem 1. März trägt die Straße nun ihren neuen Namen. "Früher wäre es kaum möglich gewesen", erklärt Bürgermeister Günther Werner. Denn es galt, gewisse Widerspruchsfristen einzuhalten.

Übergangsphase bis Monatsende

Weiter berichtet der Bürgermeister, Mitte Februar sei der neue Straßenname an verschiedene Behörden übermittelt worden, so dass diese ihn in ihren Daten ändern können. Im Bayernatlas war der Name zum Zeitpunkt von Werners Gespräch mit der Redaktion am Mittwochnachmittag noch nicht geändert, doch das werde bestimmt bald passieren, meint er. "Das läuft über das Vermessungsamt."

Kürzlich hat die Stadt nun das neue Schild mit dem Straßennamen aufhängen lassen. Aktuell hängt zusätzlich auch noch das alte Schild. "Man muss sich dran gewöhnen", meint der Bürgermeister. Die Übergangsphase, in der beide Schilder hängen, solle "maximal bis zum Monatsende" dauern. "Ich bin froh, dass es ohne großes Tamtam über die Bühne gegangen ist", zeigt sich Günther Werner mit dem Ablauf der Straßenumbenennung durchaus zufrieden.

 
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  • Michael Fischer
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  • klaus-der-feuerwehrmann@t-online.de
    Und Estenfeld rätselt auch noch rum !
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  • ParkAndRead
    Völlig unnötig!
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Und wegen solch einem Blödsinn müssen die Anwohner ihre sämtlichen Dokumente und Ausweispapiere abändern lassen, kostet ja nur deren Geld!!!🤮
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  • stahl01@t-online.de
    Wiesentheid auch nicht
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  • Floranus
    Der Bürgermeister von Ebern und sein Stadtrat bekommen das nicht hin. Leider!
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