Mitten im Haßfurter Wohngebiet wohnt und arbeitet Yannick Reuß zusammen mit seiner Verlobten Jana Zoé Ötinger. Der gebürtige Haßfurter gründete vor kurzem sein eigenes Unternehmen: YJAR. Und das mit gerade einmal 22 Jahren. Hinter YJAR steckt eine Marketing-Agentur, die anderen Unternehmen in allen Bereichen des Marketings Unterstützung anbietet. Wie die Idee dazu aufkam und weshalb Reuß bereits in jungen Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat.
Der junge Unternehmer steht mitten im Leben: Zum einen engagiert er sich ehrenamtlich beim Kreisjugendring, zum anderen ist er Vorsitzender der Jungen Union sowie der Ballettschule On Point, bei der er schon seit der Kindheit leidenschaftlich gerne tanzt.
Vom Schülersprecher zum Geschäftsführer
Schon während der Schulzeit habe er gerne Verantwortung übernommen, berichtet er im Gespräch mit der Redaktion. So war er beispielsweise zwei Jahre lang Schülersprecher an der Realschule in Haßfurt. Mit der Zeit habe er zunehmend ein Interesse für Politik und Öffentlichkeitsarbeit entwickelt: So baute er beispielsweise bereits in seinen jungen Teenager-Jahren eine Social-Media-Community und eine Website für den Ballettförderkreis in München auf.
"Ich habe damals den Begriff 'Marketing' gar nicht auf dem Schirm gehabt", so Reuß. Durch ein Vereinsvoting wurde er dann auf die marcapo Gmbh, ein Marketingunternehmen in Ebern, aufmerksam. Nach einem einwöchigen Praktikum begann er im September 2020 seine Ausbildung als "Kaufmann für Marketingkommunikation" bei marcapo. Dort habe er das Thema Marketing erst richtig kennengelernt.
Doch bald wurde ihm klar, dass ihm etwas fehlt. Er wollte wieder mehr Verantwortung übernehmen und auch selbst "was kreieren", da ihn das sehr bereichere. "Ich will mein eigener Chef sein", bringt es Reuß auf den Punkt.
Und genau das ist er seit Mitte Juli – seitdem gibt es nun die YJAR GmbH. Das Wort setzt sich zusammen aus seinem eigenen Namen und dem seiner Lebensgefährtin – also Yannick und Jana, das R steht für Reuß – eine größere Bedeutung habe es jedoch nicht. Er sei sehr heimatverbunden, berichtet er. Darum war ihm gleich klar, dass er ein Unternehmen in Haßfurt gründen will. Aber worum genau kümmert sich die junge Firma aus der Kreisstadt eigentlich?
Reuß bietet den Unternehmen je nach Wunsch ein personalisiertes Marketing-Konzept, das sich nicht nur auf einzelne Bereiche konzentriert. Von Plakat bis Podcast sei alles möglich. Zum Beispiel auch die Erstellung einer eigenen Website, Social-Media-Beiträgen oder Flyern. Zudem kümmert er sich vereinfacht gesagt um Werbeanzeigen auf Google und darum, dass Betriebe im Internet besser sichtbar werden.
Dadurch würden sich seine Kundinnen und Kunden viel Zeit und Arbeitsaufwand sparen, erklärt er. Yannick Reuß will seiner Kundschaft nichts aufzwingen, sondern deren Geld "effizient einsetzen und nicht unnötig auf den Putz hauen."
Mittlerweile besteht sein Team aus drei Angestellten, die alle im Home-Office arbeiten, sowie ein paar freien Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Dadurch kann er Menschen aus ganz Deutschland – ja sogar aus ganz Europa – einstellen. Neu dabei ist zum Beispiel eine Mitarbeiterin aus Italien, die sich um Grafikaufträge kümmert. Reuß suche sich die "Spezialisten", auf die er dann die verschiedenen Aufgabenfelder aufteilt.
Beraten, Kontakte knüpfen, organisieren
Der 22-Jährige selbst nimmt vor allem die Berater-Funktion ein, knüpft Kontakte mit den Unternehmen und erledigt das Organisatorische. Zudem kümmert er sich um Bewerbungsgespräche – und die gebe es reichlich.
Der Jungunternehmer hat schon mehrere Stellenausschreibungen veröffentlicht und sich dann vor Anfragen nicht mehr retten können. Innerhalb weniger Stunden habe er bereits über 60 Anfragen gehabt. Mittlerweile seien es weit über 100 und "es hört einfach nicht auf", berichtet Reuß. Bisher laufe das Unternehmen gut, es sei aber auch noch Luft nach oben: Reuß stehe schon mit mehreren Interessenten aus der Umgebung in Kontakt und habe auch schon gutes Feedback erhalten.
Allerdings bekomme man "viele bürokratische Steine in den Weg gelegt", berichtet Reuß. Es sei nicht einfach, ein eigenes Unternehmen zu gründen – weshalb das Unternehmertum aktuell wohl nicht so beliebt sei. Reuß wünscht sich mehr staatliche Unterstützung für Start-Ups wie zum Beispiel die YJAR GmbH.
Momentan legt er seinen Fokus vor allem auf die kleinen, mittelständischen Unternehmen der Region. Er kann sich aber auch vorstellen, sein Unternehmen später einmal auszuweiten oder weitere Unternehmen zu gründen. Doch alles der Reihe nach. "Zuerst will ich aber lieber eins gescheit aufbauen", sagt Reuß.
Danke für euren Besuch und das Interesse. Freue mich schon sehr darauf was die Zukunft alles mit sich bringt.
Beste Grüße
Yannick