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Kirchlauter
Ein Dutzend Minihäuser: Gemeinderat stimmt Tiny House-Siedlung in Kirchlauter zu – so geht es nun weiter
Der Gremium befürwortete ohne weitere Diskussion die Pläne für die Tiny-House-Siedlung. Wann es losgehen könnte – sofern das Landratsamt grünes Licht gibt.
Noch stehen auf dem Gelände am Ortsrand nur Streuobstbäume – doch in Zukunft könnte hier das Tiny House Feriendorf Touristinnen und Touristen anziehen.
Foto: Johanna Heim | Noch stehen auf dem Gelände am Ortsrand nur Streuobstbäume – doch in Zukunft könnte hier das Tiny House Feriendorf Touristinnen und Touristen anziehen.
Günther Geiling
 |  aktualisiert: 07.10.2024 02:35 Uhr

Die Entscheidung ist gefallen. Kirchlauter bekommt ein Tiny House Feriendorf. Und das mag auf den ersten Blick ein bisschen überraschend scheinen. Denn vor einigen Wochen herrschte noch eine ganz andere Stimmung im Gemeinderat bezüglich des Vorhabens in Kirchlauter. Ursprünglich war angedacht, die kleinen Häuschen innerorts anzusiedeln.

Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD) erinnerte daran, dass man sich eigentlich schon zweimal mit dem Thema befasst hatte. Einmal bei einem Ortstermin mitten in Kirchlauter, bei dem viel Gegenwind aufkam. Ein weiteres Mal dann bei einer Sitzung, bei welcher der Ratssaal die vielen interessierten Bürgerinnen und Bürger kaum fassen konnte.

Keine Linksabbiegespur nötig

Diesmal war im Sitzungssaal im Glockenhaus von Pettstadt aber nur eine Bürgerin erschienen. Auch die beiden Geschäftsführer der  "Nature Holiday Lodges GmbH", Mirko Kleinknecht und Andreas Beetz, die das Projekt umsetzen möchten, waren vor Ort.

Ein Dutzend Minihäuser: Gemeinderat stimmt Tiny House-Siedlung in Kirchlauter zu – so geht es nun weiter

Dem Gremium lag die alternative Planung für ein Feriendorf mit Tiny Houses in der Nähe des "Altlauterer Sees" vor, für das von den Investoren ein Vorbescheid an das Landratsamt als Genehmigungsbehörde gerichtet war. Dort wird dann geprüft, ob das Feriendorf – so wie geplant – verwirklicht werden kann, einschließlich der Parkflächen, erklärte Bürgermeister Kandler. Mit dem Straßenbauamt habe es auch schon Gespräche gegeben wegen der bestehenden Einfahrt, die aber innerhalb der Ortsgrenze liege. Deshalb sei auch keine Linksabbiegespur nötig.

Woraus besteht das "Tiny-Feriendorf"?

Die Bauherren beabsichtigen ein Feriendorf mit circa zwöf Tiny Houses, fünf Hot Tubs, also fünf Dampfbädern in der Natur und einem Seminarhaus. Außerdem sollen Parkplätze und ein E-Bike-Verleih entstehen. Die betroffenen Baugrundstücke liegen nicht im Geltungsbereich eines Bebauungsplanes.

So könnten die Tiny Houses, die am Ortsrand von Kirchlauter gebaut werden sollen, einmal aussehen.
Foto: Nature Holiday Lodges GmbH, Repro: Günther Geiling | So könnten die Tiny Houses, die am Ortsrand von Kirchlauter gebaut werden sollen, einmal aussehen.

Im Flächennutzungsplan der Gemeinde ist in diesem Bereich aber schon ein Sondergebiete "Feriendorf" vorgesehen. Der Gemeinderat beschloss ohne weitere Diskussion einstimmig, dem Antrag auf Vorbescheid das Einvernehmen zu erteilen und zur Genehmigung an das Landratsamt weiterzuleiten.

Wie nahmen die Investoren die Entscheidung auf?

"Wir sind heilfroh, dass Lilo Stubenrauch dieses Gebiet mit der Bezeichnung 'Feriendorf' aus dem Flächennutzungsplan herausgezaubert hat, das anscheinend schon vor 40 Jahren von dem damaligen Bürgermeister Peter Kirchner angedacht worden war", sagte Geschäftsführer Mirko Kleinknecht. Wie in einer vergangenen Sitzung bekannt wurde, hatte die dritte Bürgermeisterin (CSU) kurioserweise im Flächennutzungsplan aus dem Jahr 1983 an der angedachten Stelle neben dem See die Bezeichhnung "Feriendorf" ausgemacht.  Man werde das bestimmt noch auf irgendeiner Art und Weise zu würdigen wissen, so Kleinknecht.

Sichtlich gut gelaunt zeigten sich die beiden Geschäftsführer Andreas Beetz (links) und Mirko Kleinknecht nach der Entscheidung im Gemeinderat auf dem zukünftigen Gelände des Feriendorfes.
Foto: Günther Geiling | Sichtlich gut gelaunt zeigten sich die beiden Geschäftsführer Andreas Beetz (links) und Mirko Kleinknecht nach der Entscheidung im Gemeinderat auf dem zukünftigen Gelände des Feriendorfes.

Andreas Beetz, ebenfalls Geschäftsführer, gab seiner Freude Ausdruck, dass jetzt auch unter den Bürgerinnen und Bürgern wieder eine gediegene und ruhige Stimmung eingekehrt sei. "Sicher spürt auch der Gemeinderat, dass es sich dabei nicht um eine Luftnummer handelt, sondern wir bemüht sind, dieses Feriendorf als eine Bereicherung für die Gemeinde hinzubekommen."

Was führte zu dem Stimmungswandel?

Mirko Kleinknecht sieht ein "Happy End" für Bürgerinnen, Bürger und die Investoren. "Was die neue Lage in Kirchlauter jetzt angeht, finden wir sie optimal für unsere Naturverbundenheit und wir hätten uns nichts Besseres vorstellen können." In den vergangenen Wochen hätten sie enorm viel Zeit ins Projekt investiert.  "Jetzt sind wir froh und happy, dass sich nach den Anfangsschwierigkeiten alles in eine gute Richtung entwickelt hat und wir unsere Planungen weiter vorantreiben können."

Wie ist die zeitliche Planung und wann soll es losgehen?

Geschäftsführer Andreas Beetz hofft auf eine baldige Antwort zum Vorbescheid aus dem Landratsamt, "um dann mit unserer Architektin in die Ausführungsplanung zu gehen." Wenn alles nach Wunsch verlaufe, könne man vielleicht schon im Frühjahr die Arbeiten ausschreiben. "Ein realistisches Ziel wäre es für uns, die Bauarbeiten des Feriendorfes gegen Ende des nächsten Jahres hinzubekommen." Danach könne das Tiny House Feriendorf eröffnet werden. 

 
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