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Haßfurt
Jetzt die Nummer 2 bundesweit: Die Haßberge als absoluter Corona-Hotspot
Erstmals seit Beginn der Pandemie überschreitet die 7-Tage-Inzidenz die Marke von 3000. Das ist mehr als das Doppelte des bundesweiten Durchschnittwertes.
Umgerechnet auf die Einwohnerzahl fällt aktuell fast nirgendwo in Deutschland ein Corona-Test so häufig positiv aus wie im Landkreis Haßberge.
Foto: Robert Michael, dpa | Umgerechnet auf die Einwohnerzahl fällt aktuell fast nirgendwo in Deutschland ein Corona-Test so häufig positiv aus wie im Landkreis Haßberge.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:30 Uhr

Der Landkreis Haßberge gehört weiter zu den am stärksten vom Corona-Infektionsgeschehen betroffenen Regionen in Deutschland. Für Samstag meldete das Robert-Koch-Institut in Berlin (RKI) für die Haßberge eine 7-Tage-Inzidenz von 3050,7. Das bedeutet für den Landkreis nicht nur erstmals das Überschreiten des Wertes von 3000. Sondern auch hinter dem Schwarzwald-Baar-Kreis (Baden-Württemberg), für den das RKI eine Inzidenz von 3182,2 errechnete, den zweithöchsten Wert bundesweit.

Am Freitag schon hatte sich der Landkreis Haßberge mit einer 7-Tage-Inzidenz von 2828,8 unter den "Top-10" der betroffenen Kreise befunden, nämlich auf Platz 5. Auch das war wiederum ein Allzeithoch in der jüngsten Abfolge beständiger Höchstwerte gewesen.

Hinter dem deutlichen Anstieg der Inzidenz stehen den RKI-Angaben zufolge 566 neue Fälle, in denen eine Infektion mit Covid 19 nachgewiesen wurde. Die Gesamtzahl der Männer, Frauen und Kinder, die sich seit Frühjahr 2020 nachweislich mit der Lungenkrankheit angesteckt haben, liegt somit im Landkreis bei 21 426. Weitere Todesfälle meldet die Berliner Behörde für die Haßberge am Samstag nicht. Bislang sind an oder im Zusammenhang mit dem Virus 127 Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreisgebiet verstorben.

In Bayern liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 1876,3

Zwar wütet das Corona-Virus derzeit überall in Deutschland. Dass sich die Lungenkrankheit im Landkreis Haßberge derzeit aber deutlich schneller ausbreitet als anderswo, wird im Vergleich mit dem Landesdurchschnitt deutlich: Bayernweit beträgt die 7-Tage-Inzidenz aktuell 1876,3, im benachbarten Thüringen liegt sie bei 1886,6. "Spitzenreiter" am Samstag war Mecklenburg-Vorpommern mit 2096,1. Der für ganz Deutschland angegebenen Wert liegt gegenwärtig bei 1496,0.

Wie ein Hotspot ragt der Haßbergkreis auch aus den Nachbarlandkreisesn heraus: Für den Landkreis Schweinfurt gibt das RKI eine Inzidenz von 1304,8 an (Stadt Schweinfurt: 1072,8), für Rhön-Grabfeld 2339,3, für Hildburghausen 1677,4 und für Coburg 2222,5. Im Landkreis Bamberg ist der Samstagswert der Inzidenz laut RKI 2450,9 (Stadt Bamberg: 1735,9).

Eine Begründung dafür, dass sich in jüngster Vergangenheit so viele Menschen im Landkreis Haßberge das Corona-Virus einfangen, hat es seitens der Gesundheitsbehörden nicht gegeben. Das geographische Verteilungsmuster der Hotspots im Lande zeigt zumindest einen Schwerpunkt in Bayern und Thüringen. Die zehn am stärksten von Corona betroffenen Landkreise waren laut RKI am Samstag die folgenden:

Die zehn am stärksten von Corona betroffenen Landkreise in Deutschland, Stand Samstag, 12. März

Die Auflistung erfolgt nach der 7-Tage-Inzidenz, sprich die Anzahl der Neuinfektionen in den letzten 7 Tage, umgerechnet auf 100 000 Einwohner:
1. Schwarzwald-Baar-Kreis (Baden-Württemberg): 3182,2
2. Landkreis Haßberge (Bayern): 3050,7
3. Landkreis Eichsfeld (Thüringen): 3005,1
4. Landkreis Regen (Bayern): 2884,4
5. Landkreis Nordhausen (Thüringen): 2882,7
6. Landkreis Neuburg-Schrobenhausen (Bayern): 2706,4
7. Landkreis Rottal-Inn (Bayern): 2674,1
8. Landkreis Kelheim (Bayern): 2645,3
9. Landkreis Deggendorf (Bayern): 2623,1
10. Landkreis Altenburger Land (Thüringen): 2602,0
Quelle: Robert Koch Institut (Berlin)
 
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  • Gschmitt
    Tja, es wird so getan, als ob Corona vorbei wäre. Ist es aber leider nicht. Und es geht auch nicht schneller vorbei, wenn quer gedacht wird oder einfach mal feste drauflos gefeiert wird. Es zeigt sich, dass überall da, wo viele zusammen kommen, meist auch nicht die Basics (Maske, Abstand, Hygiene)beachtet werden, das Virus zuschlägt. Was das Ganze noch mehr bitter macht, ist die augenscheinliche Hilflosigkeit der Landkreisleitung und des Gesundheitsamtes. Herr Schneider, es ist höchste Zeit, das mal was von Ihnen kommt und Sie die Menschen in die Pflicht nehmen. Mich nervt es, dass ich als Familienmitglied mit zwei Hochrisikopatienten immer noch in einer Quarantäne leben muss, die mit klarem politischem Handeln und gesellschaftlicher Verantwortung erledigt wäre. Dagegen aber nur Schweigen, Gerede von Überforderung und dann noch Genöhle von Querdenkern und Impfverweigerern.
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